TVon der Notunterkunft ins Glück: Oskana und Nikhil starten in ein neues Leben

Die Familie zusammen mit Claudia Oerding vom DRK, die es möglich machte, in ein neues Zuhause zu ziehen.Foto: lindenau Foto: lindenau
Die Geschichte der kleinen Trisha und ihrer Eltern ist alles andere als gewöhnlich. Sie hat ihren Ursprung in der Zevener Notunterkunft, wo sich die Lebenswege ihrer Eltern auf einzigartige Weise kreuzten.
Der schwere Weg nach Zeven
Nikhil, der gebürtig aus Indien stammt, und sein Studium im Bereich Tourismus in der Ukraine absolvierte, wurde im August 2022 von den Auswirkungen des Krieges überrascht und musste fliehen. Studenten sind dort zur Ausreise berechtigt, somit war es ihm möglich, zu flüchten. Auf verschlungenen Wegen landete er in Zeven.
Oskana, die zuvor ein ruhiges Leben mit ihrem 14-jährigen Sohn Timofii in der Ukraine geführt hatte, arbeitete als Kassiererin in einem nahegelegenen Supermarkt. Auch sie hatte sich ein Leben aufgebaut, das jedoch durch den Krieg zerstört wurde. Nach einer anstrengenden Flucht erreichte sie mit ihrem Sohn im Oktober 2022 Zeven, auf der Suche nach Sicherheit und einem Neuanfang.
Die besondere Geschichte von Nikhil und Oskana
In ihrem vorübergehenden Zuhause, der Notunterkunft in der Zevener Turnhalle, angekommen, lernten sich Nikhil und Oskana kennen. Durch benachbarte Zimmer, er in Nummer 3 und sie in Nummer 6, liefen sie sich täglich über den Weg und bemerkten schon die gegenseitige Anziehung. Trotz ihrer Sprachbarriere - Oskana spricht nur Russisch und ein wenig Englisch, während Nikhil lediglich Englisch und Hindi beherrscht - fanden sie auf erstaunliche Weise einen Weg zur Verständigung.
Doch manchmal bedarf es auch keiner gemeinsamen Sprache, um zu erkennen, dass zwischen zwei Menschen mehr als nur Worte existieren. Die stille Kommunikation, jenseits der Sprachgrenzen, führte dazu, dass sie einander näherkamen. Bald darauf folgte die freudige Nachricht, dass sie gemeinsam Eltern werden würden.
Baby sollte nicht in der Notunterkunft aufwachsen
Da ein Baby nach Möglichkeit nicht in einer Notunterkunft aufwachsen sollte, gelang es Dank der Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK Ortsverein Zeven), für die bald vierköpfige Familie, eine Wohnung in Zeven zu finden. Darüber hinaus konnte Vater Nikhil sich eine Anstellung in der Kantine der Kaserne Seedorf sichern.
Am 23. November war es dann endlich so weit, die kleine Trisha hat das Licht der Welt erblickt. Das kleine Mädchen erfreut sich bester Gesundheit und zieht alle Blicke auf sich.
Wie geht es der Familie heute?
Die Familie hat sich mittlerweile gut in ihrer neuen Umgebung eingelebt. Sie blickt voller Vorfreude in die Zukunft und sind zutiefst dankbar für die Unterstützung, die sie erfahren haben. Besonders freuen sie sich auf die kommende Weihnachtszeit, die sie gleich doppelt feiern werden - am 24. Dezember und am 6. Januar, so wie es in ihrer alten Heimat üblich ist.

Das frisch gebackene Elternpaar mit Tochter Trisha.Foto: lindenau Foto: lindenau