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Dorfgemeinschaft

TBrückenbäcker übernehmen die Sparkasse in Estebrügge

Blick auf die Gaststätte De ole Sporkass in Estebrügge. Der Verein Brückenbäckerei hat Großes vor, das Plakat an der Tür fordert zum Mitmachen auf.

Blick auf die Gaststätte De ole Sporkass in Estebrügge. Der Verein Brückenbäckerei hat Großes vor, das Plakat an der Tür fordert zum Mitmachen auf. Foto: Vasel

Die Gaststätte „De ole Sporkass‘“ im Alten Land wird von den Brückenbäckern aus Estebrügge übernommen. Sie wollen hier eine Filiale gründen. Das sind ihre Pläne für die „Neje Sporkass“.

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Von Björn Vasel
Donnerstag, 11.04.2024, 15:50 Uhr

Estebrügge. Seit 2016/2017 engagieren sich die Brückenbäcker ehrenamtlich für die Este-Gemeinden. Ihr Ansatz: Menschen aus allen Generationen und Kulturen, Einheimische und Neubürger zusammenbringen - nicht nur bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen und Torten im Sonntagscafé von 14 bis 17 Uhr in Estebrügge, sondern auch durch gemeinsames Kochen, Vorträge, Spiel- und Kinoabende oder Ausstellungen.

Allerdings ist der Platz in der ehemaligen, im Jahr 1834 gegründeten Bäckerei Feldtmann begrenzt. Lediglich bis zu 25 Gäste fasst der Raum, bei gutem Wetter ist auch die Terrasse mit Blick auf die Drehbrücke gut besucht. Radfahrer legen hier eine Pause ein, das Estebrügger Museum ist nicht weit.

Nach dem Tod von Tod von Marianne Mahler: Verein sichert sich Gaststätte „De ole Sporkass“

Jetzt haben sich die Brückenbäcker die Gaststätte „De ole Sporkass“ in der Estebrügger Straße - einen Steinwurf von der Bäckerei entfernt - über einen Mietvertrag sichern können.

Das Lokal war nach dem Tod von Marianne Mahler zum 31. März 2024 geschlossen worden. Sie hatte die Gaststätte im Jahr 1999 mit ihrem Mann, dem Fleischermeister Klaus Dieter Mahler, übernommen. Brauchtum wie Aalknobeln zum Herbstmarkt wurde in der Ex-Sparkasse gepflegt, zuletzt führte sie die Gastwirtschaft mit ihrem Sohn Klaus. Dieser übernahm 2010 offiziell das Ruder in der Kneipe, die er von seiner Mutter gepachtet hatte.

Im Steinweg betreibt der Fleischermeister die 1890 gegründete und 1953 von der Familie übernommene Fleischerei - mit Partyservice. Seine Großmutter Elli Mahler war einst die Leiterin der örtlichen Sparkassen-Filiale - vor ihrer Heirat.

Blick auf die 1927 eröffnete Sparkasse in der Buxtehuder Straße in Estebrügge.

Blick auf die 1927 eröffnete Sparkasse in der Buxtehuder Straße in Estebrügge. Foto: Altländer Archiv

Kulturtempel mit Tresor an der Este geplant

Es ist ein Haus mit Geschichte. 1927 weihte die am 1. Mai 1873 gegründete Spar- und Leih-Casse des Altenlandes ihren ersten eigenen Bau ein. Vorher gab es lediglich privat betriebene Zweigstellen - erst beim Kaufmann Buchholz (bis 1917), später in der Gastwirtschaft Lindemann (bis 1925) und zuletzt im Postamt beim Gemeindevorsteher Wriede.

Im Obergeschoss des Neubaus wohnte der erste Leiter Carl Plaaß mit seiner Familie, unten liefen Annahme von Spargeldern „gegen zeitgemäße Zinsen“ - wie es in der Werbung hieß - und Finanzierungen. Der Fokus lag in den ersten Jahren auf Krediten für die Umrüstung der Frachtsegler auf Motorbetrieb.

Im Jahr 1987 zog die Altländer Sparkasse in den Neubau um. Den alten Tresor gibt es noch, heute liegen Putzeimer und Sicherungen in dem Stahlschrank.
Blick auf das alte Sparkassen-Gebäude in Estebrügge, seit 1999 betrieb Familie Mahler von der gleichnamigen Fleischerei im Steinweg hier eine Gaststätte.

Blick auf das alte Sparkassen-Gebäude in Estebrügge, seit 1999 betrieb Familie Mahler von der gleichnamigen Fleischerei im Steinweg hier eine Gaststätte. Foto: Vasel

Aus der Olen wird die Neje Sporkass

Jetzt wollen die Brückenbäcker ein neues Kapitel schreiben, aus der Olen wird die Neje Sporkass. „Es wird eine Filiale, die Brückenbäckerei bleibt wie sie ist und wächst“, betont Harms-Krüger.

Das Herz des gemeinnützigen Vereins schlage weiter in der alten Bäckerei. Dort steht bereits Mobiliar aus der Ex-Gaststätte Feicks aus Moorende. Die von der Mahler-Tochter angemieteten Räumlichkeiten in der Gaststätte neben dem Este-Markt in der Estebrügger Straße bieten dem Verein viele Chancen - und insbesondere mehr Platz.

Im Gespräch sind größere Kulturveranstaltungen - von Kunstausstellungen über Lesungen bis zu Konzerten. Die Kommunale Initiative Kino aus Buxtehude will mit den Altländern kooperieren, so Harms-Krüger.

Die neuen Räume sollen die Dorfgemeinschaft stärken, Estebrügge, Moorende, Hove und Königreich bekommen einen neuen Treffpunkt. Damit dieser mit Leben gefüllt werden kann, will der Verein viele Bürger mit ins Boot holen.

Die Devise: neue Räume für mehr Gemeinsam. Mitdenker, Mitplaner und Mitmacher werden gesucht. Sie können ihre Ideen am Sonntag, 14. April, von 12 bis 17 Uhr, in den Räumen des Ex-Gasthauses einbringen und diskutieren.

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