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Containerdorf

TZukunft des Ankerplatzes: Stades Politik verlängert Bewährungsfrist

Bis Ende des Jahres soll die Entscheidung fallen, wie es mit dem Ankerplatz auf dem Platz am Sande weitergeht.

Bis Ende des Jahres soll die Entscheidung fallen, wie es mit dem Ankerplatz auf dem Platz am Sande weitergeht. Foto: RichterRichter

Statt im September entscheidet die Politik nun erst im Dezember über die Zukunft des Ankerplatz-Projekts. Drei Szenarien sind möglich.

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Von Lena Stehr
Freitag, 29.08.2025, 15:50 Uhr

Stade. Bei den Überlegungen zur Zukunft des Ankerplatz-Projekts auf dem Platz am Sande ziehen alle Fraktionsspitzen an einem Strang. Daniel Friedl (CDU/WG), Kai Holm (SPD), Karin Aval (B90/Grüne), Enrico Bergmann (FDP/UBLS) und Tristan Jorde (Die Linke) haben sich über den viel diskutierten Ankerplatz ausgetauscht und Folgendes vereinbart: Eine Entscheidung zur Zukunft des Projekts in der Stader Altstadt wird nicht in der September-Ratssitzung, sondern erst in der Dezember-Ratssitzung fallen. Wie berichtet, läuft der Nutzungsvertrag für den Platz am Sande zwischen Verein und Stadt aus.

Zusammenarbeit zwischen drei Akteuren

Die gewonnene Zeit solle für Gespräche mit dem Ankerplatz-Verein, der Stade Marketing und Tourismus GmbH (SMTG) sowie einem gewerblichen Interessenten genutzt werden, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Fraktionsvorsitzenden. Sie wollen ausloten, ob eine vertraglich fixierte Zusammenarbeit zwischen den drei Akteuren möglich ist.

„Wir wollen noch im September alle Beteiligten an einen Tisch bekommen, um miteinander eine Lösung zu finden“, sagt Kai Holm auf TAGEBLATT-Nachfrage. Ein Gegeneinander der Veranstalter innerhalb der Stadt müsse unbedingt verhindert werden.

Für die Zukunft des Ankerplatzes gebe es drei Optionen:

  • Variante A: Alles bleibt, wie es jetzt ist und wird vom Verein organisiert. Es gibt punktuelle Partnerschaften mit Dritten, zum Beispiel aus dem Eventbereich.
  • Variante B: Der Ankerplatz-Verein bleibt Vertragspartner der Stadt, fährt aber seine eigenen Leistungen zurück. Im Auftrag des Vereins übernimmt ein leistungsfähiger Partner, zum Beispiel aus dem Eventbereich, das Platz- und Communitymanagement.
  • Variante C: Das Projekt wird beendet. Die Container werden soweit möglich an anderer Stelle genutzt oder verkauft.

Was wird aus den Fördermitteln?

Sowohl bei A als auch bei B entstünden der Stadt keine Kosten. Eine mögliche finanzielle Unterstützung durch die Stadt - zum Beispiel für Personal - müsste erst vom Rat beschlossen werden. Würde das Projekt dagegen beendet, müssten wegen einer Zehn-Jahres-Frist sehr wahrscheinlich circa 384.000 Euro an Fördermitteln zurückgezahlt werden.

Am sinnvollsten sei Option B, so Holm. Insbesondere weil auf diesem Weg Personalkosten für Community- und Platzmanagement (weitgehend) vom Verein auf Partner übertragen werden würden. Ob dann auch die hauptamtliche Stelle gesichert werden kann, die derzeit Wiebke Wilkens innehat, bleibt abzuwarten. Die Förderung für die Stelle läuft Ende Dezember aus.

Vielfältiges Veranstaltungsangebot

Unterdessen wurde und wird der Ankerplatz vielseitig bespielt. Die aktive Nutzung des Containerdorfs war eine der Bedingungen für die weitere Unterstützung des ehrenamtlichen Projekts durch die Stadt.

Unter anderem veranstaltete das Team vom Ankerplatz kürzlich den Aktionstag „Demokratie in Bewegung“. Hunderte Schülerinnen und Schüler aus Stade kamen dabei mit Menschen unterschiedlicher Institutionen sowie aus Politik und Verwaltung ins Gespräch. Auch die beiden Stader Bürgermeisterkandidaten Kai Koeser (SPD) und Arne Kramer (CDU) sowie Landrat Kai Seefried waren vor Ort. „Der direkte Austausch ist der Schlüssel, um junge Menschen für Politik zu begeistern“, sagt Tim Evers vom Ankerplatz.

Großes Streetfood-Festival auf dem Ankerplatz

Von Freitag bis Sonntag, 29. bis 31. August, findet auf dem Ankerplatz bei freiem Eintritt ein großes Streetfood-Festival mit mehr als 30 Ständen aus aller Welt statt. Auch die neue AnkerBar ist geöffnet.

Infos zu allen Veranstaltungen auf www.ankerplatz-stade.de/kalender.

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