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TVon Kameras überwacht: So läuft der Kita-Neubau in Hedendorf

Die Holzmodule, in denen sich die Gruppenräume befinden werden, sind auf der Baustelle der Kita Hedendorf mittlerweile errichtet worden. Demnächst folgen die Anbauten.

Die Holzmodule, in denen sich die Gruppenräume befinden werden, sind auf der Baustelle der Kita Hedendorf mittlerweile errichtet worden. Demnächst folgen die Anbauten. Foto: Sulzyc

Hochwasser machte in dieser Woche auch Hedendorf zu schaffen. Die Bauarbeiten für den Kita-Neubau in der Buxtehuder Ortschaft sind trotzdem in vollem Gange. Warum neuerdings Kameras das Gelände überwachen.

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Von Thomas Sulzyc
Freitag, 05.01.2024, 15:40 Uhr

Buxtehude. Mit Sandsäcken schützten in dieser Woche freiwillige Feuerwehr und Anwohner Grundstücke am Weizenkamp in Hedendorf. Wasser lief von der Feldmark in die Siedlung. Lediglich etwa 700 Meter Luftlinie davon entfernt befindet sich die Baustelle für die naturnahe Kindertagesstätte Hedendorf.

Das Hochwasser und der zermürbende Dauerregen blieben bisher ohne Auswirkungen auf den Fortgang der Baustelle am Neukloster Forst. „Wir liegen im Zeitplan“, sagt Architekt Florian Kissing vom Büro Architekten Horneburg. Der lang anhaltende Regen beeinträchtige die Bauarbeiten nicht. Die Planung sieht vor, dass die Kita voraussichtlich im Sommer 2024 fertig sein wird.

Die Nomaden in Zentralasien als Vorbild

Die sogenannte Jurten-Kita, die in Hedendorf entsteht, kommt ohne Beton-Fundament aus und gilt architektonisch als besonders. Eine Jurte bezeichnet das traditionelle Zelt der Nomaden in Zentralasien. Aus davon inspirierten Holzmodulen, die auf Hunderten, jeweils 2,50 Meter langen Schraubfundamenten stehen, entwickelt die Living Circles GmbH mit Sitz in Schwäbisch Gmünd Kindertagesstätten - so auch in Hedendorf im Auftrag der Stadt Buxtehude.

Seit dem offiziellen Baustart vor zwei Monaten hat der Kita-Neubau in Hedendorf sichtbar Gestalt angenommen. Mittlerweile sind alle fünf geplanten Holzmodule errichtet worden. In vier von ihnen kommen jeweils Kita-Gruppen unter. Ein fünftes Modul dient als Bewegungsraum, Küche und Mensa.

Anbauten werden noch im Januar errichtet

So geht es weiter auf der Baustelle: „Wir nehmen zurzeit die Druckprobenbelastung für jede Jurte vor“, erläutert Florian Kissing. Überall dort, wo Bohrungen für Schraubfundamente vorgesehen sind, werde geprüft, ab welcher Tiefe der Baugrund tragfähig ist und ob das Ergebnis mit dem Baugrundgutachten übereinstimmt.

Ab voraussichtlich Mittwoch, 10. Januar, werden Bauarbeiter damit beginnen, weitere Schraubfundamente in den Boden zu bringen. Im Anschluss werden sie insgesamt 20 Anbauten an den fünf Holzmodulen errichten. In den zusätzlichen Zimmern sind zum Beispiel Toiletten, Waschbecken oder auch Garderoben und Lager untergebracht. Damit nimmt die Architektur der Jurten-Kita ihre vollständige Gestalt an.

Neu an der Baustelle ist eine Überwachung mit Kameras. Ein großes Schild des Überwachungs-Anbieters Bauwatch weist darauf hin. „Besucher werden über Lautsprecher angesprochen. Und wenn sie sich nicht fortbewegen, wird die Polizei gerufen“, erklärt Florian Kissing.

Nachdem Unbekannte Werkzeug gestohlen haben, wird die Baustelle für die Kita Hedendorf mittlerweile von Kameras überwacht.

Nachdem Unbekannte Werkzeug gestohlen haben, wird die Baustelle für die Kita Hedendorf mittlerweile von Kameras überwacht. Foto: Thomas Sulzyc

Die Überwachung laufe 24 Stunden am Tag. Sie soll Diebstählen und Vandalismus vorbeugen. Normalerweise kenne er den Einsatz von Bauwatch nur von Baustellen in Berlin, sagt Florian Kissing. Grund für die Videoüberwachung in Hedendorf sei der Diebstahl von Werkzeug gewesen. „Seitdem verbleibt kein Werkzeug mehr auf der Baustelle“, sagt der Architekt.

Insgesamt 8,1 Millionen Euro wird die Jurten-Kita Hedendorf kosten. Der Neubau bietet 100 Jungen und Mädchen Platz. Weil 70 Jungen und Mädchen der jetzigen Kita Hedendorf umziehen werden, entstehen 30 zusätzliche Elementarplätze (für Kinder ab dem dritten Lebensjahr).

Zwei Kitas sind in Bau, zwei in Planung

Um den Mangel an Kita-Plätzen zu beheben, baut die Stadt Buxtehude nicht nur die naturnahe Kita in Hedendorf; in Neuland wird ein altes, bestehendes Haus komplett zu einer Kita umgebaut und mit neuen Anbauten versehen. Es soll Platz für 50 Kinder im Elementarbereich bieten. Im vierten Quartal 2024 soll diese Kita fertig sein. Die Stadt kalkuliert mit drei Millionen Euro Baukosten.

Die Visualisierung zeigt, wie die sogenannte Jurten-Kita in Hedendorf aussehen wird. Eine Jurte bezeichnet das traditionelle Zelt der Nomaden in Zentralasien.

Die Visualisierung zeigt, wie die sogenannte Jurten-Kita in Hedendorf aussehen wird. Eine Jurte bezeichnet das traditionelle Zelt der Nomaden in Zentralasien. Foto: Living Circles GmbH / Architekten Horneburg

In Planung ist zudem eine Kita mit insgesamt 130 Plätzen an der Giselbertstraße. Die Stadt erwartet mittlerweile 9,5 Millionen Euro Baukosten - das sind 2,5 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Ende des zweiten Quartals 2026 soll die Kita fertig sein.

Dabei helfen, die Warteliste für die Kinderbetreuung in Buxtehude abzubauen, soll zudem die geplante Kita Hinter der Wettern. Das Unternehmen HBI wird sie auf einem eigenen Grundstück errichten. Jeweils zwei Elementar- und Krippengruppen werden darin Platz finden. Zum 1. November 2024 soll der Bau fertig sein.

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