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Trinkwasserverband

TWald weicht Technik: Bau des Wasserwerks in Dollern steht kurz bevor

Der Wald am Wasserwerk in Dollern wird für den Neubau gerodet.

Der Wald am Wasserwerk in Dollern wird für den Neubau gerodet. Foto: Vasel

Unzählige Bäume sind bereits gefällt worden. In drei Jahren soll auf dem Areal am Immengrund in Dollern ein neues Wasserwerk stehen. Was passiert mit dem alten?

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Von Björn Vasel
Dienstag, 09.12.2025, 05:50 Uhr

Dollern. Südlich des bestehenden Wasserwerks in Dollern soll der Neubau des Trinkwasserverbandes Stader Land (TWV) entstehen. Mit den Rodungsarbeiten haben die vorbereitenden Maßnahmen begonnen. 6000 Quadratmeter Wald werden bei Heinbockel dafür neu aufgeforstet. Damit werden mehr Bäume gepflanzt als gefordert. Der Geschäftsführer des Trinkwasserverbandes, Ralf Burghartz, verweist auf die Waldumwandlungsauflagen.

Die Bäume stapeln sich südlich des Wasserwerks in Dollern.

Die Bäume stapeln sich südlich des Wasserwerks in Dollern. Foto: Vasel

„Wir haben eine Teilbaugenehmigung für die Erdarbeiten“, sagt Burghartz. Die Gesamt-Baugenehmigung erwartet er vor Weihnachten. Der Ausschreibungsprozess soll im März abgeschlossen sein.

Im April 2026 sollen die Erdarbeiten starten. Wenn der Rohbau steht, folgt die Technik. Ende 2028/Anfang 2029 soll laut Burghartz das neue Wasserwerk ans Netz gehen - nach einer Einlaufphase von einem halben Jahr.

Unter dem Strich werden knapp 25 Millionen Euro investiert. Rund 20 Millionen kostet das eigentliche Wasserwerk am Immengrund. Die Dollerner wollen weitere Brunnen bauen.

Einige der Tiefbrunnen in Dollern sollen - mit Blick auf Kriegs- und Katastrophenschutz sowie Stromausfall nach Unwettern wie Stürmen, Gewittern, heftigem Schneefall oder Cyber-Angriffen (Blackout) an die Notstromversorgung angeschlossen werden.

Weitere Pumpen und Notstromaggregate werden installiert. Auch ein Schlammbecken ist geplant, einige Bäume könnten noch gefällt werden.

Neues Wasserwerk erhöht Versorgungssicherheit

Das alte Wasserwerk ist in den Jahren 1958 bis 1959 errichtet worden. Ab 1960 wurde das Trinkwasser aus zehn Brunnen gefördert. Heute sind es 23 - entlang des Geesthanges zwischen Dollern und Agathenburg und im Agathenburger Moor.

Das Wasser wird aus einer Tiefe von bis zu 80 Metern gefördert. Die Förder- und Aufbereitungsleistung liegt bei 3,65 Millionen Kubikmetern im Jahr. Das sind rund 10.000 Kubikmeter am Tag. Das alte Werk wird nicht abgerissen, ein Teil wird weiter genutzt.

Im Volllastbetrieb sollen in Zukunft 900 Kubikmeter in der Stunde zu Trinkwasser aufbereitet werden - bis zu 18.000 Kubikmeter am Tag. Diese Menge lässt sich über das geltende Wasserrecht abbilden.

Visualisierung: Blick auf das neue Wasserwerk des TWV Stader Land in Dollern im Jahr 2028, hinten links steht der Altbau von 1959. Auf dem extensiv begrünten Flachdach ist Platz für eine Photovoltaikanlage.

Visualisierung: Blick auf das neue Wasserwerk des TWV Stader Land in Dollern im Jahr 2028, hinten links steht der Altbau von 1959. Auf dem extensiv begrünten Flachdach ist Platz für eine Photovoltaikanlage. Foto: Lührs Ingenieurbüro

Das Wasserwerk wird in Massivbauweise erstellt. Im Untergeschoss wird ein riesiger Wasserbehälter eingebaut. Volumen: 12.222 gefüllte Badewannen. Mit dem Neubau und weiteren Investitionen in Leitungsnetz, Brunnen und Speicher will der TWV die Versorgung auch bei steigenden Spitzenabgaben sichern. Neue Technik soll die hohe Wasserqualität verbessern.

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