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TNach Chlorgas-Austritt: Wie geht es mit dem Freibad Neu Wulmstorf weiter?

Die Einsatzkräfte sind in schwerer Montur unterwegs.

Die Einsatzkräfte sind in schwerer Montur unterwegs. Foto: Hellwig

Nach dem Großeinsatz im Neu Wulmstorfer Freibad am Freitag geben Feuerwehr und Gemeinde neue Details bekannt.

Von Andre Hellwig Samstag, 14.06.2025, 13:27 Uhr

Neu Wulmstorf. Nach dem Chlorgas-Alarm am Freitag bleibt das Freibad Neu Wulmstorf (Landkreis Harburg) aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres geschlossen, wie die Gemeinde auf Instagram mitteilte.

Ein spezialisiertes Fachunternehmen habe den Schaden begutachtet. Die Reparatur könne an diesem Wochenende nicht erfolgen, da notwendige Ersatzteile bestellt werden müssen.

Die Gemeinde rechnet damit, dass die Arbeiten „im Verlauf der kommenden Woche“ erfolgen werden – voraussichtlich am Mittwoch oder Donnerstag. Konkrete Informationen sollen Anfang der kommenden Woche folgen.

Im Freibad wurde am Freitagmittag um 11.42 Uhr Chlorgas-Alarm ausgelöst. Wie Tjark Ohzkinat, Pressesprecher Gemeindefeuerwehr Neu Wulmstorf, berichtet, rückte zunächst nur die Ortswehr Neu Wulmstorf aus.

„Vor Ort wurde aufgrund der Situation der Einsatz zum Gefahrguteinsatz hoch gestuft“, so Ohzkinat. Auch die Ortsfeuerwehren Elstorf und Rübke sowie der Fachzug Gefahrgut und Einsatzleitwagen 2 der Kreisfeuerwehr Landkreis Harburg eilten zum Freibad. Spezialfahrzeuge für Dekontamination sowie spezielles Einsatzgerät wurden zum Freibad gebracht.

Mitarbeiter des Freibads brachten Badegäste in Sicherheit

Die Polizei sperrte die umliegenden Straßen weiträumig ab. Rund um das Freibad wurden Hunderte Meter Schläuche verlegt; mehrere Rettungswagen standen bereit.

Schwimmmeister und Angestellte reagierten umgehend, und brachten alle anwesenden Badegäste in Sicherheit. „Zwei Mitarbeiter des Schwimmbads beziehungsweise der Gemeinde Neu Wulmstorf wurden verletzt.“

Zwei Menschen müssen ins Krankenhaus

Sie hatten den Angaben nach Chlorgas inhaliert und wurden nach Begutachtung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.

Das Chlorgas sei in einem Technikgebäude mit Keller mitten auf dem Gelände des Freibades ausgetreten. Erste Messungen mit Einsatzkräften mit Vollschutzanzügen hätten stark erhöhte Chlorgaswerte ergeben.

Rund 70 Feuerwehrleute im Einsatz

„Die im Technikgebäude gelagerten Chlorgas-Flaschen wurden zugedreht und die Anlage auf Undichtigkeiten überprüft. Das Gebäude wurde belüftet und die aus dem Gebäude austretenden Chlorgase mit einem Wassernebel gebunden - und somit unschädlich gemacht.“ Nach weiterführenden Messungen konnte das Gebäude wieder freigegeben werden, da kein Chlorgas mehr austrat.

Die beiden Verletzten konnten die Klinik laut Gemeinde inzwischen wieder verlassen. Nach rund vier Stunden war der Einsatz für die rund 70 Feuerwehrleute beendet. Übergeben wurde die Einsatzstelle an die Betreiber. Diese sind in Austausch mit einer Fachfirma.

Ersatzteile müssen beschafft werden. Freibad bleibt erstmal bis geschlossen. aus sicherheitsgrpnden Reparatur nicht

Kann man heute wieder ins Freibad? Wie geht es weiter?

Chlorgas ist gesundheitsschädlich

Chlorgas ist eine giftige Industrie- und Haushaltschemikalie. Es wirkt stark reizend bis ätzend auf Augen, Haut und vor allem die Atemwege.

Bei höheren Konzentrationen oder längerer Exposition kann Chlorgas schwere, teils irreversible Lungenschäden verursachen, die tödlich enden können.

Gas-Alarm in Horneburg

Bereits am Donnerstag mussten Feuerwehr und Umweltdienst zum DHL-Verteilzentrum in Horneburg ausrücken. Auch hier war Gas ausgetreten.

Messungen des Umweltdienstes der Feuerwehr Stade ergaben, dass es sich nicht um Erdgas, sondern um sogenanntes Kanalgas aus einer Abwasserleitung handelte. (lw)

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde am Samstag, 14. Juni 2025, um 11.28 Uhr aktualisiert.

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