TWasserrohrbruch bei Horneburg – Verband ärgert sich über Glasfaserausbau

Bei Bauarbeiten wurde zwischen Dollern und Horneburg eine Trinkwasserleitung beschädigt. Foto: Battmer
Im Zuge des Glasfaserausbaus in der Samtgemeinde Horneburg wurde eine Hauptleitung an der B73 zwischen Horneburg und Dollern beschädigt. Die Auswirkungen könnten Haushalte noch in den kommenden Tagen spüren - mit Trübungen und Druckschwankungen.
Horneburg. Gegen 8.30 Uhr beschädigten die Tiefbauer bei Bohrungen eine Hauptleitung, wie Fred Carl, Geschäftsführer des Trinkwasserverbandes dem TAGEBLATT mitteilte. Im entsprechenden Bereich an der B73 stellte der Trinkwasserverband daher das Wasser ab. Davon direkt betroffen war ein nahe gelegener Bauernhof. Die Notversorgung für den Hof sei mit einem 1000-Liter-Wasserwagen erfolgt, hieß es vor Ort.
Es war zunächst unklar, wie stark die Trinkwasserleitung, ein Rohr mit 40 Zentimetern Durchmesser, bei der Bohrung beschädigt wurde. Mit einem Bagger und Pumpen legten die Arbeiter nach und nach das Rohr frei. Schnell sammelte sich Wasser in dem Loch, das über Schläuche entlang der Bundesstraße abgeleitet wurde. Mehr als fünf Stunden später erreichten die Arbeiter den Rohrbruch. Am Ende entstand ein mehr als zehn Meter breites Baggerloch. Die Reparaturarbeiten waren um 22 Uhr noch immer nicht abgeschlossen, berichtete Carl.

Spektakulär, aber ungefährlich: Beim Abpumpen des Wasser schoss eine Fontäne aus der Pumpe. Foto: Battmer
Der Wasserrohrbruch sorgte auch für Einschränkungen im Verkehr: Die B73 ist wegen der Arbeiten bis auf Weiteres halbseitig gesperrt, eine Ampelanlage regelt hier den Verkehr.
Immer wieder Schäden durch Glasfaserausbau
Der Schaden an der Leitung hat Auswirkungen aufs gesamte Trinkwassernetz. Es kann in den kommenden Tagen zu Druckschwankungen und Trübungen des Wassers kommen, insbesondere in den Bereichen Horneburg und Harsefeld.
Auch die Station in Nottensdorf lief am Mittwochvormittag zwischenzeitlich nicht ganz rund. Daher könnte auch Apensen von den Druckschwankungen und Trübungen betroffen sein. Gegen 15 Uhr gab Fred Carl Entwarnung: Die Station in Nottensdorf lief wieder fehlerfrei. „Ich nehme an, hier war der Schaden an der B73 die Ursache“, sagte Carl zur Störung.

Das abgepumpte Wasser läuft über den Geh- und Radweg an der B73. Foto: Battmer
Der Geschäftsführer des Trinkwasserverbandes ärgert sich: Immer wieder komme es zu Schäden im Zuge des Glasfaserausbaus. „Ich führe keine Statistik, aber das ist alleine schon der dritte Rohrbruch bei Glasfaserausbau, zu dem ich rausgefahren bin“, so Fred Carl. Zumal es in diesem Falle eine „wichtige Transportleitung“ erwischt hat. Glücklicherweise sei der Schaden jetzt entstanden und nicht schon im Sommer, wo der Wasserverbrauch ungleich höher ist. „Wir alle wollen schnelles Internet, ob privat oder im Betrieb. Aber die Schäden sind wirklich sehr ärgerlich.“
So läuft der Ausbau in der Samtgemeinde Horneburg
In diesem Fall gehört die Baustelle nach TAGEBLATT-Informationen zu den Ausbaumaßnahmen der EWE. Zusammen mit der Telekom treibt die EWE als Gemeinschaftsunternehmen den Glasfaser-Ausbau in der Samtgemeinde voran. Schäden seien dabei leider nie gänzlich zu vermeiden, sagte ein Unternehmenssprecher. Wichtig sei aber, dass damit transparent umgegangen wird und der Verursacher für den Schaden haftet, so der Sprecher weiter. Fred Carl bestätigte: „Bei der Haftung gab es bislang eigentlich nie Probleme.“
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In der Samtgemeinde Horneburg baut die Glasfaser Nordwest nach eigenen Angaben für knapp 6000 Haushalte und Unternehmen einen Glasfaseranschluss: In Horneburg (3200 Anschlüsse), Agathenburg (550) und Postmoor (160) hat der Ausbau bereits begonnen, auch Bliedersdorf (450), Nottensdorf (550) und Dollern (1000) werden „kurzfristig in den Verteilnetzbau starten“, so der Sprecher.
Neben der Glasfaser Nordwest hatte auch die Deutsche Glasfaser angekündigt, in der Samtgemeinde Horneburg das Glasfasernetz auszubauen - nur wann ist weiter offen. Mehr als 33 Prozent der Haushalte (rund 5500) in den fünf Mitgliedsgemeinden hatten sich für den Glasfaser-Anschluss entschieden.