TWeg für neues Stromnetz durch Dollern ist frei

Die Leitung für Strom, die derzeit durch Dollern verläuft, soll bis 2033 durch eine leistungsstärkere Anlage ersetzt werden. Foto: Daniel Vogl/dpa
Um die Stromversorgung in Niedersachsen langfristig zu gewährleisten, soll das insgesamt rund 160 Kilometer lange Netz zwischen Dollern und Ovenstädt komplett erneuert werden. Projektträgerin Tennet will keine Zeit verlieren.
Dollern. Durch die sogenannte Elbe-Lippe-Leitung Nord soll die Stromversorgung in Niedersachsen ausgebaut und modernisiert werden. Das Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg (ArL) hatte zuletzt untersucht, ob für die Installation einer neuen 380-kV-Leitung auf dem Teilstück zwischen Dollern und Mehringen im Landkreis Nienburg/Weser eine Raumverträglichkeitsprüfung (RVP) durchgeführt werden muss.
Die RVP ist ein wichtiges Instrument, um geplante Projekte auf Verträglichkeit mit den Erfordernissen der Raumordnung und ihre Umweltverträglichkeit zu prüfen. Nun teilte die Lüneburger Behörde mit: Die Experten sehen keinen Anlass für eine solche Prüfung am überwiegenden Teil der Leitung.
Mehr Stromkapazitäten für die Region
Die bestehende 380-kV-Leitung zwischen Dollern und Ovenstädt soll durch eine neue und leistungsfähige Leitung ersetzt werden, sagt ArL-Sprecher Dr. Stefano Panebianco. Derzeit hat die Bestandsleitung eine Tragfähigkeit von 2700 Ampere je Stromkreis. Durch die neue Leitung soll diese auf 4000 Ampere erhöht werden. So will die Behörde die Kapazitäten für den Stromtransport in der Region erhöhen.

Knapp 160 Kilometer Hochspannungsleitungen sollen bis 2033 ersetzt werden. Foto: Buchmann Steffen
Zuvor hatte bereits die Bundesnetzagentur den Bedarf für einen Ersatzneubau bestätigt und als Vorhaben 57 in das Bundesbedarfsplangesetz aufgenommen. Für den nördlichen Teilabschnitt zwischen den Umspannwerken Dollern und Sottrum ist das ArL Lüneburg zuständig. Als Trägerin für die neue Leitung fungiert die Tennet TSO GmbH.
Neun Jahre Planungs- und Bauzeit
„Unsere Planungen sehen vor, dass die neue Leitung in direkter Bündelung zu einer anderen Leitung, nämlich der Leitung Stade - Landesbergen, neu errichtet werden soll“, teilt Gesamtprojektleiter Thomas Sälzer von der Tennet TSO GmbH mit. Daher habe das Trägerunternehmen vorab bei der zuständigen Behörde einen Antrag gestellt, auf ein gesondertes Vorverfahren zu verzichten.
Die Vorplanungen dauern laut Tennet bis Ende 2026, Baustart wäre dann voraussichtlich 2030. Ende 2033 soll das Netz in Betrieb genommen werden.