TWenn Christdemokraten im Moor bei Stade Aschermittwoch feiern

Tusch! Wer hätte das gedacht, dass die ansonsten so netten CDU-Landtagsabgeordneten Birgit Butter und Melanie Reinecke so böse sein können. Der Aschermittwoch macht‘s möglich. Den gibt es nämlich auch im Moor bei Stade.
Stade. Es war angerichtet. 100 CDU-Mitglieder fanden den Weg zu Hartlef‘s Gasthof in Bützflethermoor. Das Personal servierte flott heißen Grünkohl, das Blasorchester Himmelpforten flotte Musik und die beiden Politprofis flotte Sprüche. Tusch!
Aschermittwoch kann eben nicht nur die CSU. Das Moor bei Stade ist das neue Wildbad Kreuth. Butter und Reinecke müssen sich hinter Söder und Co. kaum verstecken. Wer zwischen Bauchspeck und Pinkel seine politischen Gegner - selbstredend mit Augenzwinkern und närrischer Attitüde - der politischen Demenz oder der Themenimpotenz bezichtigt, hat die Lacher auf seiner Seite. Und die Lacherinnen auch. Tusch!
Melanie Reinecke, Vorsitzende des knapp 1200 zählenden Kreisverbandes, diagnostizierte der rot-grünen Landesregierung wuchernde Fokussierung auf unwichtige Themen. Da werde über Exoten in Zirkussen diskutiert oder über ein landesweites Biber-Monitoring, während der Deichbau auf sich warten lasse, ganze Industrien sich verabschiedeten, das Handwerk unter hohen Energiepreisen leide oder Kommunen von Bürokratie erdrückt würden. Tusch!
Selbst die AfD wurstele mit - mit einem Antrag zum Aufbau von Meisennistkästen zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Und was macht der Ministerpräsident? Der genieße seine Altersteilzeit. Tusch!
Birgit Butter als Putzfrau in der Bütt
Birgit Butter bediente den Klassiker in der Bütt. Sie kam als Putzfrau aus dem Landtag und zog mal so richtig vom (Fenster-) Leder. Sie fand orthopädische Sitzringe unter den Bänken der CDU, Vogelfutter und ausgezogene Schuhe bei den Grünen. Einmal in Fahrt, war sie kaum mehr zu bremsen. Tusch!
Für die Putzfrau ist Sozialminister Andreas Philippi (SPD) der Monchichi der Regierungsbank, Daniela Behrens (SPD) die Ministerin für Kaffeekränze und Stuhlkreise. Als „sexiest man alive“ bezeichnete sie den Grünen-Umweltminister Christian Meyer, der immerhin über drei unterschiedliche Pullunder verfüge. Die Reden von Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) seien so trocken, dagegen sei die Wüste ein Feuchtbiotop. Tusch!
Die Dame in Kittelschürze und Kopftuch war noch lange nicht fertig. Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sei der Bussibär der Landesregierung und - Achtung! - „die geöffnete Büchse der Pandora der uneingelösten Versprechen“. Der Putzfrau fiel auf, dass sich bei der heutigen Bildungsministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) auf dem Wahlplakat ein Fehler eingeschlichen hatte: „NIEDERSACHEN“ stand dort. Tusch!
Und der Chef vom Ganzen? Stephan Weil (SPD) versprühe Tatendrang „wie eine Faultierfamilie nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf“. Tusch! Das hat gesessen. Fortsetzung folgt - im nächsten Jahr.