TEröffnung im April: Das alles ist auf dem Campingplatz Lühesand geplant

Sitzen in einem Boot: Fährmann Holger Blohm setzt die Vertreter von Samtgemeinde Lühe, Landkreis Stade und Land Niedersachsen mit Lühesand-Campingplatzbetreiber Philipp Köhnken (3. von rechts) über. Foto: Vasel
Die Camping-Saison auf Lühesand startet im Frühjahr 2026. Die neuen Pächter investieren dafür kräftig. Und die Preise stehen auch schon fest.
Altes Land. Die neuen Pächter Nora und Philipp Köhnken wollen mit ihrem Campingplatz auf Lühesand ab dem 1. April durchstarten. Die Wiederöffnung wollen die neuen Betreiber mit einem Osterfeuer auf der Elbinsel groß feiern. Im Gespräch mit dem TAGEBLATT hat das Unternehmerpaar seine Pläne für 2026 und 2027 erläutert.
Untere Umweltbehörde gibt Entwarnung
Gemeinsam mit Bürgermeister Timo Gerke blicken sie optimistisch in die Zukunft. Rückendeckung gab es jetzt auch von der Umweltbehörde beim Landkreis Stade. Corinna Gerken hat am Freitag mit zwei Kolleginnen von der Domänenverwaltung des Landes Niedersachsen nach einer Begehung festgestellt: Lühesand ist lastenfrei.
Der überwiegende Teil der früheren Dauercamper habe seine Parzellen geräumt. Den übrigen Sperrmüll früherer Dauercamper wird Köhnken „auf eigene Kosten entsorgen“, hieß es am Freitag.
Schweren Herzens hatten die neuen Pächter im März diesen Jahres den Start auf das nächste Jahr verschoben, weil sie den Vorwurf illegaler Müllablagerungen vor ihrer Zeit „abschließend klären“ wollten. Letztlich wollten die Betreiber ein wirtschaftliches Risiko für sich ausschließen. Negative Schlagzeilen sollten die erste Saison auf der Insel nicht überlagern. Nach der Begehung durch die Untere Umweltbehörde können Nora und Philipp Köhnken jetzt ohne Altlasten loslegen.
Neue Pächter investieren kräftig in den Campingplatz
Die beiden haben einiges vor: Das alte Gasthaus der Familie Blohm von 1933 wird grundsaniert. Die Terrasse wird erneuert, die Fassade ist mit Holzleisten verkleidet worden. Damit nicht genug: Auch die Sanitärgebäude werden erneuert. Sie werden über die Elbinsel verteilt.
Die Idee: Die Sanitärgebäude sollen den Charakter von Privatbädern mit Dusche und WC haben. Alle Saison-/Dauercampingplätze werden zum Saisonstart mit einem 16 Ampere-Strom- und einem Wasseranschluss ausgestattet, so Philipp Köhnken.

Blick auf das sanierte Gasthaus von 1933 auf Lühesand. Foto: Vasel
In der ersten Saison wird der Fokus auf zwei Zielgruppen liegen: Saisoncamper und unter anderem junge Familien, die auf der Insel ihr Zelt aufschlagen wollen. Die Dauercamper werden zu festen Terminen im Frühjahr und Herbst mit der Fahrzeug-Fähre übergesetzt. Urlauber, die im Zelt das Camping in seiner ursprünglichsten Form erleben wollen, werden mit der Personenfähre übergesetzt. Der Betrieb soll langsam hochgefahren werden.
In der Saison 2027 sollen Urlauber auch für einige Tage oder Wochen mit Wohnmobil oder Wohnwagen auf der Elbinsel verbringen können. Die große Fähre wird häufiger fahren. Köhnkens wollen jungen Familien auch ohne eigenen Camper oder ein eigenes Zelt einen Urlaub in „unserem kleinen Paradies“ ermöglichen. Unter anderem sollen mobile Tiny-Häuser als Mietobjekt aufgestellt werden.
Tiny-Häuser für Urlauber in Planung
Wie teuer wird es bei der Wiedereröffnung? Die Saisoncamper zahlen für die Zeit von März bis Oktober 2026 eine Pauschale von 2500 Euro - für Platz, Strom, Wasser, Sanitär- und Fährnutzung und Winterstellplatz auf dem Parkplatz Sandhörn in Grünendeich. Die früheren Dauercamper bekommen zum Start einen Rabatt, sie zahlen 1500 Euro.
Und was kostet das Zelten? Eine Familie mit zwei Erwachsenen und drei Kindern zahlt 20 Euro pro Nacht und Zelt - inklusive der Hin- und Rückfahrt am An- und Abreisetag mit der Fähre. Auch hier gibt es Wasser- und Stromanschlüsse.

Das Schild für die Wiedereröffnung des Campingplatzes Lühesand im April hängt bereits im Info-Kasten. Foto: Vasel
Auf der Insel wird es einen Shop mit Brötchenservice geben, zudem ein Café. Auch Tagesausflügler haben die Betreiber im Blick. Alle Gäste werden auf Lühesand beispielsweise die britische Tradition des High-Tea mit Scones und Sandwiches in lockerer Form erleben können. Ihr Gastro-Konzept wollen die neuen Betreiber vor dem Start vorstellen, auch Mittag- und Abendessen soll angeboten werden.
Spielplatz und Sandwein-Anbau auf Lühesand
Junge Familien seien eine Hauptzielgruppe. Rund um das alte Gasthaus entsteht ein Spielplatz, auch Kinderanimation ist geplant. Die soll in den Sommerferien auch Tagesgästen mit Kindern offenstehen. Zentral sollen Familie urlauben. Wer es ruhiger mag, kann einen Platz mit Elbblick buchen. Elb-Rosé ist in Arbeit, auf Lühesand wollen die Drager einen Rhone-Sandwein anbauen.

Auf der Südhälfte von Lühesand grasen Galloways - als Naturschützer. Auf der Nordhälfte wird auf dem Campingplatz in Zukunft ein Sandwein angebaut. Foto: Vasel
Massentourismus ist nicht geplant. „Unsere Gäste soll auf der Insel wieder Kraft tanken können“, sagt Köhnken. Das Naturerlebnis mit Blick auf Elbe und Schiffe soll im Vordergrund stehen.
Philipp und Nora Köhnken hatten Ende 2024 den Camping-Platz auf Lühesand und den Parkplatz mit Imbiss in Sandhörn gepachtet - für mindestens 18 Jahre. Der Bebauungsplan lässt 185 Stellplätzen für Wohnmobile und -wagen und Zelte sowie 15 reine Zeltplätzen zu. Die Familie führt kurz vor Geesthacht in dritter Generation den 30 Hektar großen Campingplatz Stover Strand bei Drage. Dieser zählt zu den Top-Plätzen in Deutschland.
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