TWulff im Doppelpack? Die Fußball-Brüder und ihr Traum

Jannes Wulff hatte erfolgreiche Jahre in Osnabrück. Jetzt straften ihn die Trainer mit Nichtbeachtung. Er unterschrieb in Offenbach. Foto: Helmut Kemme/Archiv
Jannes Wulff packt seine Koffer und geht nach Offenbach. Sein Bruder Jorik spielt in Lübeck. Irgendwann wollen die beiden in einem Verein kicken. Was der FC Mu/Ku damit zu tun hat.
Offenbach. Es werden wohl noch einige Jahre ins Land gehen, bevor die Brüder Jannes und Jorik Wulff ihren Traum wahr machen und gemeinsam in einer Mannschaft Fußball spielen. Die beiden Kicker mit D/A-Vergangenheit trennen aktuell 560 Kilometer. Sechs Autostunden.
Jorik Wulff (23) steht beim Regionalligisten VfB Lübeck unter Vertrag. Am 21. Februar zum Re-Start der Saison gibt es ein Wiedersehen mit den ehemaligen Kollegen aus Drochtersen. Jannes Wulff (25) wechselte vor einigen Tagen in die Regionalliga Südwest zu Kickers Offenbach. Der ältere Bruder stieg mit dem VfL Osnabrück in die 2. Bundesliga auf und wieder ab. Zuletzt kam er an der Bremer Brücke aber kaum noch zum Zug.
Kontakt zu D/A ist nie abgebrochen
Es ist kein Geheimnis, dass die SV Drochtersen/Assel bei den Wulff-Brüdern immer mal wieder leise anfragt, ob sie nicht Lust auf D/A und die Regionalliga Nord haben. Der Kontakt ist nie abgebrochen. Schließlich hinterließen beide in Drochtersen bleibenden Eindruck. Jorik Wulff kickte 2022 und 2023 für D/A, Jannes Wulff von 2019 bis 2021.
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Gerade Jannes Wulff schrieb eine Erfolgsgeschichte. Er kam als Landesligakicker von der SV Ahlerstedt/Ottendorf nach Drochtersen, etablierte sich schnell zwei Spielklassen höher in der Regionalliga und schoss ein paar Jahre später den VfL Osnabrück in der sechsten Minute der Nachspielzeit am letzten Spieltag gegen Dortmund II mit seinem umjubelten Tor in die 2. Bundesliga. Ein Tattoo auf seinem Fuß erinnert heute an diesen Triumph.
Osnabrücker Trainer setzen nicht auf Wulff
Zuletzt wurde es ruhig um Jannes Wulff, den die Bezeichnung „Straßenfußballer“ einst sehr gut beschrieb. Der VfL Osnabrück verschliss in der zweiten und dritten Liga gleich mehrere Trainer. Keiner von denen sah Wulff in der Startelf oder gab ihm viele Spielanteile. Wulff bestätigt im TAGEBLATT-Gespräch, dass dies auch einer der Gründe war, warum er schließlich vor einigen Tagen seine Koffer packte. „Ich konnte mir nicht erklären, warum wir nicht rotiert haben, obwohl wir so oft hintereinander verloren haben“, sagt Wulff.
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Er wolle die Zeit beim VfL Osnabrück „nicht schlechtreden“. „Aber du willst so viel spielen, wie möglich“, sagt Wulff. In seiner sportlichen Vita stehen insgesamt 26 Einsätze in der 2. Bundesliga, 42 Einsätze in der 3. Liga und 49 Spiele in der Regionalliga.
Offenbach startet gleich mit Spitzenspiel
Jetzt also Bieberer Berg in Offenbach statt Bremer Brücke in Osnabrück. Der Traditionsclub aus Hessen belegt in der Südwest-Staffel der Regionalliga den zweiten Platz hinter der Bundesligareserve der TSG Hoffenheim. Gleich im ersten Spiel nach der Winterpause kommt es zum Kräftemessen beider Vereine.
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„Kickers Offenbach ist ein cooler Verein. Der gehört in die 3. Liga“, sagt Jannes Wulff. Die Kickers mussten auf den langfristigen Ausfall eines Leistungsträgers reagieren und verpflichteten Wulff. Garantien auf einen Stammplatz habe der 25-Jährige in Offenbach nicht. „Aber ich bin nicht gewechselt, um auf der Bank zu sitzen“, sagt er.
Wulff und Wulff in der Bezirksliga?

Jorik Wulff steht beim VfB Lübeck unter Vertrag. Am 21. Februar trifft der 23-Jährige auf seine ehemaligen Kollegen aus Drochtersen. Foto: Lobeca.de/Vivien Pfaff (Archiv)