T23 Menschen auf Neuwerk in Not: Rettungshubschrauber rückt aus

Der Rettungshubschrauber „Christoph 67“ rückte am Mittwoch zur Insel Neuwerk aus. 23 Personen litten unter starken Magen-Darm-Beschwerden (Archivfoto). Foto: Feuerwehr Cuxhaven
Alarm für die Retter in Cuxhaven: Mehr als ein Dutzend Erwachsene und Kinder, die ein Zeltlager auf Neuwerk aufgeschlagen hatten, klagten über massive Magen-Darm-Beschwerden.
Kreis Cuxhaven. Am Mittwochabend ging der Notruf bei der Feuerwehr ein. 19 Kinder und vier Erwachsene litten unter heftigen Magen-Darm-Beschwerden, klagten über Erbrechen und Durchfall.
Nach Angaben von Andre Domingues-Stehrenberg, Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr Cuxhaven, stammt die Reisegruppe aus Salzgitter. Sie befand sich im Zeltlager auf der Insel. Die Kinder sind laut Einsatzleiter im Schnitt etwa zwölf Jahre alt.
Magen-Darm-Fälle auf Neuwerk: Ursache noch unklar
Ob die Erkrankung von einer Infektion oder von einem Essen stammt, ist unklar. Aufgrund der akuten Beschwerden forderte die Berufsfeuerwehr den Rettungshubschrauber „Christoph 67“ an, der mit dem leitenden Notarzt der Stadt Cuxhaven nach Neuwerk flog. Auf der Insel begutachtete der Mediziner die Patienten.
Der Notarzt entschied, dass eine Handvoll Personen aufgrund der Schwere der Erkrankung aufs Festland musste. Zwei Unimogs der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Duhnen fuhren nach Neuwerk.
Die Einsatzkräfte brachten fünf Kinder und eine Betreuerin in verschiedene Krankenhäuser nach Cuxhaven. Ihr Zustand war „besonders schlecht“, so Domingues-Stehrenberg, bei ihnen bestand „Behandlungspriorität“.
Probleme, Kinder in Kliniken unterzubringen
Währenddessen bemühten sich die Rettungskräfte darum, die Kinder in Krankenhäusern unterzubringen. Dabei ergab sich ein regelrechter Kampf um Klinikplätze. Die Helios-Klinik Cuxhaven wollte den Angaben des Einsatzleiters zufolge zunächst keinen Patienten aufnehmen. Letztendlich war das Krankenhaus aber nicht vom Ivena-System abgemeldet.
Damit tauschen sich Rettungsleitstellen und Kliniken aus, deren Stationen als voll belegt gemeldet sind. So wurden zwei Kinder im Alter von sieben und zwölf Jahren sowie eine 22-jährige Betreuerin ins Cuxhavener Krankenhaus gebracht. Drei weitere Kinder im Alter von elf, elf und zwölf Jahren kamen nach Bremen-Mitte.
Übrige Reisegruppe bleibt trotz Krankheitssymptomen auf Neuwerk
Die übrigen drei Betreuer der Reisegruppe waren laut Domingues-Stehrenberg „so fit, dass sie sich um die anderen Kinder kümmern können“. Sie sollen am Donnerstag mit dem Schiff ans Festland kommen, erklärte der Einsatzleiter am Mittwochabend. Wie lange die Gruppe schon auf der Insel weilte, konnte er nicht sagen.
Die Cuxhavener Feuerwehr stimmte sich eng mit dem Havariekommando und den Kollegen aus Hamburg ab, um den Fall auf Neuwerk, das zur Hansestadt gehört, zu koordinieren. Sowohl Havariekommando als auch Feuerwehr Hamburg standen bereit, um weitere Rettungshubschrauber auf die Insel zu senden.

Auch zwei Watt-Unimogs waren am Mittwochabend auf Neuwerk im Einsatz. (Archivfoto). Foto: Berufsfeuerwehr Cuxhaven
Auch die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Cuxhaven stand mit einem weiteren Unimog am Ufer in Cuxhaven, um gegebenenfalls zu unterstützen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erscheint in Kooperation mit den Cuxhavener Nachrichten.