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3. Liga Handball

TVfL Fredenbeck im Abstiegskampf: Keeper und Neuer entfachen Funken Hoffnung

Torhüter Nikolaj Petrov war erneut bester Mann auf dem Spielfeld.

Torhüter Nikolaj Petrov war erneut bester Mann auf dem Spielfeld. Foto: Struwe

Spektakel in der Geestlandhalle. In einer packenden Partie ringen die Drittligahandballer des VfL Fredenbeck die Ahlener SG mit 30:27 nieder und begeistern 800 Fans mit großartigen Torwartleistungen, Einsatz und Spielwitz. So schlug der Neue ein.

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Von Wilhelm Thiele
Sonntag, 25.02.2024, 14:45 Uhr

Fredenbeck. Ein Neuzugang als Hoffnungsträger und ein herausragender Torwart waren die Garanten dafür, dass es von Beginn an in der Geestlandhalle knisterte. Von der ersten Minute an begeisterte Nikolaj Petrov im Fredenbecker Kasten die Fans.

Mit seinen Paraden sorgte er dafür, dass der VfL schnell 4:0 (5.) in Führung ging und von Beginn an Sicherheit in das Fredenbecker Spiel kam. Petrov war über 60 Minuten überragender Fredenbecker Akteur und Garant für den Sieg.

Mit der nötigen Sicherheit einer gut stehenden Abwehr und einem überragenden Keeper bauten die Fredenbecker ihre Führung aus. Die Angriffe wurden ruhig vorgetragen, technische Fehler vermieden.

Das Trommelstakkato der Blue Dragons sorgte für lautstarke Untermalung (6:3, 10., 12:7, 20.). Von allen Positionen traf die Mannschaft. Die robuste Ahlener Abwehr war dem Fredenbecker Angriffstempo nicht gewachsen und wirkte zeitweise hilflos.

Auffällig agierte Maximilian Mißling, der mit drei Treffern in dieser Phase Spielfreude und Tordrang bewies.

Neuzugang Kyvala braucht einen „Probewurf“

In der 19. Minute hatte Neuzugang Daniel Kyvala seinen ersten Auftritt. Vom Publikum im allgemeinen Jubel fast unbemerkt kam der Tscheche, der in der Woche „last minute“ verpflichtet worden war, auf das Spielfeld und übernahm im linken Rückraum die Position von Ole Richter.

Zunächst noch etwas unsicher und von der Stimmung in der Halle beeindruckt, fügte er sich schnell in das Angriffsspiel ein. Nach einem „Probewurf“ markierte Kyvala im nächsten Versuch in der 23. Minute seinen ersten von vier Treffern zum zwischenzeitlichen 14:8. Kyvala war beim VfL Fredenbeck angekommen.

Der VfL Fredenbeck beherrschte in dieser Phase den Gegner. Erst in der Schlussminute der ersten Halbzeit ermöglichten Konzentrationsfehler der Ahlener SG in Unterzahl zwei Treffer. Mit 16:12 für den VfL ging es in die Halbzeitpause.

Neuzugang Daniel Kyvala erzielte bei seinem Debüt für den VfL Fredenbeck vier Tore.

Neuzugang Daniel Kyvala erzielte bei seinem Debüt für den VfL Fredenbeck vier Tore. Foto: Struwe

Ahlener SG rennt ratlos an

Der VfL Fredenbeck kam gut zurück. Schnell war wieder ein Sechs-Tore-Vorsprung herausgespielt (18:12, 33.). Der VfL verteidigte seinen Vorsprung souverän gegen ratlos anlaufende Ahlener (20:14, 38.).

Wie aus dem Nichts folgten ab der 40. Minute zehn Minuten, die so ähnlich dem VfL schon einige Punkte gekostet hatten. Fehlpässe und unvorbereitete Abschlüsse im Angriff brachten die Ahlener SG zurück ins Spiel.

In der 46. Minute war der Ausgleich (20:20) da. Das Spiel stand plötzlich auf der Kippe. Aber anders als in vergangenen Spielen verloren die Fredenbecker nicht Übersicht und Nerven.

Angespornt wiederum von einer ganzen Reihe herausragender Paraden und gedankenschnell eingeleiteten Tempogegenstößen von Nikolaj Petrov rissen die Fredenbecker das Ruder herum. Daniel Kyvala übernahm die Rolle des Regisseurs.

Coach Jörg Rademacher griff zur Magnettafel und gab seinem Neuzugang Anweisungen, beruhigte die Mannschaft. Es funktionierte. Ole Richter und Daniel Kyvala im Rückraum, Laurenz Reiners und Arne Eschweiler bei schnellen Gegenstößen sorgten für die erneute Fredenbecker Führung (26:23, 54.). Laurenz Reiners beendete mit einem gekonnten Heber von der Außenposition ins Tor zum 30:27 das Spiel.

Die ganze Halle feiert Nikolaj Petrov

Das Publikum auf der Tribüne feierte die Mannschaft stehend mit Ovationen. Ex-Bundesligakeeper und Torwarttrainer Jens Kanzog eilte auf die Platte und machte demonstrativ vor seinem Keeper eine tiefe Verbeugung. Alle feierten Nikolaj Petrov, den überragenden Spieler in einer insgesamt bestens aufgelegten Mannschaft.

Auch Coach Jörg Rademacher war nach dem Spiel zufrieden. „In den ersten 20 Minuten hat man gesehen, wo ich hin will.“ Die Mannschaft habe diszipliniert gespielt. Nikolaj Petrov habe überragend gehalten. Der Sieg sei rundum verdient gewesen.

Der VfL hat mit diesem Sieg Anschluss gefunden und den letzten Tabellenplatz abgegeben. Es folgt am 2. März mit dem Aufstiegsaspiranten TV Emsdetten als Gegner ein Spiel, dass die Fredenbecker gelassen und mit viel Selbstvertrauen angehen können. Die für das Saisonziel Klassenerhalt wichtigen Spiele folgen danach.

Die Statistik

VfL Fredenbeck: Petrov, Spark, Paulsen; Sievert, Sharnikau, Kyvala 4, Huckschlag 1, Fick, Müller 3, Eschweiler 4, Richter 4, Möller 3, Fock, Heinsohn, Reiners 6, Mißling 5.

Siebenmeter: VfL 1/1 - ASG 4/4

Zeitstrafen: VfL 3 - ASG 3

Zuschauer: 780

Nächstes Spiel: VfL Fredenbeck - TV Emsdetten (Sbd., 2. März, 19.30 Uhr)

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