TWarum junge Leute viele Chancen auf dem Ausbildungsmarkt im Kreis Stade haben

Ein Auszubildender im Metall-Handwerk misst in einem Ausbildungszentrum die Dicke eines Werkstücks. Foto: Felix Kästle/ dpa
Die Agentur für Arbeit Stade zieht nach den ersten sechs Monaten des Berufsberatungsjahres eine Zwischenbilanz zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Fazit: Noch gibt es viel Auswahl für junge Menschen in der Region.
Stade. Zunächst die Zahlen: 1455 Bewerberinnen und Bewerber sind noch ohne Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 1871 betriebliche Ausbildungsstellen unbesetzt. Bis Ende März 2024 sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Stade mit den Landkreisen Cuxhaven, Rotenburg/Wümme und Stade 2745 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 2342 Bewerberinnen und Bewerber, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet hatten.
Mehr Bewerber, aber weniger Lehrstellen
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Bewerbern und Bewerberinnen um 10,3 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen hingegen um 7,7 Prozent gesunken.
„Die Ausbildungsbetriebe in der Region bleiben durch die konjunkturelle Entwicklung nicht unbeeindruckt. Dennoch ist das Thema Fachkräftenachwuchs präsent“, bilanziert Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade. Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen sei aber weiterhin hoch.
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Der regionale Ausbildungsmarkt habe sich zu einem Bewerbermarkt entwickelt. Für Betriebe werde es zunehmend schwieriger, Auszubildende zu finden, während sich die Perspektiven für Jugendliche verbessert hätten.
Einzelhandel sucht händeringend Kaufleute
Bei den freien Lehrstellen liegen die Kaufleute im Einzelhandel mit mehr als 250 Stellen ganz vorn. Es folgen Verkäufer mit 176 und Kfz-Mechatroniker mit 118 freien Stellen.
Dem gegenüber stehen die Berufswünsche der Jugendlichen. Der Kaufmann/die Kauffrau mit Richtung Büromanagement sind am begehrtesten, gefolgt vom Kfz-Mechatroniker und dem Kaufmann im Einzelhandel. Auch wenn die Zahlen etwas stutzig machen: Nicht immer passen Wunsch und Angebot zusammen, häufig liegt zwischen Arbeitsplatz und Interessenten ein zu langer Weg.
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Für alle Abgangsschülerinnen und -schüler aus diesem Jahr habe der Countdown bereits begonnen. Es werde höchste Zeit, sich um die Zukunft zu kümmern und zu entscheiden, wie es nach der Schule weitergehen soll, so Froelich. Die Chancen, in der Region ein passendes Angebot zu finden, seien gut.
Froelich macht Werbung für die regionalen Betriebe: „Ich möchte alle Schülerinnen und Schüler, die dieses Jahr die Schule verlassen werden, ermutigen, diese Chancen auf dem heimischen Ausbildungsmarkt zu nutzen.“ Den Unternehmen rät sie, den Jugendlichen vermehrt Praktika anzubieten und die Auszubildenden rechtzeitig an den Betrieb zu binden.
Was sich Jugendliche vom Arbeitgeber wünschen
„Jugendliche haben heute die große Auswahl an Lehrstellen und sagen nicht selten bei mehreren Unternehmen zu“, so die Agenturchefin. Gute Bewerberinnen und Bewerber schauten sehr genau auf die Rahmenbedingungen beim potenziellen Arbeitgeber. Neben Ausbildungsvergütung, Arbeitszeiten oder auch Übernahmemöglichkeiten spielten Wertschätzung, Betriebsklima und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle.
Der schnelle Draht für Jugendliche, einen Gesprächstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren, ist unter 0800/ 4555500 möglich.
Arbeitgeber, die noch Fragen zur Einstellung Jugendlicher und/oder finanzieller Unterstützung haben, wählen den Arbeitgeberservice unter 0800/ 4555520. Weitere Informationen gibt es online unter www.arbeitsagentur.de/bildung.