T„Die Brüggerei“: Dorftreffpunkt hat jetzt sein Leuchtschild

Das Brüggerei-Schild wird von Dr. Jan Sulzer und Bo Willem Friedrichsen in Estebrügge montiert. Foto: Vasel
Ein Tag mit Symbolkraft: Die Dorfgenossenschaft Este hat das Brüggerei-Leuchtschild montiert. Die Genossen haben bereits einiges erreicht - und noch viel vor.
Estebrügge. Vor Pfingsten hat die Baugruppe der Dorfgenossenschaft Este das Acrylglas-Leuchtschild an der Fassade der ehemaligen Sparkasse und Gaststätte De ole Sporkass montiert. Die Brüggerei ist jetzt für alle von außen sichtbar - Tag und Nacht. Das Logo schlägt den Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart: Die alte Klappbrücke - einst nach holländischem Vorbild errichtet - und die heutige Drehbrücke sind zu sehen.

Im 19. Jahrhundert gab es eine Klappbrücke in Estebrügge nach holländischem Vorbild. Bis 1875 war es die einzigen Brücke über die Este flussabwärts von Buxtehude. Foto: Altländer Archiv
„Das ganze Dorf macht mit“, freut sich Dörte Harms-Krüger von der Dorfgenossenschaft Este eG. Diese habe das Gebäude im März 2025 kaufen können. Vorher hatten die Altländer die letzte Hürde genommen: Seit dem 20. Februar ist die Dorfgenossenschaft Este e.G. offiziell im Genossenschaftsregister eingetragen und somit ein rechtskräftiges Unternehmen. Mittlerweile unterstützen fast 180 Genossen das Projekt in Estebrügge. Weitere Mitstreiter seien willkommen, betont Harms-Krüger. Wer die Brüggerei unterstützen will, kann Genossenschaftsanteile erwerben. Ein Anteil kostet 250 Euro.
Dorfgemeinschaft
T Brückenbäcker übernehmen die Sparkasse in Estebrügge
Im Frühjahr 2024 hatte der Verein Die Brückenbäckerei die Gaststätte in der Estebrügger Straße 82 in Estebrügge angemietet. Unter dem Motto „Wir kaufen dem Ort ein Haus. Gemeinsam etwas (er)schaffen“ wollten die Brückenbäcker und weitere Mitstreiter aus Hove, Moorende, Königreich und Estebrügge einen weiteren Schritt gehen. Erfolgreich gründeten sie die Dorfgenossenschaft Este, um die De ole Sporkass zu erwerben. Von 1927 bis 1987 war hier die Altländer Sparkasse untergebracht, später betrieb Familie Mahler in dem Gebäude eine Gastwirtschaft.

Blick auf die 1927 eröffnete Sparkasse in der Buxtehuder Straße in Estebrügge. Foto: Altländer Archiv
Mit Krediten und Genossenschaftsanteilen wird der Immobilienkauf finanziert. Mit den Betriebs- und Mieteinnahmen sollen die laufenden Kosten gedeckt werden. Zwei Wohnungen im Obergeschoss werden in Eigenleistung saniert. Der nächste Mitmach-Bautag steht am Samstag, 14. Juni, an.
Treffpunkt für alle Generationen an der Este
Die Brüggerei hat sich zum generationenübergreifenden Treffpunkt entwickelt. Die Mittwochskneipe von 19 bis 22 Uhr zieht bis zu 100 Gäste an. Immer montags wird die Gaststube ab 8 Uhr zu einem Co-Working-Space. Die Genossen stellen am Samstag, 16. August, von 10 bis 22 Uhr ein Sommerfest auf die Beine.
Musik hören, tanzen und einen Cocktail trinken, das macht die Reihe Neigborhood Vinyl möglich. Einmal im Monat wird die Gaststube zum Kinosaal. Ob Baugruppe, Mittwochskneipe oder Jugend-/Brüggereikino - kleine Teams kümmern sich. „Wir verteilen die Arbeit auf viele Schultern“, sagt Vorstand Dr. Jan Sulzer. Rund 50 Ehrenamtliche sind in den Whatsapp-Gruppen.

Blick in das Innere der Brüggerei: Bo Willem Friedrichsen (links), Dörte Harms-Krüger und Dr. Jan Sulzer an der Theke. Foto: Vasel
Die Räumlichkeiten können für Familien-, Vereins- oder Firmenfeiern gemietet werden. Kontakt: brueggerei@dorfgenossenschaft-este.de.
Auch eine Jugendgruppe trifft sich regelmäßig. Ein Puzzle-Event im Brüggerei-Jugendtreff steigt am Mittwoch, 18. Juni, von 15 bis 18 Uhr. Harms-Krüger hofft, dass die Gemeinde Jork bald eine Kraft für die Jugendpflege an der Este einstellt. Die Idee: Die Brüggerei wird auch als Jugendraum genutzt. Bislang gibt es nur das Jugendzentrum Woodstock in Jork, Jugendräume an der Este fehlen.
Die Altländer wollten einen Dritten Ort erschaffen. Der Soziologe Ray Oldenburg sagt: Der Mensch benötigt neben First Place (Zuhause) und Second Place (Arbeit) einen dritten Ort zum Ausgleich, an dem sich Menschen begegnen, Ideen austauschen, Beziehungen aufbauen und ihr Gemeinschaftsgefühl stärken. Das sei, so Harms-Krüger, gelungen.
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