TWarum Buxtehude bei der Gendermedizin eine wichtige Rolle spielt

Das historische Gebäude der privaten, staatlich anerkannten Hochschule 21 wurde 1876/1877 erbaut. Am Sonnabend, 25. Januar, ist Tag der offenen Tür. Foto: Hochschule 21
Frauen und Männer sind unterschiedlich. Die Medizin lernt zunehmend, das bei Diagnosen zu berücksichtigen. Niedersachsen baut dabei auch auf die Hochschule 21 in Buxtehude.
Buxtehude. Frauen zeigen andere Symptome als Männer bei Krankheiten wie einem Herzinfarkt. Medikamente verarbeiten Frauen anders. Bisher wird das aber im medizinischen Alltagsgeschäft oft nicht berücksichtigt.
Das versteht man unter Gendermedizin
Die sogenannte Gendermedizin versucht das zu ändern. Die Rede ist auch von Diversitätsmedizin. Sie geht davon aus, dass Geschlecht, Alter, soziale Bindungen und das finanzielle Einkommen auf die Gesundheit Einfluss nehmen. Studierende und Auszubildende in medizinischen Berufen sollen jetzt darauf aufmerksam gemacht werden.
Eine Rolle dabei schreibt das niedersächsische Wissenschaftsministerium der Hochschule 21 mit Sitz in Buxtehude zu. Zusammen mit der Medizinischen Hochschule Hannover soll sie ein digitales Lernprogramm entwickeln. Ziel ist, es bundesweit zum Einsatz zu bringen. Die vorgesehene Entwicklungszeit: drei Jahre.
Wissenschaftsministerium gibt 623.000 Euro
Mit 623.000 Euro fördern Wissenschaftsministerium und Volkswagen Stiftung das gemeinsame Forschungsprojekt. Insgesamt sieben Forschungsvorhaben zur Gender- und Diversitätsmedizin fördern das Land Niedersachsen und die Volkswagen Stiftung aus ihrem gemeinsamen Programm „Zukunft Niedersachsen“. Die Gesamtfördersumme: neun Millionen Euro.
Beteiligte sind die großen Universitätsstandorte in Niedersachsen: Hannover, Oldenburg, Göttingen, dazu Wolfsburg/Wolfenbüttel mit der Ostfalia und Buxtehude. Der medizinische Zweig der Hochschule 21 bietet Studiengänge in der Pflege und Physiotherapie an.
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Ziel der Projekte zur Gendermedizin ist, eine bessere Gesundheitsversorgung für alle zu erreichen, indem biologische, soziale und kulturelle Unterschiede stärker in der Diagnose, Therapie und Medikation von Krankheiten berücksichtigt werden.
Projektleiterin an der Hochschule 21 ist Dr. Susanne Klotz, Professorin für Physiotherapie. Ein digitales Lehrbuch zum Selbstunterricht für Auszubildende und Studierende soll entstehen, erklärte sie dem TAGEBLATT. Interaktiv wird das Lernprogramm sein und Videos beinhalten.
Während die Buxtehuder den Arbeitsschwerpunkt auf die Pädagogik legen, kümmere sich der Projektpartner aus Hannover um die wissenschaftliche Begleitung. „Unsere Studierenden erhalten die Möglichkeit, mitzuwirken“, so Klotz.
Tag der offenen Tür am Sonnabend 25. Januar
Das duale Studium in Buxtehude stellt die Hochschule 21 am Sonnabend, 25. Januar, von 10 bis 16 Uhr der Öffentlichkeit bei einem Tag der offenen Tür vor. Besucher und Besucherinnen erhalten in Vorträgen die Möglichkeit, sich über die Studiengänge zu informieren: Bauen sowie Pflege und Physiotherapie.
Bei Führungen lernt das Publikum das historische Gebäude kennen und erhält Einblick in die Bauversuchshalle und Labore. Studierende beantworten im Studi-Café Fragen.
Laut der Hochschule sei das duale Studium in Buxtehude beliebt wie nie zuvor. Das zeigten die stetig steigenden Anmeldezahlen. Die Studierenden lernen zu 50 Prozent an der Hochschule und arbeiten die andere Hälfte der Zeit in ihrem Praxisbetrieb.
Die Hochschule 21 bittet um Anmeldung zum Tag der offenen Tür mit dem Formular auf ihrer Internetseite: https://www.hs21.de.