Zähl Pixel
Nahversorgung

TWachsender Stadtteil: Discounter und Drogerie in Riensförde geplant

Hier sollen in Stade-Riensförde neue Einkaufsmärkte entstehen.

Hier sollen in Stade-Riensförde neue Einkaufsmärkte entstehen. Foto: Elsen / Montage: Feindt

Bahnanbindung, Einkaufsmärkte, Klimaquartier: Riensförde entwickelt sich rasant und wird in den kommenden Jahren zum Nahversorgungszentrum. Beim Hausbau gibt es aber eine Einschränkung.

author
Von Lena Stehr
Donnerstag, 03.04.2025, 15:00 Uhr

Stade. Gute Nachrichten für alle, die im Stader Stadtteil Riensförde wohnen oder in den kommenden Jahren dort hinziehen werden: Im Süden sollen neben einer neuen Haltestelle auf der reaktivierten Bahnstrecke zwischen Bremervörde und Stade auch ein Discounter sowie ein Drogeriemarkt gebaut werden.

Der neue Bahnsteig am Bildungscampus soll nach Angaben der EVB bis 2027 fertig sein. Im gleichen Jahr sollen laut Stades Erstem Stadtrat Lars Kolk sowohl das Bebauungsplanverfahren für die geplante Heidesiedlung 2.0 als auch für die neuen Märkte inklusive mehrerer Wohneinheiten abgeschlossen sein - vorbehaltlich der Zustimmung des Rates.

Neue Märkte und Wohnungen auf 9000 Quadratmetern

Ein Projektentwickler möchte auf einem etwa 9000 Quadratmeter großen Areal zwischen Famila-Markt und Bildungscampus einen Discounter und einen Drogerie-Markt realisieren. Die Stadt stehe dem offen gegenüber, habe aber Bedingungen gestellt, so Kolk. So wurde der Investor verpflichtet, auch Wohnraum zu schaffen.

„Wir wollen keine frei stehenden Märkte mit Stellplatzwüsten, sondern setzen auf einen sparsamen Umgang mit Flächen im Sinne des Klimaschutzes“, so Kolk. Eine solche gestapelte Bauweise, bei der Wohneinheiten über Gewerbeflächen entstehen, sei mittlerweile rechtliche Grundlage. Der Projektentwickler muss außerdem ein Planungsbüro mit der Aufstellung eines Bebauungsplans beauftragen. Das spare der Verwaltung ungefähr zwei Drittel Arbeitsaufwand.

Damit die Einzelhandels-Bauvorhaben realisiert werden können, muss die Stadt allerdings noch den Flächennutzungsplan ändern. Derzeit ist das betroffene Gebiet als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen und wird als Reitplatz und Pferdeweide genutzt. Die Änderung des Flächennutzungsplans muss schließlich noch der Landkreis absegnen. Der habe bereits Zustimmung signalisiert, so Kolk. Und zwar auch deshalb, weil sich mit dem Bau der geplanten Heidesiedlung 2.0 die Einwohnerzahl in Riensförde noch einmal deutlich erhöhen wird. Der Stadtteil würde dann wohl - wie auch Bützfleth und Wiepenkathen - als Nahversorgungszentrum ausgewiesen und damit die Bedingungen für den Bau von Einzelhandelsgroßprojekten erfüllen.

Keine Einfamilienhäuser in der Heidesiedlung 2.0

In der Heidesiedlung 2.0, die auf etwa 23 Hektar an der Harsefelder Straße in Richtung Ottenbeck in zwei Bauabschnitten realisiert werden soll, setzt die Stadt auf verdichteten Städtebau mit einem hohen Anteil an Geschosswohnungen zugunsten hochwertiger Grünflächen, heißt es im städtebaulichen Entwurf.

Einfamilienhäuser wird es hier nicht geben. Stattdessen offene Wohnblöcke mit drei bis vier Geschossen, moderne Reihenhäuser und zweigeschossige Stadtvillen. Baugemeinschaften sollen gefördert werden. Darüber hinaus sind preiswerte Wohnungen und Familienboni angedacht.

Die Heidesiedlung 2.0 soll außerdem ein zukunftsweisendes Klimaquartier mit innovativer Energieversorgung mit Vorbildwirkung und Pilotcharakter bei der Nutzung regenerativer Energien sein. Im neuen Wohngebiet sind auch Freizeit- und Spielflächen, Nachbarschaftshöfe sowie naturnah gestaltete Regenrückhaltebereiche und eine grüne Verbindung zur Heidesiedlung und zum Naturraum Heidbeck geplant.

„Wir leben in einem wachsenden Stadtteil und freuen uns, wenn die Nahversorgung künftig noch besser wird“, sagt Kai Koeser. Der SPD-Ratsherr wohnt mit seiner Familie in Riensförde und ist gut vernetzt. Er habe durchweg positive Rückmeldungen von anderen Riensfördern bekommen, was die geplanten Entwicklungen angeht. Viele seien damals hergezogen mit der Idee im Kopf, dass es mehrere Einkaufsmöglichkeiten geben soll. Dieses Versprechen werde nun endlich umgesetzt, so Koeser. Derzeit gibt es neben dem Familia-Markt in Riensförde unter anderem noch eine Apotheke, einen Friseursalon, ein Café sowie seit Februar auch eine Filiale der Bäckerei Schrader.

Weitere Artikel