TFeuerwehr an der Este in der Warteschleife

Ansicht von Südost: Blick auf das geplante Feuerwehrgerätehaus in Königreich. Foto: Köster/Gemeinde Jork
90 Feuerwehrleute müssen ihren Umzug verschieben. Das neue Gerätehaus in Königreich wird frühestens Ende 2026 fertig, der Kreis Stade fordert Änderungen. Darum geht es.
Jork. Der Neubau des gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses der Ortsfeuerwehren Königreich und Estebrügge an der Königreicher Straße Nr. 73 (K39) wird sich verzögern. Das hat Verwaltungsvize Arne Krüger bestätigt. Der Bebauungsplan muss erneut öffentlich ausgelegt werden.
Die Nachbarn hatten die Planung der Gemeinde Jork akzeptiert, lediglich der Landkreis Stade hatte in seiner Stellungnahme einige Bedenken geäußert. Die Behörde wolle, dass die Bäume und der Graben auf der Nordseite des 9450 Quadratmeter großen Grundstücks erhalten bleiben.

Die Untere Naturschutzbehörde drängt auf den Erhalt der Bäume an der K39 in Königreich. Foto: Vasel
Damit ist die geplante Erschließung des Gerätehauses über die Nord- und die Südseite vom Tisch. Der Deichverband hat bereits Ja gesagt, die Fläche liegt bekanntlich in der 50 Meter breiten Deichschutzzone. Aktuell steht ein Wohn- und Wirtschaftsgebäude auf dem Grundstück.
Umplanung kostet Zeit und spart voraussichtlich Geld
Ursprünglich sah der Plan insgesamt drei Ein- und Ausfahrten vor. Feuerwehr- und Pkw-Verkehre müssen getrennt werden. Das schreibt unter anderem die Feuerwehrunfallkasse vor. Für die nördliche Pkw-Zufahrt hätten die alten Bäume weichen und der Graben verrohrt werden müssen. Die Behörde in Stade verweist auf den Natur- und Landschaftsschutz.
Das Planungsbüro Elbberg und die federführende Bauingenieurin im Rathaus der Gemeinde Jork, Sandra Köster, mussten umplanen. Das Gerätehaus muss jetzt ausschließlich aus dem Süden erschlossen werden. Feuerwehrleute aus Leeswig müssen bei Alarm erst das Gerätehaus passieren, um dann nach rechts auf den Parkplatz zu fahren.

Der alte Plan ist vom Tisch, das Gerätehaus kann nur über die Südseite erschlossen werden. Foto: Elbberg
Die Umplanung kostet Zeit. Doch die Kommune wird voraussichtlich einen sechsstelligen Betrag einsparen können. Bäume und Graben bleiben, damit entfallen Straßenbau, Verrohrung und Verlegung der KVG-Bushaltestelle. Außerdem werden nicht mehr zwei, sondern lediglich ein Regenrückhaltebecken benötigt, so Krüger.
Feuerwehrleute könnten Ende 2026 einziehen
Ursprünglich sollte der Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren schnell auf den Weg gebracht werden. Der B-Plan ist Sache der Kommune. Der Satzungsbeschluss war für Ende 2024 angepeilt. Der überarbeitete Plan wird noch in diesem Jahr für zwei Wochen ausgelegt. Nur zu den Änderungen können sich Träger öffentlicher Belange und Private äußern.
Wenn alles reibungslos klappt, könnte der Rat der Gemeinde Jork im Februar 2025 den Satzungsbeschluss fassen. Dann könnten die Altländer den Bau im kommenden Jahr ausschreiben und vergeben. Möglicherweise noch 2025 oder 2026 könnte die Baugenehmigung vorliegen. Diese stellt der Kreis Stade aus. Frühestens Ende 2026 werden die Feuerwehrleute umziehen können. Für das neue Feuerwehrgerätehaus werden 4,4 Millionen Euro veranschlagt.
Geplant ist weiter ein Gerätehaus mit fünf Stellplätzen. Neben der Fahrzeughalle entstehen Lager- und Sanitärräume, eine Werkstatt und die Umkleiden inklusive Schwarz-Weiß-Trennung im Erdgeschoss. Letztere soll eine Kontamination der Privatkleidung durch Gefahrstoffe verhindern. Im Obergeschoss soll ein teilbarer Schulungs- und Aufenthaltsraum mit Küche plus Büro entstehen, 45 Parkplätze sind eingeplant, 9 je Einsatzfahrzeug.

Ansicht von Südost: Blick auf das geplante Feuerwehrgerätehaus in Königreich. Foto: Köster/Gemeinde Jork
Immerhin: Im Zuge der neuen schalltechnischen Untersuchung hat sich ergeben, dass keine Bedarfsampel mehr installiert werden muss. Diese hatte die Gutachterin des TÜV Nord ursprünglich als Lärmschutzmaßnahme gefordert, um Nachbarn vor den vermeintlichen Gesundheitsgefahren durch das laute Martinshorn zu schützen.