TApensen: CDU-Politiker Andreas Steltenpohl tritt zurück

Andreas Steltenpohl (CDU) äußert sich zu den Gründen für seinen Rücktritt. Foto: Lepél
Andreas Steltenpohl gehörte zu den schärfsten Kritikern der Apenser Verwaltung. Jetzt legt der CDU-Politiker sein Mandat überraschend nieder.
Apensen. Er war Vize-Bürgermeister, stellvertretender Ratsvorsitzender und mehr als zehn Jahre Mitglied in Apensens Gemeinde- und Samtgemeinderat: Jetzt hat CDU-Politiker Andreas Steltenpohl sein Ratsmandat niedergelegt. „Aus gesundheitlichen Gründen musste ich diese Entscheidung treffen“, sagt der Verwaltungswirt auf TAGEBLATT-Nachfrage.
Er mache etwas ganz oder gar nicht, erklärte der 58-Jährige. Zudem sehe er keine Erfolgsaussichten, dass sich im Apenser Rathaus noch mal etwas verbessere. Jetzt könne sich eine andere Generation engagieren. Leute, die nur meckern und nichts dagegen tun, konnte er nach eigener Aussage noch nie verstehen. Er selbst genieße künftig sein Leben und habe andere Dinge vor, als sich in der Kommunalpolitik zu engagieren, zum Beispiel eine größere Reise.
In der kommenden Samtgemeinderatssitzung am 5. September soll Steltenpohl offiziell verabschiedet werden. „Wir hatten zwar manche Differenzen“, sagt die Rathaus-Chefin Petra Beckmann-Frelock (UWA), dennoch schätze sie ihn als erfahrenen Kommunalpolitiker.
Krach um Kita und 20.000-Euro-Affäre
Schon früher nahm der Christdemokrat bei politischen Debatten kein Blatt vor den Mund und setzte sich hartnäckig für ihm wichtige Belange ein: Sei es beim Krach um die Kirchen-Kita mit Kündigung der Betriebsführungsverträge oder bei der 20.000-Euro-Affäre zur Einstellung eines Verwaltungsmitarbeiters. Hier stellte Steltenpohl den Antrag auf Rückforderung des Geldes sowie die Feststellung eines Pflichtverstoßes von Bürgermeisterin Beckmann-Frelock, da sie ohne Ratsbeschluss gehandelt hatte.
Erst kürzlich kam es im Samtgemeindeausschuss erneut zwischen Politik und Verwaltung zu einer Auseinandersetzung aufgrund eines Bewerbungsverfahrens zur Einstellung einer Sachbearbeiterin.
Wie berichtet, wandte sich Steltenpohl zwecks Prüfung des Vorfalls an die Kommunalaufsicht, da dem Samtgemeindeausschuss von der Verwaltung lediglich eine Bewerberin vorgestellt wurde, die zudem der gleichen Partei wie die Samtgemeindebürgermeisterin angehört, und die vakante Stelle von einem 30-Stunden-Job auf eine Vollzeit-Stelle aufgestockt wurde.
Das Bewerbungsverfahren wurde bei der Samtgemeinde inzwischen gestoppt, da die Stelle von der Gemeinde Beckdorf, die für ihr Gemeindebüro eine Sachbearbeitung sucht, selbst neu ausgeschrieben wurde.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Rolf Suhr bedauert Steltenpohls Mandatsniederlegung. „Innerhalb der Fraktion gibt es keinerlei Unstimmigkeiten, sondern wir sind der gleichen Auffassung“, sagt Suhr. Er hätte Steltenpohl gerne gebeten, weiterzumachen. Doch wegen der gesundheitlichen Gründe könne er die Entscheidung verstehen und akzeptieren.
Nachrücker wird am 5. September ernannt
„Wir werden in neuer und guter Konstellation künftig weitermachen“, sagt Suhr. Als Nachrücker kommt der Nindorfer Dr. Hinrich Mohr in den Samtgemeinderat. Der Maschinenbauingenieur, der sich beruflich mit umweltfreundlicher Energieerzeugung beschäftigt, hat sich bereits in der Vergangenheit politisch engagiert, etwa als es um die Planungen einer Wohnbebauung am Nindorfer Gänseberg ging, die vom Beckdorfer Rat schließlich abgewendet wurde. Der 62-Jährige hat das Mandat bereits angenommen und wird in der Sitzung des Samtgemeinderats am 5. September offiziell ernannt.