Zähl Pixel
3. Liga

TVfL Fredenbeck erlebt einen Handballkrimi - das Remis hilft nicht weiter

750 Zuschauer sahen ein Spiel mit verbissen geführten Zweikämpfen. Jesper Müller wird mächtig in die Zange genommen.

750 Zuschauer sahen ein Spiel mit verbissen geführten Zweikämpfen. Jesper Müller wird mächtig in die Zange genommen. Foto: Jörg Struwe

In einem an Spannung nicht zu überbietenden Handballkrimi trennten sich der VfL Fredenbeck und der MTV Großenheidorn in der Dritten Liga 27:27-unentschieden. Der letzte Treffer passte genau zur Dramaturgie des Spiels.

author
Von Wilhelm Thiele
Sonntag, 04.02.2024, 14:50 Uhr

Fredenbeck. Für den VfL Fredenbeck ist das Remis ein Punktverlust im Kampf gegen den Abstieg. Der Aufsteiger bleibt mit 9:27 Punkten Tabellenletzter. Dabei hatte der VfL gegen Großenheidorn alle Trümpfe in der Hand.

Fredenbeck übernahm sofort die Initiative. Nikolaj Petrov parierte den ersten Großenheidorner Angriff. Den Abpraller schnappte sich Laurenz Reiners und startete eine Tempogegenstoß zur 1:0-Führung. Ole Richter erhöhte noch in der 2. Minute auf 2:0, erzielte den ersten seiner insgesamt acht Treffer. Alles schien für die Fredenbecker zu laufen.

VfL leistet sich Fehler und Fehlwürfe

Doch wie schon in den letzten Spielen erlaubten sich die Gastgeber in der Folgezeit eine Reihe technischer Fehler und Fehlwürfe aus aussichtsreichster Position und brachten so den Gegner ins Spiel (4:5, 10.). Erst allmählich kam unter der Regie von Jesper Müller mehr Sicherheit in das Angriffsspiel (7:7, 18.). Der VfL dominierte nun die Großenheidorner und schien wieder auf gutem Weg, die dringend erhofften zwei Punkte einzufahren (11:7, 23.).

Dann kam ein Bruch im Fredenbecker Spiel. Laurenz Reiners verwarf frei und unbedrängt und ermöglichte so einen schnellen Großenheidorner Konter über seine Abwehrseite. Im Sprint zurück auf seine Deckungsposition rannte Reiners seinen Gegenspieler um. Die Folge war die Rote Karte in der 24. Minute.

Ole Richter war mit acht Toren erfolgreichster Fredenbecker Werfer.

Ole Richter war mit acht Toren erfolgreichster Fredenbecker Werfer. Foto: Jörg Struwe

Zur Halbzeit führten die eigentlich überlegenen Fredenbecker mit 13:12. Allein die vielen technischen Fehler und mindestens fünf vergebenen Großchancen sorgten dafür, dass der MTV Großenheidorn nach 30 Minuten in Schlagdistanz war.

Rademacher: „Wir belohnen uns nicht“

„Für die Tore, die wir vorne nicht machen, werden wir hinten sofort bestraft“, kommentierte Fredenbecks Coach Jörg Rademacher die Situation nach dem Spiel. Bei Ausnutzung ihrer Chancen hätte die Mannschaft höher führen müssen, so Rademacher. „Wir belohnen uns nicht.“

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit vergab der VfL teils übernervös, teils fahrlässig seine Chancen. Die Großenheidorner übernahmen das Kommando. Beim 15:16 (35. Min.) gingen sie erstmals wieder in Führung und bauten diese bis zur 48. Minute auf 22:19 aus. Nur einigen Großparaden des wiederum glänzend aufgelegten Nikolaj Petrov im Tor und unbändigem Kampfgeist vor allem der Abwehr ist es in dieser Phase zu verdanken, dass die Fredenbecker nicht aussichtlos ins Hintertreffen gerieten.

Die Fredenbecker lagen mit 22:24 zurück. Und was dann folgte, war eine reine Nervenschlacht in den letzten knapp sechs Minuten des Spiels.

Die irre Schlussphase: Ein Handballkrimi

Jan Möller erzielt per Siebenmeter das 23:24. Möller legt per Strafwurf das 24:24 nach. Die Geestlandhalle steht Kopf. Der Gast geht durch einen Strafwurf in Führung. Marten Frankes Wurf pariert der Torwart. Jan Möller behält die Nerven vom Punkt: 25:25. Noch knapp drei Minuten sind zu spielen.

Jesper Müller erkämpft mit einem Hechtsprung einen geblockten Ball, der VfL ist im Angriff. Ole Richter zirkelt den Ball von Linksaußen per Dreher zum 26:25 ins Tor. Jan Möller verwirft freistehend. Der MTV gleicht im Gegenzug aus: 26:26. Die Halle gleicht einem Hexenkessel. Noch eineinhalb Minuten zu spielen.

In Überzahl vergibt erneut Jan Möller frei vorm Tor. Marten Franke macht das 27:26 clever. Nur noch fünf Sekunden. Joel Wolf trifft für den MTV mit der letzten Aktion mit der Schlusssirene: 27:27.

Schritt nach vorne: VfL gibt sich nicht auf

Viele in der Halle haben den Ball nach dem Schlusssignal im Fredenbecker Tor gesehen. Doch die Schiedsrichter geben den Treffer. Für Fredenbecks Coach Jörg Rademacher, ist das Ergebnis für beide Mannschaften ein „verdientes Unentschieden.“ Den Fredenbeckern habe die erste Halbzeit, dem MTV Großenheidorn weite Teile der zweiten Halbzeit gehört. Seine Mannschaft, so Rademacher, habe in der Schlussphase gekämpft, sich nicht aufgegeben. „Das ist ein Schritt nach vorne.“

Fredenbecks Handballkrimi gegen Großenheidorn

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Foto: JOERG STRUWE

VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn
VfL Fredenbeck vs. MTV Großenheidorn Foto: JOERG STRUWE

Früher, so seine Einschätzung, wäre die Mannschaft eingebrochen. Jetzt habe sie Wille und Einsatzbereitschaft bewiesen. Das größte Manko sieht der Trainer derzeit noch in der Chancenverwertung. „Da muss die Mannschaft viel kaltschnäuziger werden, wir arbeiten daran.“

Es folgt nun am 24. Februar das Heimspiel gegen die Ahlener SG. Das Hinspiel verloren die Fredenbecker mit 28:34. Alles andere als ein Sieg bedeutet wahrscheinlich das Ende der Träume vom Klassenerhalt.

Die Statistik

VfL Fredenbeck: Petrov, Spark; Sievert, Huckschlag 1, Fick 1, Müller 6, Lens, Eschweiler 2, Richter 8, Möller 4, Fock, Martens 1, Heinsohn, Reiners 2, Mißling 2.

Siebenmeter: VfL 4/3 - MTV 6/4

Zeitstrafen: VfL 4 (Rote Karte Reiners, 24.) - MTV 4

Zuschauer: 750

Nächstes Spiel: VfL Fredenbeck - Ahlener SG (Sbd. 24. Februar, 19.30 Uhr)

Weitere Artikel