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Natur pur

TVieles ist neu: Das Sauensieker Naturbad im Freibad-Check

Pluspunkte des Naturbads in Sauensiek: Baden ohne Chemie und weitläufige Liegewiesen. eine blaue Matte (rechts) für über die Kieselsteine.

Pluspunkte des Naturbads in Sauensiek: Baden ohne Chemie und weitläufige Liegewiesen. eine blaue Matte (rechts) für über die Kieselsteine. Foto: Susanne Laudien

Ruhe, Erholung und Wasser ohne Chemie: Das Sauensieker Naturbad gilt bei Familien mit Kindern ebenso wie bei Frühschwimmern als Geheimtipp. Vieles ist neu.

Von Susanne Laudien Mittwoch, 10.07.2024, 07:36 Uhr

Sauensiek. Am 25. Mai startete das Naturbad Sauensiek in die neue Saison und hat bis Ende September geöffnet. Vieles ist in diesem Jahr neu. Die neue Homepage liefert jetzt einen informativen Überblick, etwa über aktuelle Termine, Öffnungszeiten, Eintrittspreise und auch, ob der Kiosk geöffnet hat. Selbst die Wassertemperatur ist tagesaktuell im Netz ersichtlich. Ein Temperaturfühler leitet die Messung direkt zur Homepage weiter.

Kürzlich wurde außerdem ein neuer Vorstand gewählt: Erster Vorsitzender ist weiterhin Bernd Eschig. Seine Stellvertreter sind Wolfgang Lattki und Michael Wedemann, Schriftführer ist Johann Klindworth und Kassenführerinnen sind Annette Mehrkens und Anne Smidt.

Vom herkömmlichen Freibad zum Naturbad

Seit 1971 gab es in Sauensiek ein herkömmliches Freibad, das Ende 1999 geschlossen wurde. Eine Gruppe von Sauensieker Bürgern engagierte sich daraufhin für den Erhalt des Bades. Aus dieser Initiative entstand der Naturbadverein, der das Bad seit 2002 mit vielen Ehrenamtlichen betreibt.

Einst Apensens Samtgemeindedirektor: Heute ist Peter Sommer Mitglied im Naturbadverein, übernimmt Kassendienste und ist begeisterter Frühschwimmer.

Einst Apensens Samtgemeindedirektor: Heute ist Peter Sommer Mitglied im Naturbadverein, übernimmt Kassendienste und ist begeisterter Frühschwimmer. Foto: Susanne Laudien

Der Verein hat etliche Geräte und viel Ausstattung angeschafft und in die laufende Unterhaltung investiert sowie viele Stunden ehrenamtlich gearbeitet. Die Liste der Anschaffungen von der ersten Anlage als Naturbad bis zum heutigen Stand ist lang. Mitglieder übernehmen Kassendienst, Reinigung der Kieselsteine und der gesamten Anlage. In der Vor- und Nachsaison stehen Hecken- und Schilfschneiden an.

130 Vereinsmitglieder im Einsatz

In der Corona-Zeit erfuhr das Bad einen enormen Aufschwung. Der Verein zählt aktuell 450 Mitgliedschaften mit über 1000 Personen in den Mitgliedsfamilien. Circa 130 aktive Mitglieder helfen das ganze Jahr über bei Betrieb und Erhaltung.

Highlight bei jüngeren Badegästen ist die Rutsche. Statt Badeaufsicht gibt es Rettungsringe.

Highlight bei jüngeren Badegästen ist die Rutsche. Statt Badeaufsicht gibt es Rettungsringe. Foto: Susanne Laudien

Eintrittspreise: Tageskarte für Erwachsene 4 Euro, unter 18 Jahre 2 Euro, für Familien 10 Euro. Zwölferkarte für Erwachsene und Kinder für eine Badesaison: Kinder 20 Euro, Erwachsene 40 Euro. Jahreskarte/-mitgliedschaft: Einzelperson 35 Euro, Familie 70 Euro, Alleinerziehende mit Kindern 45 Euro. Vergünstigte Mitgliedschaft für 18-Jährige, die aus der Familienmitgliedschaft herausfallen, bis zum 20. Lebensjahr können diese Jugendlichen eine vergünstigte Mitgliedschaft für 18 Euro beantragen.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 13 bis 19 Uhr, Sonnabend, Sonntag und in den Ferien 10 bis 19 Uhr.

Schwimmbecken: Der Badebereich ist auf drei Seiten mit einem Steg eingefasst, der ein hölzernes Piratenschiff, einen kleinen Startblock sowie eine Rutsche bietet. Über den Steg oder die Kieselsteine gelangen Badegäste ins Wasser.

Gummimatte führt über die Kieselsteine

Außerdem gibt es an jeder Seite des Schwimmbereichs eine barfußfreundliche Gummimatte, die über die Kieselsteine ins Wasser führt. Die Wasserqualität ist top, sagt Vorstandsmitglied Annette Mehrkens. Das Wasser wird durch einen unmittelbaren Pflanzenbereich völlig ohne Fremdstoffe gereinigt und regelmäßig durch Wasserproben überprüft. Außerdem gibt es ein gesondertes Planschbecken für die Jüngsten.

Flach und überschaubar: Das Planschbecken für die Kleinsten.

Flach und überschaubar: Das Planschbecken für die Kleinsten. Foto: Susanne Laudien

Schilder weisen die Badegäste darauf hin, dass vor dem Baden zu duschen ist und das Baden auf eigene Gefahr geschieht. Eine Badeaufsicht gibt es nicht. Sie ist durch den Eintritt der Besucher als Tagesmitglieder nicht notwendig.

Richtig schlecht ist höchstens mal das Wetter. Bedauerlich: Der Einstieg ins Wasser ist nicht barrierefreundlich. Die Benutzung der Liegen ist kostenlos.

Richtig schlecht ist höchstens mal das Wetter. Bedauerlich: Der Einstieg ins Wasser ist nicht barrierefreundlich. Die Benutzung der Liegen ist kostenlos. Foto: Susanne Laudien

Liegewiese: Einmal die Woche mäht der Rasenmäher-Trupp die weitläufige Grünfläche, es gibt einige kostenlose Liegen. Die Liegewiese ist weitläufig mit Schatten unter Bäumen. Im hinteren Bereich stehen links und rechts zwei zusätzliche Umkleide-Häuschen.

Attraktionen: Zu den Highlights bei den jüngeren Badegästen zählen die Wasserrutsche, ein kleiner Startblock und der Steg mit Piratenschiff.

Der Sandspielbereich ist mit einem Sonnensegel versehen.

Der Sandspielbereich ist mit einem Sonnensegel versehen. Foto: Susanne Laudien

Spielplatz und Co: Das Naturbad bietet eine Tischtennisplatte, ein Schachfeld, einen Volleyballplatz, einen Kicker, Fußballtore, eine Kletterpyramide und Spielgeräte für Kleinkinder sowie einen Sandspielbereich mit Sonnensegel und Planschbecken. Sie werden von den Mitgliedern gehegt und gepflegt und sind in einem einwandfreien Zustand. Die Helfer können sich in eine Liste eintragen, zudem gibt es eine Whatsapp-Gruppe für spontane Einsätze.

Erneuerung von Kassenhaus und Kiosk

Gastronomisches Angebot: Kiosk und Kassenbereich wurden vorletztes Jahr abgerissen und erneuert. Mit dem Kiosk-Angebot der neuen Betreiberin Susanne Georg, die vergangenes Jahr den Kiosk übernahm, ist der Verein sehr zufrieden. „Ich bin immer da, wenn das Wetter schön ist“, sagt die Hittfelderin.

Vor dem Kiosk gibt es schattige Plätze, um Snacks und kühle Getränke zu genießen.

Vor dem Kiosk gibt es schattige Plätze, um Snacks und kühle Getränke zu genießen. Foto: Susanne Laudien

Vor allem ihre Pommes, Currywurst und ihr Knobi-Brot sind die Renner. Selbst vom benachbarten Campingplatz kommen Gäste zum Mittagessen sowie von außerhalb aus Rotenburg und Buxtehude. Pommes rot-weiß kosten 4 Euro, Frikandel (eine holländische Spezialität) 2,50 Euro, Chicken-Nuggets 4,20 Euro.

Die Renner: Pommes Rot-Weiß und Knobi-Brot

Zudem gibt es Folien-Kartoffeln, Schnitzel, Kartoffelpuffer, Süßigkeiten, Eis, Donuts und am Wochenende auch Kuchen. Zu den Rennern zählen auch Currywurst für 4,20 Euro und das Knobi-Brot für 1,50 Euro.

Pommes Rot-Weiß gehört zu den Rennern von Kioskbetreiberin Susanne Georg.

Pommes Rot-Weiß gehört zu den Rennern von Kioskbetreiberin Susanne Georg. Foto: Susanne Laudien

Kursangebot: Gerne würde der Naturbad-Verein Schwimmkurse für Kinder anbieten, findet aber keine Schwimmlehrer. Selbst die DLRG habe keine Kapazitäten, sagt Kassenwartin Annette Mehrkens.

Parkmöglichkeiten: Einen Parkplatz und Fahrradständer gibt es unmittelbar vor dem Eingang des Naturbades.

Der modernisierte Sanitärbereich ist vorbildlich: Neben dem geräumigen Umkleideraum gibt es separate Umkleidekabinen mit Duschen.

Der modernisierte Sanitärbereich ist vorbildlich: Neben dem geräumigen Umkleideraum gibt es separate Umkleidekabinen mit Duschen.

Umkleide und Sanitärbereich: Vergangenes Jahr erfolgte die Sanierung der Umkleideräume und der Tür zum Erste-Hilfe-Raum. Die Arbeiten wurden mit einem Eigenanteil des Vereins finanziert und teils auch von Mitgliedern ausgeführt. Die sanitären Einrichtungen inklusive Herren-WC wurden erneuert und sind jetzt modern und geräumig. Einzelne Umkleidekabinen sind mit satinierten Glastüren ausgestattet.

Barrierefreiheit: Die Grünanlage ist barrierefrei, allerdings nicht der Zugang zum Wasser.

Fazit: Eine sehr gepflegte und ruhige Anlage mit familienfreundlichen Preisen. Die Zahlen der Badegäste des Naturbads sprechen für sich. Obwohl die Badesaison vergangenes Jahr durchwachsen war und erst im September noch mal schönes Badewetter kam, nutzen 10.000 Badegäste das Naturbad. Erst kürzlich wurden an einem Sonnabend 150 Besucher gezählt. „Wir freuen uns, dass wir hier einen Treffpunkt für junge und ältere Menschen haben. Ohne das Naturbad wäre die Samtgemeinde Apensen sehr viel ärmer“, so das Fazit von Annette Mehrkens. Zwei Dinge sind im Naturbad allerdings untersagt: Grillen und Cannabis.

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