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TDas macht der frühere Buxtehuder Sparkassen-Vorstand Frank Jäschke heute

Frank Jäschke ist seit 2016 als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Das Bild zeigt ihn in seinem Büro in der Buxtehuder Altstadt.

Frank Jäschke ist seit 2016 als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Das Bild zeigt ihn in seinem Büro in der Buxtehuder Altstadt. Foto: Sulzyc

Mit 65 ist noch lange nicht Schluss: Warum der Unternehmer den Bürgerverein Altkloster gerade jetzt für unverzichtbar hält.

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Von Thomas Sulzyc
Freitag, 11.04.2025, 19:10 Uhr

Buxtehude. In Chicago und Toronto hat er gearbeitet, 1988 bis 1992. Im Alter von 28 Jahren führte die Karriere bei der Deutschen Bank Frank Jäschke über den Atlantischen Ozean. Beheimatet blieb er bis heute in Altkloster. Dem „richtigen Stadtteil“ von Buxtehude, wie der frühere Spitzenbanker und heutige Unternehmer im Gespräch mit dem TAGEBLATT scherzhaft sagt.

Ehrenamt im Bürgerverein Altkloster

Mittlerweile lebt der 65-Jährige zwar in der Gemeinde Beckdorf. Sein gesellschaftliches Engagement gilt aber Altkloster. Dort, wo sein Elternhaus an der Straße An der Rennbahn steht. Im Bürgerverein Altkloster hat Frank Jäschke im März den Vorsitz übernommen. Die bisherige Vorsitzende Nina Freudenthal kandidierte nach zehn Jahren als Vorsitzende aus beruflichen Gründen nicht mehr.

Das Foto aus 2024 zeigt Frank und Christiane Jäschke beim Basteln einer Girlande, die einen Weihnachtsbaum schmücken soll. Der Bürgerverein Altkloster verschönert mit dem Aufstellen von Christbäumen in jedem Jahr das Straßenbild im Stadtteil.

Das Foto aus 2024 zeigt Frank und Christiane Jäschke beim Basteln einer Girlande, die einen Weihnachtsbaum schmücken soll. Der Bürgerverein Altkloster verschönert mit dem Aufstellen von Christbäumen in jedem Jahr das Straßenbild im Stadtteil. Foto: Thoden

Das Ehrenamt übt Frank Jäschke aus, obwohl er als selbstständiger Unternehmensberater tätig ist. Mittelständische Unternehmen in Norddeutschland sind seine Kunden. Auf Geschäftsmodelle ist er spezialisiert.

Den meisten Menschen in der Region ist Frank Jäschke als Vorstand der Sparkasse Harburg-Buxtehude bekannt. 14 Jahre lang war er in dieser Position tätig. Für viele überraschend stieg er 2016 aus, machte sich selbstständig. Ähnlich viele Arbeitsstunden wie damals als Sparkassenvorstand leistet Frank Jäschke immer noch - die Tätigkeiten als Unternehmensberater, Vereinsvorsitzender und Stiftungsratsvorsitzender der Lebenshilfe zusammengenommen. „Wenn jeder zur ehrenamtlichen Tätigkeit nein sagt, gibt es kein Ehrenamt mehr“, erklärt Frank Jäschke.

Sein Vater eröffnete Sparkassen-Filialen in Buxtehude

Die Sparkassen-Vergangenheit der Familie in Buxtehude reicht weiter zurück. Sein Vater Karl-Heinz Jäschke eröffnete damals die Filialen am Torfweg und an der Hauptstraße - heute gibt es sie nicht mehr. Karl-Heinz Jäschke war zuvor Unternehmer, brachte Kalkstein für den Wohnungsbau über die Elbbrücken nach Hamburg.

Zu liefern, das hat sich auch Frank Jäschke als Vorsitzender des Bürgervereins Altkloster (270 Mitglieder) vorgenommen. Das bedeutet zunächst, die bekannten Veranstaltungsformate zu garantieren. Am populärsten dürfte der vorweihnachtliche Nachmittag am ersten Advent sein. Das Maibaumfest steht bevor.

Dass dem damals von der Stadt organisierten Flohmarkt in Altkloster das Aus drohte, war vor 15 Jahren Anlass für die Vereinsgründung. Irritiert seien Einwohner im vergangenen Jahr gewesen, dass der Flohmarkt ausfiel. Die Feuerwehr habe ihren Tag der offenen Tür an dem gleichen Tag wie der Bürgerverein den Flohmarkt geplant. Mangelnde Absprache, sagt Frank Jäschke. Ein einmaliger Fall. „Wir werden den Flohmarkt in diesem Jahr definitiv veranstalten“, kündigt er an.

Keine Politik im Bürgerverein

Die städtebauliche Entwicklung von Altkloster ist zum Politikum geworden. Eine zu dichte Bebauung und der Abriss mehrerer historischer Gebäude stört Alteingesessene. Auch Frank Jäschke hat an Altkloster immer die großzügige Bebauung mit den großen Gärten, in denen Leute Gemüse anbauen, geschätzt.

Dennoch: Als politisches Sprachrohr hat sich der Bürgerverein nie verstanden - und das wird sich auch mit dem neuen, in Buxtehude prominenten Vorsitzenden nicht ändern. „Wir schließen kategorisch aus, dass wir uns politisch betätigen“, sagt Frank Jäschke. Der Verein wolle niemanden ausgrenzen.

Zusammengehörigkeit stiften, das ist das Ziel. Dass Kinder und junge Erwachsene sich heute über Einsamkeit beklagen, beschäftigt Frank Jäschke. Laut einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung fühlen sich 12 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 35 stark einsam, 51 Prozent seien demnach moderat einsam.

Als Kind hat Frank Jäschke in Altkloster auf dem Schafmarkt Fußball gespielt. Damals lag Sand, wo heute Straßenpflaster ist. Spielkameraden musste er nicht suchen. „Da waren immer andere Kinder.“

Veranstaltungsformate für junge Menschen möchte der Bürgerverein in Zukunft anbieten. Offen sei, was das sein könnte. Frank Jäschke: „Wir werden junge Leute einladen und hören, was sie möchten.“

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