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TZurück in der Heimat: D/A verpflichtet Jorik Wulff vom VfB Lübeck

Jorik Wulff trägt ab Sommer wieder das D/A-Trikot. Er unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag.

Jorik Wulff trägt ab Sommer wieder das D/A-Trikot. Er unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag. Foto: Struwe (nomo)

Erst Greifswald, dann Lübeck. Nach zwei Jahren kehrt Jorik Wulff nach Drochtersen zurück. D/A verpflichtet einen Fußballer, der zum Führungsspieler gereift ist.

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Von Daniel Berlin
Samstag, 03.05.2025, 16:20 Uhr

Drochtersen. Über die große Leinwand im Kehdinger Stadion flimmert kurz vor dem Anstoß der Partie zwischen D/A und dem SV Todesfelde am späten Samstagnachmittag ein kurzes Video. Ein junger Mann holt sich vom Rücksitz eines Autos eine braune Sporttasche und verschwindet im Drochterser Vereinsheim. In der Umkleidekabine hängt schon sein neues Trikot. Ein rotes, blau abgesetzt, aber noch ohne Rückennummer.

Nach zwei Jahren kehrt Jorik Wulff zum Fußball-Regionalligisten SV Drochtersen/Assel zurück. Dies bestätigte der Verein am Samstag offiziell. Dass D/A Wulff bereits vor einem Jahr zurück nach Kehdingen holen wollte, ist kein Geheimnis. Damals hatte der VfB Lübeck offenbar bessere Argumente. Jetzt hat Wulff bei D/A einen Vertrag bis Sommer 2027 unterschrieben.

D/A setzt auf Qualität und Ruhe am Ball

Der Verein bezeichnet Wulff in seiner offiziellen Stellungnahme als „in der Zentrale zu Hause, auf dem Platz ein echter Arbeiter“. Solche Kicker mögen sie in Drochtersen. Was sie noch mögen, sind Spieler, die aus der Region kommen. „Jorik kennt die Umgebung, kennt den Verein und die Mannschaft. Mit seiner Qualität und Ruhe verstärkt er unsere Zentrale sofort“, schreibt der Verein.

Das Jahr in der Regionalliga Nordost beim ambitionierten Greifswalder FC und die Saison beim VfB Lübeck haben Jorik Wulff gut getan. Vor allem die Spielzeit in Lübeck. „Ich bin keine 19 mehr. Ich bin reifer geworden“, sagt der 24-Jährige.

Sein prominenter Bruder Jannes Wulff spielte einst auch bei D/A, marschierte dann mit dem VfL Osnabrück in die zweite Bundesliga und steht heute bei Kickers Offenbach in der Regionalliga Südwest unter Vertrag.

Wulff spielt 29 Mal für den VfB Lübeck

Beim VfB Lübeck habe Jorik Wulff eine neue Rolle übernommen. Eine, bei der Verantwortung gefragt ist. Wulff reifte zur absoluten Führungskraft im Kader. Er saß im Mannschaftsrat und galt beim VfB so als Bindeglied zwischen Spielern und Verein. Wulff verpasste beim VfB nur zwei Spiele aufgrund zweier Gelb-Sperren. Er stand 29 Mal auf dem Platz, erzielte zwei Tore und legte zwei Treffer auf. Er ist einer, der zulangt. Elf Gelbe Karten stehen in seiner Statistik.

Nach dem 2:1-Sieg im Heimspiel gegen BW Lohne am Freitagabend hat der VfB Lübeck sogar noch theoretische Chancen auf Platz zwei. Jorik Wulff hat vor 3700 Zuschauern wieder durchgespielt. Wie fast immer in dieser Saison.

Jorik Wulff und der VfB Lübeck schlugen Freitagabend Lohne und haben noch theoretische Chancen auf Platz zwei.

Jorik Wulff und der VfB Lübeck schlugen Freitagabend Lohne und haben noch theoretische Chancen auf Platz zwei. Foto: Lobeca.de/Vivien Pfaff

Drochtersen, Greifwald, Lübeck. Mit 24 Jahren sammelte Jorik Wulff etwa 100 Regionalliga-Einsätze. Der 1,80 Meter große Mittelfeldspieler kickte in seiner Kindheit in Mulsum und später bei D/A, bevor das Nachwuchsleistungszentrum des SV Werder Bremen lockte.

Wulff will D/A mit seiner Siegermentalität helfen

Jorik Wulff erzählt, dass er mit D/A ab der kommenden Saison viel vorhat. Der Meister der Nordstaffel steigt 2026 direkt in die 3. Liga auf. So weit ist es noch lange nicht. Und auch Wulff sagt, man könne nicht alles beeinflussen. Aber angreifen werde D/A. Wulff jedenfalls meint, es „passt optimal mit D/A. Der Verein hat sportlich große Schritte gemacht“. Wie kann er da helfen?

„Mental“, sagt Wulff. „Mit meiner Siegermentalität und mit meinem Spiel mit dem Ball in der Offensive“, sagt er weiter. Als Leistungsträger des VfB Lübeck gehörte es zu seiner Rolle, das Spiel an sich zu reißen und ihm seinen Stempel aufzudrücken. Zunächst tat er das auf der Achter-Position, zuletzt war Wulff beim VfB Sechser.

Demnächst gibt Jorik Wulff seine Wohnung in Lübeck auf. Er zieht zu seiner Freundin nach Fredenbeck. Im Winter, sagt er, wolle sich das Paar in Sachen Wohnung vergrößern. Vielleicht wird es eine Doppelhaushälfte in und um Stade oder Fredenbeck.

Während des Gesprächs mit dem TAGEBLATT sitzt Jorik Wulff in seinem Auto und fährt in die Heimat. Er wolle in Mulsum mit seiner Familie ein bisschen seinen Geburtstag nachfeiern. Mit Kaffee und Kuchen. Ganz entspannt. Ende April war er 24 geworden. Wulff mag das Familiäre. Er kann sich die Region als Lebensmittelpunkt vorstellen. Die nächsten zwei Jahre sind auf jeden Fall gebucht.

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