TVfL Fredenbeck wird in eigener Halle vom MTV Großenheidorn entzaubert

Daniel Kyvala erzielte drei Tore für den VfL Fredenbeck. Foto: Potreck
Der VfL Fredenbeck verliert in der Handball-Regionalliga gegen Großenheidorn nach enttäuschender Leistung mit 29:34. Das sind die Gründe für die erste Saisonniederlage.
Fredenbeck. Es gelang den Gastgebern zu keiner Sekunde, an die starken Leistungen beim Sieg aus der Vorwoche gegen den MTV Vorsfelde anzuknüpfen. Die Qualität des VfL zum Saisonstart hatte sich herumgesprochen. 645 Zuschauer wollten das Spiel gegen den Mitabsteiger aus der Dritten Liga und selbsternannten Meisterschaftsfavoriten sehen.
Großenheidorn hatte zuletzt zweimal gepatzt und stand mit bereits vier Minuspunkten am Scheideweg. Eine weitere Niederlage gegen den VfL hätte das vorläufige Ende aller Meisterschafts- und Aufstiegsträume bedeutet. Doch es kam anders.
Großenheidorn spielt mit Tempo und Einsatz
Von der ersten Minute an wurde deutlich, dass die Großenheidorner nicht gewillt waren, die Punkte in Fredenbeck zu lassen. Mit sehr viel Tempo und Körpereinsatz wurde dem Fredenbecker Angriff schnell der Zahn gezogen. Der VfL vergab vorne Großchancen, agierte in der Defensive löchrig, zurückhaltend, ohne Zusammenhalt. Das Resultat: Nach den ersten zehn Spielminuten lagen die Fredenbecker bereits 1:6 zurück.
Trainer Jörg Rademacher nahm eine Auszeit und brachte im Angriff Marten Franke und Kevin Herbst. Das Angriffsspiel wurde dadurch schneller und druckvoller. Chris-Ole Brandt erzielte in der 18. Minute den Anschlusstreffer zum 7:8. In der Halle keimte Hoffnung auf. Der MTV Großenheidorn ließ sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Die VfL-Abwehr fand gegen die Mischung aus Kraft und Tempo kein Mittel.
Bester Fredenbecker fliegt mit Rot runter
Das Spiel wurde emotionaler, der Einsatz beider Mannschaften intensiver. Die Schiedsrichter griffen durch. Und zückten je eine Rote Karte für jedes Team. Eine sah ausgerechnet der bis dahin besten Fredenbecker Angreifer Chris-Ole Brandt in der 28. Minunte. Das bedeutete eine weitere Schwächung des Fredenbecker Angriffs. „Die Rote Karte war ein weiterer Bruch in unserem Spiel, die heute nicht zu kompensieren war,“ sagt Rademacher. Dennoch ließ der Halbzeitstand von 13:16 noch Hoffnung auf ein erfolgreiches Ende zu.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit stellte Rademacher noch einmal um. Jesper Müller ging jetzt neben Marten Franke und Kevin Herbst in den Rückraum. Mit Erfolg, wie es schien. Der VfL war drauf und dran, das Spiel zu kippen. Mehrfach gelang der Anschlusstreffer, zuletzt zum 19:20 (40. Minute). Jan Möller hatte bei einem Siebenmeter den Ausgleich auf der Hand. Er gelang nicht. Der MTV Großenheidorn erhöhte stattdessen binnen drei Minuten auf 19:23 (45.). Das Spiel war entschieden.
Die Stimmung in der Halle glich inzwischen eher der einer Begräbnisfeier. Auch mehrfache Versuche des Hallensprechers, die Fans zu lautstarker Unterstützung zu animieren, blieben wirkungslos.
Rademacher versucht verschiedene Taktiken
Jörg Rademacher versuchte alles, brachte den siebten Feldspieler, versuchte es mit offensiverer Deckung. Es nutzte nichts mehr, der MTV Großenheidorn ließ sich einen mit 34:29 unter dem Strich verdienten Sieg nicht aus der Hand nehmen. Rademachers Analyse: „Wir haben es nicht einmal geschafft, Großenheidorn in Bedrängnis zu bringen. Sie haben uns auch nicht auseinandergespielt, sondern von unseren Fehlern in der Abwehr profitiert.“
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Auch der Fredenbecker Angriff riss keine Bäume aus. Aber es gab einen Lichtblick. So machte der Einsatz von Marten Franke als Spiellenker im Rückraum das Spiel schneller und variabler. Sein Zusammenspiel mit Kreisläufer Rajmond Sisa und dessen Einsatz in Abwehr wie Angriff waren sehenswert.
Schon am Donnerstag erwarten die Fredenbecker mit Tabellenführer HSG Varel die Mannschaft der Stunde. Mit einem gelungenen Auftritt kann Fredenbeck Selbstvertrauen zurückgewinnen.
Die Statistik des Spiels
VfL Fredenbeck: Rundt, Itzen, Kotenko; Brandt 3, De Vries, Sisa 6, Kyvala 3, Fick, Lenzsch, Müller 3/1, Wafdi, Ritscher, Möller 4/3, Franke 4, Reiners 2, Herbst 4.
Siebenmeter: VfL 6/4 - MTV 4/4
Zeitstrafen: VfL 3 (Rote Karte Brandt, 28.) - MTV 6 (Rote Karte Stepien 23.)
Zuschauer: 645
Nächstes Spiel: VfL Fredenbeck - HSG Varel (Donnerstag, 3. Oktober, 17 Uhr)