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Baustellenbesuch

TAlle packen mit an: Straffer Zeitplan bei Sanierung der Altländer Festhalle

Frank Deppe, Sandra Köster, Björn Fuhrmann und Florian Rohloff stehen vor dem modernisierten Eingang der Jorker Festhalle.

Frank Deppe (von links), Sandra Köster, Björn Fuhrmann und Florian Rohloff investieren viel Zeit und Arbeit, um die Altländer Festhalle zu erneuern. Foto: Thies Meyer

Jorks Veranstaltungshalle bekommt ein neues Gesicht: Wie viel in der Festhalle schon saniert wurde, was noch fehlt und wer die ersten Gäste sind. Ein Besuch auf der Baustelle.

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Von Thies Meyer
Freitag, 11.07.2025, 19:30 Uhr

Jork. Noch fünf Wochen haben die helfenden Hände Zeit, dann soll die Festhalle Jork spätestens ihren Besuchern ihr neues Gesicht zeigen. Am 16. August findet hier eine Einschulung statt. „Das ist ein strammer Zeitplan“, sagt Sandra Köster. Die Bauingenieurin von der Gemeinde Jork schiebt aber nach: „Wir sind im Zeitplan. Alle geben ihr Bestes, damit die Einschulung hier stattfinden kann.“ Seit dem 23. Juni laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Nach 25 Tagen, schätzt Köster, seien 40 Prozent der Altländer Festhalle bereits saniert und modernisiert.

Visualisierung der Festhalle Jork von außen.

So kann die modernisierte Festhalle in Jork aussehen: Bauingenieurin Sandra Köster entwarf den neuen Eingangsbereich. Foto: Köster

Dafür hat die Gemeinde Jork einiges an Fördermitteln eingeworben: Vom Amt für regionale Landesentwicklung gab es mehr als 150.000 Euro Zuschuss. Das höchste Budget der Leader-Region Altes Land und Geestrand ist für die Festhalle reserviert. 330.000 Euro schlucken die Arbeiten insgesamt.

Gemeinde spart, weil alle mit anpacken

Um die Festhalle zu modernisieren, opfern Freiwillige viele Stunden. So kann die Gemeinde Jork eine fünfstellige Summe einsparen, schätzt Köster. Die Eigenleistung stemmen die Vereine vor Ort. Die Bauingenieurin sagt: „Bis zu 20.000 Euro brutto können wir dadurch einsparen.“ Weil die Gemeinde dank der Arbeit in Eigenregie spart, konnte Bauleiterin Sandra Köster bisher alles erneuern, was sie geplant hat.

Der Tresen in der Festhalle Jork.

Der Tresen wurde 2022 schon saniert. Foto: Thies Meyer

Beispielsweise streicht der Verein Lust auf Kultur Jork/Altes Land die Wände. Der Theaterverein Kleine Jorker Bühne kümmert sich darum, die Bühnen mit einem neuen, schwer entzündlichen Vorhang zu umhüllen. Die Festhalle präsentiert ihren Kulturbesuchern auch einen neuen Beamer und eine Leinwand - keine einklappbare mehr, sondern eine feste.

Die Bühne in der Festhalle Jork.

Die Bühne in der Altländer Festhalle erhält unter anderem neue Vorhänge. Auf eine verbesserte Akustik müssen die Gäste noch warten. Foto: Thies Meyer

Barrierefreiheit und Akustik stehen ganz oben

Die Altländer Festhalle moderner zu machen, heißt: barrierefreier, technisch hochwertiger und energieeffizienter. Barrierefreiheit war Köster & Co sehr wichtig. Noch ist der Eingangsbereich nackt. Demnächst bietet die Festhalle Gästen ein barrierefreies WC.

Visualisierung des neuen Eingangsbereichs der Festhalle Jork.

Das neue Foyer in der Planung: Links das barrierefreie WC, hinten der Treppenlift. An der Wand historische Fotos aus dem Altländer Archiv. Rechts geht es in die Festhalle. Foto: Köster

Eingangsbereich der Festhalle Jork.

Das neue Foyer: Den Eingangsbereich können bei der ersten Veranstaltung nach der Sanierung die neuen Jorker Erstklässler bestaunen. Foto: Thies Meyer

Im Foyer trifft Moderne auf Tradition: Eine Bildergalerie an den Wänden soll zum Blickfang werden. Dann erzählen die Wände den Gästen die Vergangenheit der Festhalle. Zum Beispiel, als sie noch eine Reithalle war: In den 1960ern sprangen hier Pferd und Reiter über Hindernisse.

Auch wichtig: Wenn die Kinder mit Familien durch die neue Tür gehen, sollen sie einen „schicken Eingangsbereich“ sehen und sich „willkommen fühlen“, so die Verantwortlichen.

Bild vom Reitturnier 1960 in der Festhalle.

Blick in die Vergangenheit: Reitturnier 1960 in der Festhalle. Foto: Thies Meyer

In den nächsten Wochen kommen noch Bodenbeläge und -beschichtungen, Fliesen, Endinstallationen wie Toiletten und Waschbecken sowie Beleuchtungen, ein Treppenlift und effizientere Heizkörper neu dazu. Nicht fertig bis zur Einschulung werde die neue Tontechnik, sagt Köster.

Eingangsbereich der Festhalle Jork.

Rechts entsteht ein barrierefreies WC, links an der Wand ist eine Garderobe. Foto: Thies Meyer

„Wir-Gefühl“: Was Gemeinde und Vereine mit dem Bauprojekt bereits erreicht haben

In der Umkleidekabine hinter der Bühne verfliege „der Charme aus den 1960ern so langsam“, sagt der Hausmeister der Grundschule Jork, Björn Fuhrmann. Vor den Umbauarbeiten sah alles aus wie früher. Seit er denken könne und in Jork zur Schule gegangen sei, habe sich kaum etwas verändert in den Umkleiden oder bei den Toiletten. Den Sanitärräumen haftet noch der Charme der 1960er an. Die veralteten, gelben Fliesen sind bald Geschichte.

Ein Mann verputzt eine Wand in den Sanitäranlagen in der Festhalle Jork.

Hier wird die Herrentoilette saniert. Links und rechts hängen noch alte Fliesen. Foto: Thies Meyer

Frank Deppe, Vorstandsvorsitzender von Lust auf Kultur Jork/Altes Land, ist davon überzeugt, dass durch die Sanierung mehr Kulturveranstaltungen in der Festhalle stattfinden: „Aber gar nicht so sehr, weil das demnächst schöner aussieht, sondern dadurch dass wir das gemeinschaftlich machen.“

Wenn Menschen aus dem Alten Land mit Ideen im Kopf aufeinander zugehen, darüber diskutieren, um etwas Neues voranzubringen, stärke dies das „Wir-Gefühl“ unter den Jorkern und seinen Vereinen, so Deppe. Seit der Gründung von Lust auf Kultur 2011 sei die Kulturlandschaft in Jork und im Alten Land gewachsen. Weil nicht nur ein Verein mit anpackt. „Zusammen sind wir stark“, sagt Deppe.

Dann schaffen sie auch den „strammen Zeitplan“, bis die Kinder am 16. August mit ihren Schultüten kommen.

Ein Mann verputzt eine Wand in der Festhalle Jork.

Im Eingangsbereich werden die Wände verputzt. An diese Wand kommen historische Fotos der Festhalle. Foto: Thies Meyer

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