TWarum dauert die Baustelle entlang des Aldi-Baus sieben Wochen?

Danny Berkhahn (Rischkau Straßen- und Tiefbau GmbH) leitet die Straßenbaustelle der gesperrten Straße Westmoor in Buxtehude. Abgefräster alter Asphalt türmt sich auf. Foto: Sulzyc
Die Dauer zum Bau einer Zufahrt zum neuen Aldi-Markt am Westmoor in Buxtehude erscheint manchen als sehr lang für 170 Meter Straße. Der Baustellenleiter erklärt die Gründe.
Buxtehude. Die Vollsperrung der Straße Westmoor (K 51) wegen Bauarbeiten beschäftigt Buxtehude. Denn die Baustelle bedeutet ein Verkehrshindernis auf dem Weg von Buxtehude zur Autobahn A26 und aus dem Alten Land in die Buxtehuder Innenstadt.
Zum Politikum wurde die Baustelle nach einer Anfrage des CDU-Politikers Dr. Matthias Schneider im Rat der Stadt Buxtehude. Warum, wollte das Stadtratsmitglied von der Verwaltung wissen, dauere der Bau einer Abbiegestraße zum neuen Aldi-Markt fast zwei Monate? Zu lang erschien ihm die Bauzeit. Die Frage blieb während der Ratssitzung unbeantwortet.
Abgefräster Asphalt türmt sich auf
Auf 170 Meter Länge erstreckt sich die Baustelle auf der Fahrbahn der Straße Westmoor. Beginn war Anfang Oktober. Der Baufortschritt ist am Montag, 14. Oktober, sichtbar: Ein Bagger koffert Moorboden aus. Transporter entladen Sand. Abgefräster alter Asphalt türmt sich auf.
Bis voraussichtlich zum 22. November werden die Bauarbeiten dauern. Sieben Wochen Bauzeit für 170 Meter Straße? Im Gespräch mit dem TAGEBLATT erklärt Baustellenleiter Danny Berkhahn von dem Buxtehuder Unternehmen Rischkau Straßen- und Tiefbau GmbH die Gründe.
Die Asphaltierungsarbeiten dauern nur eine Woche
„Würden wir die 170 Meter Straße lediglich asphaltieren, wären wir nach einer Woche fertig“, sagt der Fachmann. Aber: Die Baustelle erweise sich als komplexe Abfolge von mehreren Bauschritten, die nacheinander abgearbeitet werden müssen. Deshalb würde zusätzliches Personal die Straßenbauarbeiten nicht beschleunigen, sagt Danny Berkhahn.
Rücksicht nehmen muss das Tiefbauunternehmen auf die Hochbaustelle für den neuen Aldi-Markt. Nachdem Beobachtern im Sommer ein Stillstand beim Innenausbau des Rohbaus aufgefallen war, herrscht wieder Betrieb am Aldi-Neubau.
Zurzeit erreichen die am Aldi-Neubau beteiligten Handwerker die Hochbaustelle über einen Lieferweg, der zum benachbarten Fachmarktzentrum führt. Die Zufahrt befindet sich innerhalb der Straßenbaustelle. Solange die neue Zufahrt nicht errichtet ist, kann das Unternehmen Rischkau auf diesem Abschnitt seiner Straßenbaustelle nicht loslegen. „Ich muss dafür sorgen, dass die Menschen jederzeit zur Arbeit kommen“, sagt Danny Berkhahn.
Straßensanierung
T B74-Bauarbeiten Monate hinter dem Zeitplan - Mehrkosten in Millionenhöhe
Einen Schritt nach dem anderen - so geht es auf der Straßenbaustelle am Westmoor zu. Für den Bau zu der späteren Zufahrt des neuen Aldi-Markts koffert ein Bagger eines anderen beteiligten Unternehmens feuchten Moorboden aus. Anschließend wird Sand aufgeschüttet, bis der Baugrund genügend Tragkraft besitzt. Und das dauert.

Bei den Straßenbauarbeiten an der Straße Westmoor werden Geogitter mit Vlieseinlagen verbaut. Das erhöht die Tragkraft der Fahrbahn. Foto: Sulzyc
Bei der Modernisierung des 170 Meter langen Abschnitts der Straße Westmoor erzeugt das Unternehmen Rischkau eine höhere Tragkraft der Fahrbahn. Das geschieht, indem es sogenannte Geogitter mit Vlieseinlagen im Baugrund verarbeitet. Das sei eine bewährte Bauweise zur Stabilisierung von weichem Untergrund wie zum Beispiel Moorboden, sagt der Baustellenleiter.
Diese Arbeiten kosten am meisten Zeit
Am meisten Zeit kosteten die Bordstein- und Pflasterarbeiten. Vier Wochen veranschlagt der Baustellenleiter dafür. Eine Querungshilfe und Markierungen für sehbehinderte Menschen seien vorgesehen.
Eine Woche zusätzlich dauern die Asphaltierungsarbeiten, jeweils eine zusätzliche Woche für Kanal- und Kabelarbeiten sowie für Außenanlagen wie Entwässerungsmulden. Alles zusammen: sieben Wochen Bauzeit.
Das spricht gegen eine halbseitige Sperrung
Eine halbseitige Sperrung der Straße Westmoor sei keine Alternative gewesen, sagt Danny Berkhahn. „Die erforderlichen Sicherheitsabstände für Bauarbeiter und Verkehrsteilnehmer hätten nicht eingehalten werden können.“ Im Vergleich zur Vollsperrung hätte sich die Bauzeit noch verlängert.

Die Straße Westmoor ist für Straßenbauarbeiten in Höhe der Baustelle für einen Aldi-Markt voll gesperrt. Die Vollsperrung sei aus Sicherheitsgründen notwendig und ermögliche eine bessere Qualität des Straßenbauwerks. Foto: Sulzyc
Zudem lasse sich bei einer Vollsperrung eine bessere Qualität des Straßenbauwerks erzielen: Nur so sei eine Asphaltdecke aus einem Guss möglich.
Stand jetzt, wird die Vollsperrung Ende November aufgehoben. Danny Berkhahn: „Wir sind im Zeitplan.“