TVon Kopfweh bis schwere Verletzung: Was im Krankheitsfall im Kreis Stade zu tun ist

Diese Telefonnummer nur anrufen, wenn es sich um einen Notfall handelt - wenn Lebensgefahr besteht oder bleibende Schäden nicht ausgeschlossen werden können. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Unwohlsein, Schmerzen oder Verletzungen: Gesundheitliche Probleme erfordern oft ärztliche Versorgung. Doch was tun, wenn keine Praxis mehr geöffnet hat? Und ab wann sind Krankheiten und Schmerzen als Notfälle einzustufen? Ein Überblick.
Landkreis. Verletzungen, Krankheiten, Unfälle: Medizinische Unterstützung und Hilfe brauchen Menschen mit gesundheitlichen Problemen auch nach Feierabend, an Wochenenden und Feiertagen. Gerade in Notsituationen ist es wichtig, zu wissen, wer weiterhilft. Doch wer ist der passende Ansprechpartner und welche Telefonnummer ist die richtige?
Hier hilft der ärztliche Bereitschaftsdienst
Unter der Rufnummer 116 117 kann der ärztliche Bereitschaftsdienst sieben Tage die Woche 24 Stunden lang erreicht werden. Er hilft dann weiter, wenn es zwar dringende medizinische Probleme gibt, aber keine Lebengefahr besteht. Also Beschwerden, bei denen ein Patient normalerweise in eine Hausarzt- oder Facharztpraxis gehen würde.
Patientenversorgung
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Das ist beispielsweise der Fall bei Erkältungserkrankungen, Fieber, starken Hals- oder Ohrenschmerzen, Magen-Darm-Infekten oder akuten Kopfschmerzen. Der ärztliche Bereitschaftsdienst berät dann, wie es weitergeht.
Wer unsicher ist, findet auf der Internetseite www.116117.de zum Einschätzen der Beschwerden ein Patienten-Navi. Das Portal des Bundesministeriums für Gesundheit gesund.bund.de empfiehlt außerdem Bereitschaftspraxen, die Patienten außerhalb der Sprechzeiten erreichen können. Zu finden sind sie auf der Website der Kassenärztlichen Vereinigung unter https://bereitschaftspraxen.116117.de.
In diesen Fällen sollte die 112 gewählt werden
Nach dem Bundesministerium sollte die 112 dann gewählt werden, „wenn Lebensgefahr besteht oder bleibende Schäden nicht ausgeschlossen werden können“. Das ist beispielweise der Fall bei einem (vermuteten) Herzinfarkt, einem (vermuteten) Schlaganfall, bei Unfällen mit schweren Verletzungen, hohem Blutverlust, Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit, schweren Verbrennungen oder Atemnot.
Patienten werden dann in der Regel mit dem Rettungswagen in die Notaufnahme gebracht. Alle Rufnummern sind kostenfrei und brauchen keine Vorwahl.
Bundesweit kann auch über die NORA-Notruf-App (www.nora-notruf.de) ein Notruf abgesetzt werden. Vergleichbar mit einem Messenger-Dienst kommuniziert der Anrufer schriftlich mit der örtlichen Notrufzentrale. Die App eignet sich auch für Menschen mit Hör- oder Sprachbehinderung.
Bereitschaftsdienst
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Bei Kindern handelt es sich laut Gesundheitsmagazin der AOK (www.aok.de) um Notfälle, wenn „Infekte mit hohem Fieber auftreten, Bewusstseinsstörungen oder -veränderungen vorliegen, das Kind Krampfanfälle erleidet oder etwas verschluckt hat“. Dr. Mark Frank rät in dem Magazin: „Allgemein gilt: Kinder besser immer vorstellen, als es zu lassen.“ Auch um einen Notfall auszuschließen, sei eine Abklärung sinnvoll.
Bei Vergiftungen gibt es den Giftnotruf des Giftinformationszentrums-Nord der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, Telefon 0551/ 19240.
Beide Telefonnummern miteinander vernetzen
Aktuell gibt es bundesweit eine Debatte, ob die strike Trennung der beiden Telefonnummern richtig ist. Die Rufnummer 116 117 läuft bei einem Callcenter auf, die Notfallnummer 112 wird über die Rettungsleitstelle in Stade-Wiepenkathen betreut. Um die Patienten besser zu steuern, sollen die Notdienstnummern von Rettungsdienst (112) und Kassenärztlichen Vereinigungen (116 117) vernetzt werden. Für die Region könnte das in Wiepenkathen passieren. Die technischen Voraussetzungen sind dort vorhanden.