TWichtigste Personalentscheidung getroffen: BSV verpflichtet neuen Coach
Jonas Schlender ging durch die Oldenburger Handballschule. Foto: Christian Beier
Bis Freitagmittag ist es ein Gerücht. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Der Buxtehuder SV hat für die Saison 2026/2027 einen neuen Trainer verpflichtet.
Buxtehude. Am Anfang der Woche stellte der Handball-Bundesligist Buxtehuder SV nach knapp 18 Jahren seinen Cheftrainer Dirk Leun (61) frei. Der BSV hatte in dieser Saison noch kein Spiel gewonnen und auch schon in der vergangenen Spielzeit alles andere als überzeugt. Die ganze Woche über wurde spekuliert, wer Leuns Nachfolge antritt. Jetzt hat der Verein eine Personalentscheidung getroffen.
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Jonas Schlender (31), der aktuell die Frauen des Zweitligisten HSV Solingen-Gräfrath trainiert, wird ab Sommer 2026 Chefcoach in Buxtehude. Den Namen Schlender brachte das TAGEBLATT am Freitagmittag nach Hinweisen ins Gespräch. Kommentieren wollte das zunächst niemand. Weder der BSV, noch Schlender selbst. Dann überschlugen sich am Freitagabend die Ereignisse.
BSV-Management bestätigt die Neuverpflichtung
Zunächst gab der HSV Solingen-Gräfrath eine Pressemitteilung heraus: „Unser Cheftrainer Jonas Schlender wird den HSV Solingen-Gräfrath nach der Saison 2025/26 verlassen, um eine neue Herausforderung in der 1. Handball-Bundesliga Frauen anzunehmen“, stand dort in der Einleitung. BSV-Geschäftsführer Peter Prior bestätigte jetzt, dass es sich bei der Herausforderung um den Buxtehuder SV handelt.
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„Wir freuen uns auf die Zukunft mit Jonas Schlender. Er ist ein junger, dynamischer Trainer, ein ausgewiesener Fachmann, der seine Mannschaft mit Empathie und viel Kommunikation führt“, sagt Peter Prior am Abend offiziell. Der neue Chefcoach werde sich in Buxtehude auch in die Nachwuchs-Förderung einbringen.
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Jonas Schlender, der Freitagmittag noch nichts kommentierte, wird am Abend auch auskunftsfreudiger: „Ich freue mich sehr darauf, ab Sommer 2026 Cheftrainer bei so einem traditionsreichen Verein sein zu dürfen. Die von Beginn an offenen Gespräche mit den Verantwortlichen und die Visionen für die Zukunft des BSV haben mich überzeugt und passen vollends mit meinen Vorstellungen überein.“
Schlender will mit BSV und Fans Erfolge feiern
Er sei dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen und die Möglichkeit, den neuen Weg mit zu bestreiten. Die „professionellen Strukturen, das familiäre Umfeld und das Talent der Spielerinnen“ zeigten die Potenziale für eine erfolgreiche Zukunft. Schlender will mit der Mannschaft und den Fans Erfolge feiern.
Jonas Schlender, der sich jetzt aber noch voll auf die Restsaison in der zweiten Liga mit Solingen konzentrieren will, stammt aus der Oldenburger Handballschule von Niels Bötel (38), der die VfL-Frauen in der Handball-Bundesliga seit 2017 mit Erfolg trainiert. Der 31-Jährige begann 2020 seine Tätigkeit als Co-Trainer beim VfL Oldenburg in der 1. Handball-Bundesliga der Frauen.
Ab der Saison 2022/23 übernahm er zusätzlich als Cheftrainer die 2. Mannschaft in der 3. Liga und wurde im ersten Jahr Vizemeister. 2024 unterschrieb der A-Lizenzinhaber für zwei Jahre in Solingen. In der vergangenen Saison wurde Schlender mit dem HSV Fünfter. Aktuell liegt die Mannschaft auf Platz acht.
HSV-Chef: Schlender ist Fachmann mit klarem Plan
Solingen lässt Schlender mit einem weinenden und einem lachenden Auge gehen. HSV-Geschäftsführer Stefan Bögel äußert sich so: „Natürlich hätten wir Jonas gerne noch weit über das Jahr 2026 hinaus an unserer Seitenlinie gesehen. Er hat uns in den vergangenen Jahren extrem beeindruckt, nicht nur als Handball-Fachmann mit klarem Plan, sondern vor allem als Mensch, der unsere Werte lebt.“ Wenn die 1. Bundesliga rufe, sei das eine Chance und eine Bestätigung Schlenders hervorragender Arbeit.
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Jonas Schlender besitzt nach BSV-Angaben einen Masterabschluss in Wirtschaftswissenschaften. Seine Masterarbeit habe er einst für den VfL Oldenburg im Bereich der strategischen Unternehmensentwicklung geschrieben. Mit ihm sind beim Buxtehuder SV aber noch nicht alle Probleme nach dem Ende der Ära Dirk Leun gelöst.
Denn der BSV sucht weiter nach einem Trainer für die nächsten sieben Monate bis zum Saisonende. Manager Peter Prior: „Wir hoffen sehr, dass wir hier in Kürze Erfolg vermelden können.“ Bis dahin leiten Nachwuchs-Trainer Marc Hünerbein, Co-Trainerin Debbie Klijn sowie Athletik-Trainer Curtis Klein das Bundesliga-Training gemeinsam.
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