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Medizinische Versorgung

T„Zentrale Rolle in der Region“: Gesundheitsminister lobt Elbe Kliniken

Die Krankenhausreform soll Kliniken in Deutschland entlasten.

Die Krankenhausreform soll Kliniken in Deutschland entlasten. Foto: Marijan Murat/dpa

Eine Diskussionsrunde mit hohem Besuch: Gesundheitsminister Philippi erklärte in Stade die Krankenhausreform. Es gab interessante Antworten.

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Von Karsten Wisser
Montag, 20.01.2025, 11:50 Uhr

Landkreis. „Unsere Krankenhäuser sind das Rückgrat der Gesundheitsversorgung. Es ist entscheidend, dass wir gemeinsam Lösungen finden, um ihre Zukunft zu sichern“, sagte Corinna Lange, Co-Vorsitzende der SPD im Kreis Stade und Landtagsabgeordnete. Sie lud wie berichtet gemeinsam mit Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi und Frauke Langen, Kreistagsmitglied und Bundestagskandidatin der Sozialdemokraten, zu einem Austausch nach Stade ein.

Krankenhäuser sind das Rückgrat der Gesundheitsversorgung

Beim Treffen im Hotel Stadthafen unterstrich Lange die Bedeutung eines Dialogs zwischen Politik, Gesundheitseinrichtungen und Bevölkerung: „Die Krankenhausreform ist eine große Chance für Niedersachsen und besonders für unsere Region.“

Minister Philippi erläuterte die Kernpunkte der Krankenhausreform und stellte die Änderungen in der Finanzierung der Krankenhäuser vor. Bisher waren Krankenhäuser hauptsächlich auf Fallpauschalen angewiesen, die oft dazu führten, dass sie eine hohe Anzahl an Behandlungen durchführen mussten. Doch die Reform verfolgt einen neuen Ansatz, der die Krankenhäuser entlasten soll. „Wir wollen weg von einem System, in dem Krankenhäuser nur durch eine steigende Anzahl von Fällen wirtschaftlich arbeiten können. Stattdessen haben wir das Modell der Vorhaltekosten entwickelt“, so Philippi.

Vorhaltekosten: Krankenhäuser wie die Feuerwehren finanzieren

Die neue Regelung sieht vor, dass Krankenhäuser grundsätzlich für bestimmte Leistungen 60 Prozent ihrer Kosten erstattet bekommen (Vorhaltekosten); unabhängig davon, wie viele Behandlungen sie durchführen. Die verbleibenden 40 Prozent müssen sie über das DRG-System (Diagnosis-Related Groups) abrechnen. Diese Veränderung ermögliche Krankenhäusern eine breitere Palette an Leistungen anzubieten, ohne ständig darauf angewiesen zu sein, möglichst viele Eingriffe durchzuführen, so Philippi, selbst Mediziner und Chirurg.

Diskutierten über das Gesundheitssystem (von links): Bundestagskandidatin Frauke Langen, Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi und Landtagsabgeordnete Corinna Lange, alle SPD.

Diskutierten über das Gesundheitssystem (von links): Bundestagskandidatin Frauke Langen, Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi und Landtagsabgeordnete Corinna Lange, alle SPD. Foto: Wolff-Meuter/SPD

Der Minister veranschaulichte die Idee anhand eines Beispiels: „Das Modell funktioniert ähnlich wie bei der Feuerwehr: Sie ist das ganze Jahr über präsent und bereit, Notfälle zu löschen – auch wenn sie ein halbes Jahr lang keinen Einsatz hatte.“ Sie werde trotzdem bezahlt, weil ihre Verfügbarkeit gewährleistet sein muss. So solle das auch bei den Krankenhäusern funktionieren, die, wie Feuerwehren, Leistungen vorhalten.

Elbe Klinikum Stade bleibt weiterhin ein Maximalversorger

Ein weiterer zentraler Punkt der Reform ist die Unterstützung für Fachkliniken. Philippi erklärte, dass durch neue Regelungen auch kleinere und spezialisierte Kliniken mehr Möglichkeiten erhalten, ihre Leistungen anzubieten, etwa in der Rehabilitation oder nach Schlaganfällen.

Das Ziel der Neustrukturierung ist es, eine effizientere Versorgung zu gewährleisten, ohne dass jedes Krankenhaus jede medizinische Disziplin abdecken muss. „Stade wird weiterhin ein Maximalversorger bleiben und seine zentrale Rolle in der Region behalten“, versicherte Philippi.

Elektronische Patientenakte spart Zeit und erleichtert Behandlung

Ein weiteres Thema, das aus dem Publikum aufgegriffen wurde, war die elektronische Patientenakte (ePA). Der Minister erklärte, dass die Einführung der ePA eine große Verbesserung für die Patientenversorgung darstelle: „Die elektronische Patientenakte wird es ermöglichen, medizinische Daten schnell und sicher zwischen verschiedenen Einrichtungen auszutauschen. Das spart Zeit und erleichtert die Behandlung.“

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