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Ehrenamt

TEr ist Jorks jüngster Bürgerpreisträger

Bürgermeister Matthias Riel (links) überreicht dem Vorsitzenden des TuS Jork, Julian Hamstra, den Bürgerpreis der Gemeinde Jork.

Bürgermeister Matthias Riel (links) überreicht dem Vorsitzenden des TuS Jork, Julian Hamstra, den Bürgerpreis der Gemeinde Jork. Foto: Vasel

Bürgermeister Matthias Riel hat den Vorsitzenden des TuS Jork, Julian Hamstra, mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet. Gründe, warum der 27-Jährige den Bürgerpreis der Gemeinde Jork bekam, gibt es viele.

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Von Björn Vasel
Montag, 13.11.2023, 12:30 Uhr

Jork. Es ist bereits die zweite große Auszeichnung für Julian Hamstra. Im vergangenen Jahr hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Vorsitzenden des 1894 gegründeten Turn- und Sportvereins Jork als „Fußballheld“ für sein Engagement als Trainer im Kinder- und Jugendbereich mit dem DFB-Ehrenamtspreis ausgezeichnet.

Seit 2020 steht Julian van Woudenberg Hamstra an der Spitze des TuS Jork. Der Beschluss im Rat sei einstimmig gefallen, sagte Bürgermeister Matthias Riel. Gewürdigt werde damit die Sicherung der Sport- und Freizeitangebote in Jork. Der Bürgermeister hofft, dass der Bürgerpreis ein Ansporn für weitere junge Leute sein wird, sich ehrenamtlich für die Gemeinschaft zu engagieren.

Fast 300 Mitglieder mehr als vor drei Jahren

Seit Herbst 2020 steht der erst 27 Jahre alte Hamstra an der Spitze des Sportvereins. Bei seinem Start zählte der TuS laut Statistik 1562 Mitglieder. „Heute sind es 1831 Mitglieder“, sagte Riel am Sonnabend in seiner Laudatio. Hamstra sei es mit seinem Vorstand, seinen Übungsleitern und vielen Helfern gelungen, die schwere Zeit der Pandemie zu bewältigen und gleichzeitig knapp 300 neue Mitglieder zu gewinnen.

Die Leichtathletik-Sparte habe sich verdoppelt, beim Fußball konnten 200 neue Kicker gewonnen werden. Die Turner stellen mit 977 Mitgliedern weiter die größte Abteilung. Riel lobte: „Der TuS Jork ist für Julian Hamstra mehr als nur ein Hobby, der Verein ist seine Leidenschaft. Julian geht auf die Menschen zu, er kann sie begeistern und zum Mitmachen bewegen.“ Riel verwies unter anderem auf den 72-Stunden-Spendenlauf und das Sportfest beim Blütenfest.

Die Lessing-Gespräche mit Bürgerpreis-Verleihung waren gut besucht.

Die Lessing-Gespräche mit Bürgerpreis-Verleihung waren gut besucht. Foto: Vasel

Innovative Ideen und neue Sportprogramme für alle Generationen hätten zum Mitgliederzuwachs beigetragen. Corona bestimmte Hamstras erstes Jahr als Vorsitzender. Übungsleiter trainierten die Sportler aller Altersgruppen über Zoom-Kurse. Schnell hatte Hamstra - als Freiberufler in der Event-Branche hatte er nach eigener Aussage „viel Zeit“ - mit seinem Team die Infrastruktur für Kurse über Videokonferenzen aufgebaut. Hygiene-Konzepte für Sportstätten und Unterstützungskonzepte für Übungsleiter seien „im Eiltempo“ entwickelt worden, um die Vereinsarbeit zu sichern. Früh setzte Team-Player Hamstra auf Kooperationen, zum Beispiel mit der Evangelischen Familienbildungsstätte und der Kirche bei den Delfi-Kursen für Eltern und Babys.

Sportler bringen konstruktive Vorschläge ein

Doch nicht nur die Pandemie beschäftigte Hamstra. Er war und ist auch ein Freund des offenes Wortes. Im Januar 2021 funkte er „SOS“ im Sportausschuss. Er mahnte den Neu- oder Umbau von Sportstätten an, um eine Abwanderung zu den Nachbarvereinen zu verhindern. Politik und Verwaltung regierten - auch, weil die Sportler laut Riel „konstruktive“ Vorschläge einbrachten.

Hamstra & Co. lieferten Vorschläge zum Bau eines Kunstrasenplatzes, vom Standort über Kosten bis zur Bauweise. Sie warben für einen neuen Kunstrasenplatz und eine Flutlicht-Anlage. Denn im Winter/Herbst stehen die Kicker immer wieder vor einem gesperrten Rasenplatz und müssen auf dem maroden Grandplatz am Festplatz spielen. Erster sichtbarer Erfolg einer engeren und „vertrauensvollen“ Zusammenarbeit zwischen Sport, Politik und Verwaltung war die Einweihung der 110.000-Euro teuren LED-Flutlichtanlage im September 2022 am Schulzentrum. Der TuS hatte Mittel von Sponsoren und des Landessportbundes einwerben können. Seitdem können die Kicker hier - sofern der Rasen sich nicht erholen muss - von März bis November trainieren oder zu Punktspielen antreten.

Neue Leichtathletikanlage soll Anfang 2024 eingeweiht werden

Auch die Sanierung der 1986 errichteten Leichtathletikanlage am Sportplatz an der Oberschule Jork habe Hamstra angestoßen, so Riel. Die neue Anlage soll Anfang 2024 eingeweiht werden. Geldmangel hatte das 660.000-Euro-Projekt immer verzögert. Vorbildlich sei auch die Zusammenarbeit beim Tribünenbau in der Sporthalle Jork gewesen. 350 Zuschauer finden Platz.

Ohne die 220.000-Euro-Investion hätte die alte Tribüne aus Sicherheitsgründen gesperrt werden müssen. Die Sportvereine entlasteten die Gemeinde Jork, MTV Wisch und TuS Jork steuerten 22.000 Euro bei. Der Landessportbund packte 63.000 Euro obendrauf. Riel dankte den Vereinen für das Anzapfen von Fördertöpfen.

Gemeinsam mit dem TuS Jork wolle die Gemeinde auch den Kunstrasenplatz an der neuen Grundschule, westlich des Rasenplatzes des Schulzentrums, verwirklichen, versichert Riel. Hamstra bezeichnete diesen in seinen Dankesworten als „Herzensprojekt“.

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