T„Wir sind die einzigen Verrückten“: Oranje-Fans zu Gast in Buxtehude

Sjaak und Francine Hofstede reisen mit der niederländischen Nationalmannschaft durch Deutschland. Foto: Scholz
Tausende Niederlande-Fans feierten am Wochenende in Hamburg. Sjaak und Francine Hofstede machten mit ihrem Wohnmobil Station in Buxtehude und sind nach dem EM-Auftaktsieg gegen Polen schon wieder weitergereist.
Buxtehude. Hamburg war am Sonntag orange - dafür sorgten auch Sjaak und Francine Hofstede. Mittags stiegen sie in Buxtehude in die Regionalbahn und fuhren zum Fanfest auf dem Heiligengeistfeld. „Wir haben uns nicht um Karten für das Spiel beworben“, sagt Sjaak Hofstede. „Wir sind wegen der Stimmung hier.“ Er tippt 2:1 für die Niederlande, sie 3:1.
Das Ehepaar aus Den Burg auf der größten niederländischen Watteninsel Texel hat sich das Wohnmobil - einen Bürstner Lyseo Privilege 745 auf einem Fiat-Fahrgestell - vor anderthalb Jahren gekauft und war damit schon in Spanien und Norwegen. „Wir hatten Lust auf etwas Neues“, sagt der 70-jährige Sjaak Hofstede und schwärmt von der Lounge im Heck des Fahrzeugs.
Zu Fuß von Buxtehude nach Stade
Auf dem Stellplatz in der Nähe der Bahnhofstraße fiel das Wohnmobil mit einer Texel-Flagge und einer Texel-Fußmatte auf. Außer ihnen standen dort noch drei weitere Wohnmobile aus den Niederlanden. „Aber wir sind hier die einzigen Verrückten“, sagt Sjaak Hofstede und lacht. Mit ihren Oranje-Hemden seien sie in der Innenstadt vielen Menschen begegnet, die ihnen und dem niederländischen Team Glück gewünscht hätten.
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Buxtehude hatten sie wegen der Lage gewählt. „Die Stellplätze in Hamburg sind sehr voll und teuer“, sagt Sjaak Hofstede. Außerdem wollten sie die Gegend erkunden. „Wir waren zweimal in Stade. Einmal sind wir sogar zu Fuß gegangen“, vier Stunden für 24 Kilometer.
Weniger Fans als erwartet
Den Marsch mit rund 13.000 Oranje-Fans auf St. Pauli verfolgten Sjaak und Francine Hofstede am Vormittag noch live im niederländischen Fernsehen. Anschließend fuhren sie nach Hamburg und sahen auf der Reeperbahn sehr viele Einsatzkräfte. In der Nähe des Fan-Festes hatten Polizisten auf einen Angreifer mit einem Schieferhammer und einem Molotowcocktail geschossen.

Tausende Oranje-Fans beim Marsch durch St. Pauli. Foto: Bodo Marks/dpa
Die Stimmung auf dem Fanfest sei gut gewesen, sagt Sjaak Hofstede. „Ich hätte nur mit mehr Zuschauern gerechnet.“ Bis zu 40.000 Oranje-Fans waren angekündigt, rund 13.000 kamen und sahen einen 2:1-Sieg gegen Polen. Aber: „Wir hätten unsere Chancen besser nutzen müssen“, sagt er.
Niederlande trifft auf EM-Favorit
Bereits am Montag reiste das Paar nach Wolfsburg. Dort hat die Elftal ihr EM-Quartier. Am Mittwoch geht es weiter nach Leipzig, wo die Niederlande am Freitag auf Titelfavorit Frankreich treffen. Sjaak Hofstede rechnet mit dem Viertelfinale - oder „vielleicht mit dem Halbfinale“.
Dennoch hätten er und seine Frau nichts dagegen, Mitte Juli nach Berlin zu reisen. Dort steigt das Finale.