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Sanierung

TAltländer Museum bekommt notwendige Frischekur und wirft ein Rätsel auf

Hier lang zum Museum Altes Land: Durch die Sanierung lädt das historische Gebäude zum Erkunden ein.

Hier lang zum Museum Altes Land: Durch die Sanierung lädt das historische Gebäude zum Erkunden ein. Foto: Buchmann

Das historische Gebäude in Jork erstrahlt in neuem Glanz. Auch im Inneren stehen Veränderungen an. Und die Verantwortlichen hoffen auf die Hilfe der Altländer.

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Von Steffen Buchmann
Samstag, 27.09.2025, 16:50 Uhr

Jork. „Es war Zeit, das Gebäude aufzufrischen“, sagt Jürgen Dittrich von der Sparkasse Altes Land. Seit 1990 vermietet sie als Eigentümerin das Gebäude an die Gemeinde Jork, die dort seitdem das Museum Altes Land untergebracht hat. Seit 1823 steht das Altländer Fachhallenhaus in Westerjork, das vor dem Erwerb durch die Sparkasse zu einer Ruine zerfallen war und sogar teilweise von der Feuerwehr abgerissen werden musste.

Das denkmalgeschützte Gebäude ist ein echter Hingucker für Touristen.

Das denkmalgeschützte Gebäude ist ein echter Hingucker für Touristen. Foto: Buchmann

Die Sanierungsarbeiten koordinierte Architektin Eike Wichmann-Wilkens. Von Mitte Juni bis Anfang September waren verschiedene Handwerker an dem Gebäude zugange. Die Farben der umlaufenden Holzbalken des Fachwerks sowie das Eingangstor wurden in typischem Altländer Weiß und Grün aufgefrischt.

Die Dachgauben sollen auch zeitnah saniert werden.

Die Dachgauben sollen auch zeitnah saniert werden. Foto: Buchmann

Die Abstimmung hierfür erfolgte mit Kim Sulinski vom Kreis-Denkmalamt. Wer an der Straßenseite vorbeiläuft, dem fallen sofort die aufgefrischten Zierelemente der Holztür sowie der Knaggen ins Auge.

Spritzwasser macht Fassade zu schaffen

„Es ist schön, wenn solche Gebäude als ein Ensemble erhalten werden“, sagt Sparkassenvorstand Jan Schuback. Denn neben dem Fachhallenhaus ergänzen eine Durchfahrtsscheune von 1590 sowie das Altländer Tor das historische Dreiergespann.

Die Zierelemente an der Holztür zur Straßenseite erstrahlen wieder in strahlenden Farben.

Die Zierelemente an der Holztür zur Straßenseite erstrahlen wieder in strahlenden Farben. Foto: Buchmann

75.000 Euro investierte die Sparkasse in die Sanierung, die Gemeinde Jork schoss weitere 6.000 Euro zu. Besonders die Straßenseite des Gebäudes hatte in den vergangenen Jahrzehnten schwer gelitten. „Schuld ist das Spritzwasser“, erklärt Architektin Wichmann-Wilkens.

Museumsleiterin Dr. Kai Janofsky zeigt gemeinsam mit Architektin Eike Wichmann-Wilkens, welche Stellen saniert wurde.

Museumsleiterin Dr. Kai Janofsky zeigt gemeinsam mit Architektin Eike Wichmann-Wilkens, welche Stellen saniert wurde. Foto: Buchmann

Eine besondere Herausforderung bildete das Reetdach des Fachwerkhauses. „Handwerker aus diesem Bereich sind heutzutage selten“, sagt Sulinski. Ein Glücksfall für die Sparkasse: Direkt nebenan hatte die Gemeinde Jork für die Durchfahrtsscheune im August ebenfalls eine Reetdachsanierung organisiert.

Rätseln über Jahreszahl am Museumseingang

Abgeschlossen sind die Sanierungsarbeiten jedoch noch nicht. Die beiden kleineren Holztüren neben dem Museumseingang sind morsch und die Farbe blättert ab, weshalb sie bald ersetzt werden sollen. Auch die Dachgauben an den Hausseiten sollen noch überarbeitet werden. Optional sei zudem der vermooste Dachfirst, sagt Wichmann-Wilkens.

Anno 1872: Die Jahreszahl über der Eingangspforte gibt den Sanierern Rätsel auf.

Anno 1872: Die Jahreszahl über der Eingangspforte gibt den Sanierern Rätsel auf. Foto: Buchmann

Auch die Inschrift über der Eingangstür des Museums soll erneuert werden – mit einer Änderung. „Wir werden die Inschrift ‚Anno 1872‘ entfernen“, sagt Denkmalschützerin Sulinski. Es sei nämlich in keiner Form aktenkundig, worauf sich diese Jahreszahl bezieht.

Der Wiederaufbau des Gebäudes kann es nach Sulinski nicht sein. Transloziert wurde das Haus nämlich 1823. „Wenn jemand Hinweise auf den Ursprung der Jahreszahl hat, kann er sich gerne bei uns melden“, sagt Museumsleiterin Dr. Kai Janofsky.

Frühere Wohnungen werden zu Museumsfläche

Sie zeigt sich begeistert über die geleisteten Arbeiten am Fachwerkhaus – aber auch angesichts der Veränderungen im Inneren des Museums. „Die beiden Wohnungen im Obergeschoss stehen künftig dem Museum zur Verfügung“, sagt sie. Eigentümer und Kommune hatten erst kürzlich einen neuen Gesamtmietvertrag abgeschlossen, um das komplette Gebäude für das Museum nutzbar zu machen.

An den Holztüren neben der Eingangspforte blättert die Farbe ab, zudem ist das Holz spröde.

An den Holztüren neben der Eingangspforte blättert die Farbe ab, zudem ist das Holz spröde. Foto: Buchmann

In den Wohnungen in der oberen Etage waren zuletzt geflüchtete Menschen untergebracht. Die zusätzliche Fläche will Janofsky nutzen, um neben neuen Vewaltungs- und Gruppenräumen mit Küche auch die Dauerausstellungen zu erweitern.

Im Erdgeschoss soll zudem ein eingerichtetes Altländer Schlafzimmer im Stil der 1920/30er-Jahre entstehen, sagt Janofsky. Für die weiteren Bereiche habe sie bereits Ideen, die sie hoffentlich bald der Öffentlichkeit präsentieren kann.

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