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TRisse im Kreis Cuxhaven: Wölfe sollen zwei Tage altes Kalb getötet haben

Die Zahl der Nutzierrisse ist signifikant angestiegen.

Die Zahl der Nutzierrisse ist signifikant angestiegen. Foto: dpa

Landwirte beklagen weitere Nutztierrisse durch einen Wolf oder mehrere Wölfe im Kreis Cuxhaven. Nebenerwerbsschäfer Thomas Reineckes Forderungen nach entschlossenem Handeln werden lauter.

Von Wiebke Kramp Dienstag, 30.09.2025, 14:14 Uhr

Steinau. Seine Schafe lässt Thomas Reinecke mittlerweile nicht mehr auf den Weiden nahe seinem Haus laufen. Das hält den oder die Wölfe nicht davon ab, weiterhin in dem Bereich auf Beutezug zu gehen. Vor ein paar Tagen wurde in Steinau (Kreis Cuxhaven) ein Rind gerissen und angefressen - nur rund 500 Meter von Nebenerwerbsschäfer Reinecke entfernt.

Nutztierrisse mehren sich offenbar wieder, so hat Reinecke erfahren, dass zwischen Wanna und Nordleda ein weiteres, zwei Jahre altes Rind gerissen worden sein soll, in Nordholz sei ein zwei Tage altes Kalb aufgefressen worden. Außerdem gab es in der vorigen Woche aus Lüdingworth-Köstersweg Meldungen über Risse von Schafen und auch im Raum Wanna wurde aktuell ein Schafriss in der Nacht zu Dienstag beklagt.

Rudel hat gelernt, Wolfsschutzzäune zu überwinden

Für Thomas Reinecke ist „das Ende der Fahnenstange erreicht“. Er habe bei der Unteren Naturschutzbehörde einen Antrag auf Entnahme gestellt, weil das Rudel es gelernt habe, Wolfsschutzzäune zu überwinden. „Man muss härter eingreifen, andere Länder in Skandinavien oder die Schweiz machen es uns vor“, sagt der Steinauer.

Über die Hotline der Landwirtschaftskammer werden die Rissbegutachter informiert. „Ich lass‘ auf die Bezirksförster nichts kommen, das läuft pragmatisch. Sie machen einen Termin und kommen zu uns raus - das geht bis hinunter nach Walsrode oder Lüneburg.“

Seine Schafe hat Thomas Reinecke jetzt verteilt. Einige laufen in Belum und seine Mutterschafe am Elbdeich. Von dort müssten sie allerdings im November geholt werden und liefen dann normalerweise bis Ende Januar draußen auf seinen Weiden. Wie er das demnächst regeln soll, ohne mit ständigen Wolfsattacken konfrontiert zu werden, kann der Steinauer bislang nicht sagen.

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