TVerkaufsoffener Sonntag in Buxtehude: Weihnachtsgeschenke oft schon ein Thema

Der vierte verkaufsoffene Sonntag in Buxtehude lockte wieder viele Menschen in die Innenstadt. Fotos: Wisser Foto: Franziska Felsch
Schmuck, ob echt oder unecht, gehörte zu den Verkaufsschlagern am Sonntag, als in Buxtehude wieder einmal die Geschäfte öffneten. Das Konzept geht nach wie vor auf: Die Innenstadt füllte sich bereits ab 13 Uhr. Weihnachten ist für viele schon Thema.
Buxtehude. Familien, Paare und Einzelpersonen nahmen die Gelegenheit wahr und schlenderten nicht nur durch die Straßen, sondern kauften und verzehrten auch etwas. Jedenfalls war es am Nachmittag voll wie an den Adventssonnabenden.
Apropos Weihnachten. Viele nutzten den Tag, um schon mal Geschenke einzukaufen oder zumindest die Vorauswahl zu treffen. Auffallend gut besucht waren die Juweliere. Bei Goldschmied Dallmann suchte ein Brautpaar sich einen Trauring aus, passend zu einem Erbstück, einem Brillantring. „Wenn wir schon mal hier sind, schauen wir, ob wir nachher vielleicht Weihnachtsgeschenke für die Familie finden und werden dann zugreifen“, sagte Patrick Hanke.
Weihnachtsgeschenke für die Familie finden
Der 27-Jährige aus Jork war mit seiner Verlobten Christine Kubitzky in erster Linie wegen seines Termins bei Dallmann nach Buxtehude gefahren, weniger, um für Weihnachten einzukaufen. Ob sie aufs Geld schauen? „Kommt drauf an, was es ist, wohl eher nicht“, meinten die beiden.
Einzelhandel
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„Wir machen gerne bei solchen Aktionen mit und haben es bisher noch nicht bereut; in unserer kleinen Stadt ist es doch ein entspanntes Vergnügen“, glaubt Claus Dallmann.
Wie ein paar Meter weiter in der Buchhandlung „Schwarz auf Weiss“.

Tanja Drecke von „Schwarz auf Weiss“ freut sich über viele Besucher.
„Auf jeden Fall ist Weihnachten ein Thema bei uns, weniger die Inflation“, so der erste Eindruck von Inhaberin Tanja Drecke gegen 14 Uhr. Adventskalender seien beliebt, ebenso Bildbände über Christmas-Dekorationen und Bücher mit Plätzchenrezepten. „Eigentlich etwas zu früh, aber da muss man mitziehen, das ist in Ordnung“, meinte Drecke, die beim letzten verkaufsoffenen Sonntag im Oktober kaum Kundschaft begrüßen konnte. Über die gestiegenen Preise habe sich jedenfalls niemand beschwert.
„Würdest du so was anziehen?“, fragte eine Frau
Anders in der „Parfümerie HC“ in der Langen Straße. „Wir hören oft, das gibt es im Internet billiger“, weiß Kosmetikerin Maybritt Arnold aus Erfahrung. Gegen die Konkurrenz im Netz könnten sie leider wenig ausrichten, nur gegenhalten mit Prozenten. So wie am Sonntag: 15 Prozent Preisnachlass, der für einige den Anreiz bot, sich selbst etwas zu leisten oder für Weihnachten vorzusorgen.

Thomas Bode (Kaufhaus Stackmann) merkt nichts von der Inflation.
Richtig voll dagegen war es in der Fußgängerzone, an den Imbiss- und Getränkeständen sowie im Modehaus Stackmann.
Ganz oben, im Reich von Thomas Bode und seinen Mitarbeitern, zogen ein paar auffallend gekleidete Herren die Blicke auf sich: Drei Schaufensterpuppen in Weihnachts-Zweiteilern verursachten zuweilen einen Stau in den Gängen. „Würdest du so was anziehen?“, fragte eine Frau ihren Gatten. Der schüttelte den Kopf und musste lachen.
Alles ist 35 Prozent teurer geworden
„Davon haben wir bereits welche verkauft, man merkt schon, dass die Leute sich auf die Weihnachtszeit einstellen“, erklärte Bode. Die Anzüge mit den weihnachtlichen Motiven habe man auf einer Messe entdeckt und sich entschlossen, sie ins Programm aufzunehmen. Und sei es nur, um den Kunden einen Hingucker zu präsentieren.
„Wir wollen den Leuten ja was bieten, sie sollen sich wohlfühlen, Shopping soll ein Erlebnis sein, etwas, was man im Internet nicht kriegt“, so der Hauptabteilungsleiter, der nicht festgestellt hat, dass die Inflation irgendeinen Einfluss auf das Kaufverhalten hat. „Die Frequenz ist, wie an allen verkaufsoffenen Sonntagen, echt gut. Die Menschen schauen weniger auf den Preis, mehr auf Qualität.“

Angelika Gebauer bedauert, dass alles so teuer geworden ist.
Aufs Geld achtet Peter Friedrich, seit er in Rente ist. „Alles ist 35 Prozent teurer geworden, da muss man als Rentner ja aufpassen.“ Unter den Christbaum lege er lieber Umschläge mit Scheinen. „Ist besser, sie suchen sich das selber aus“, sagte der 78-Jährige, der deshalb am Sonntag nicht auf Geschenkesuche war.
Sonntags hat sie die Zeit, in Ruhe einzukaufen
Dass es nicht allzu viel gibt, was günstig ist, bedauerte Angelika Gebauer. Dafür freute sich die TAGEBLATT-Austrägerin, dass sie am verkaufsoffenen Sonntag Zeit hat, sich umzusehen, vielleicht doch nach dem einen oder anderen Schnäppchen, nicht unbedingt für Weihnachten, sondern für sich selbst. „Sechs Tage in der Woche stehe ich sehr früh auf, heute habe ich mal Muße, in Ruhe durch die Geschäfte zu bummeln.“
Oder über den Kunsthandwerkermarkt rund um den Petri-Platz. Dort, wo durchaus erschwingliche Geschenke zu haben waren. Wie die selbst gemachten Ketten, Ohrringe und Ringe aus Aluminium für um die 10 Euro von Jana Büttner. Die ehemalige Uhrmacherin war mehr als zufrieden mit dem Umsatz. „Angesichts der Inflation müssen viele Leute einfach den Cent mehrfach umdrehen, aber meine Angebote kann man sich leisten“, war sie überzeugt.