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Vermisstenfall

TVerzweifelte Suche: Darum wird Heide Howind nicht für tot erklärt

Seit dem 3. Februar 2023 wird Heide Howind vermisst.

Seit dem 3. Februar 2023 wird Heide Howind vermisst. Foto: Leuschner

Eine Überwachungskamera fängt die 81-Jährige aus Cuxhaven im Februar 2023 noch ein, dann verliert sich ihre Spur. Tochter und Enkelin bangen. Was die Polizei heute zum Verschwinden sagt.

Von Lennart Keck Mittwoch, 17.04.2024, 08:55 Uhr

Cuxhaven. Seit mehr als einem Jahr ist Heide Howind scheinbar spurlos verschwunden. Am 5. Februar 2023 meldeten ihre Tochter Ursula Kaiser und ihre Enkelin Ricarda Welger die damals 81-jährige, demente Cuxhavenerin als vermisst. Eine Woche später, am 13. Februar, wurde die gezielte Suche schließlich eingestellt.

Damals erklärte Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven, dass man von der gezielten auf eine allgemeine Suche umgestellt habe. Im Rahmen des Streifendienstes werde weiterhin nach der vermissten 81-Jährigen gesucht.

Suche in Cuxhaven: Bei neuen Hinweisen werden Suchmaßnahmen intensiviert

Auf Nachfrage antwortete der Polizeisprecher heute zu dem Fall: „Gezielte Suchmaßnahmen werden eingestellt, wenn es keine erfolgversprechenden Suchansätze mehr gibt und keine weiteren konkreten Hinweise mehr eingehen. Dies geschieht nicht pauschal nach einer Woche, sondern ist von Fall zu Fall unterschiedlich.“ Bei neuen entsprechenden Hinweisen würden die Suchmaßnahmen sofort wieder intensiviert.

Nach Angaben des Pressesprechers werden diese Suchmaßnahmen mit personellen und technischen Mitteln durchgeführt, also eine klassische Personensuche mit Kollegen, Suchhunden und gegebenenfalls Unterstützung durch Hubschrauber oder Drohnen. Auch externe Personen, beispielsweise von der Feuerwehr oder dem Technischen Hilfswerk, können eingesetzt werden. Dies alles geschieht häufig in Verbindung mit einer Öffentlichkeitsfahndung über klassische und soziale Medien.

Vermisste Frau aus Cuxhaven: Aktueller Stand zu Hinweisen ist ernüchternd

Derzeit würden keine Hinweise mehr auf die vermisste Cuxhavenerin bei der Polizei eingehen, teilte der Polizeisprecher mit. Die letzten Hinweise seien einige Wochen nach dem Verschwinden eingegangen. „Man muss ehrlich sagen, dass die Chance, dass Frau Howind lebend gefunden wird, mit jedem weiteren Tag schwindet und als sehr gering einzuschätzen ist“, so Stephan Hertz.

Doch für den Moment kann Heide Howind noch nicht offiziell für tot erklärt werden. Dies verhindert das Verschollenheitsgesetz, das dafür klare Fristen und Abläufe festlegt. Generell ist es möglich, dass Angehörige von Verschwundenen diese auch ohne Leichenfund für tot erklären. Verschollene können fünf Jahre nach dem Verschwinden für tot erklärt werden, wenn diese zur Zeit der Todeserklärung das 80. Lebensjahr vollendet haben.

Für die Polizei gelte bei länger vermissten Personen, die Daten in eine Kartei für Vermisste und unbekannte Tote zu überführen, um bei einem Personenfund die Identität bundesweit abgleichen zu können.

Dies sind zwei der bis dato letzten Aufnahmen der Seniorin. Sie wurden von einer Überwachungskamera gemacht.

Dies sind zwei der bis dato letzten Aufnahmen der Seniorin. Sie wurden von einer Überwachungskamera gemacht. Foto: Polizei Cuxhaven

Enkelin Ricarda Welger (links) und Tochter Ursula Kaiser meldeten Heide Howind als vermisst.

Enkelin Ricarda Welger (links) und Tochter Ursula Kaiser meldeten Heide Howind als vermisst. Foto: Heike Leuschner

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