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TGroßalarm: Berufsschule in Stade nach Reizgas-Angriff evakuiert

Reizgas-Alarm: Unter Atemschutz waren die Feuerwehrleute in den Neubau der Berufsbildenden Schule III in Stade vorgerückt, zwei Feuerwehrleute kommen von der Messung zurück.

Reizgas-Alarm: Unter Atemschutz waren die Feuerwehrleute in den Neubau der Berufsbildenden Schule III in Stade vorgerückt, zwei Feuerwehrleute kommen von der Messung zurück. Foto: Vasel

Die Berufsbildenden Schulen III mussten am Montag nach einer Reizgas-Attacke geräumt werden. Neun Verletzte kamen ins Krankenhaus. Das ist der Stand.

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Von Björn Vasel
Montag, 18.11.2024, 16:17 Uhr

Stade. Großalarm für die Ortsfeuerwehren Stade und Bützfleth. Im Forum der Berufsbildenden Schule III (BBS) war es zu einem Streit unter 17 und 18 Jahre alten Berufsschülern gekommen. Vier Personen sollen sich gestritten haben. Im Zuge der Auseinandersetzung habe ein Schüler „Reizgas eingesetzt“, sagte die Polizei.

Schüler und Lehrer klagen über Unwohlsein

Mehrere Schüler und Lehrer klagten daraufhin über Unwohlsein, andere über Augenreizungen. Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle (FRL) löste erst einen Umweltalarm aus.

Die Kreisfeuerwehr war mit Messen und Spüren vor Ort.

Die Kreisfeuerwehr war mit Messen und Spüren vor Ort. Foto: Vasel

Um 12.39 Uhr rückten knapp 50 Feuerwehrleute aus - unter ihnen die Spezialisten für Umwelteinsätze der Kreisfeuerwehr, wie Messen + Spüren, so Feuerwehrsprecher Stefan Braun.

Leitstelle spricht von Massenanfall von Verletzten

Die FRL löste wenig später den MANV-Alarm aus. Diese Abkürzung steht für einen Massenanfall von Verletzten.

61 Schüler und Lehrer wurden vom Rettungsdienst untersucht.

61 Schüler und Lehrer wurden vom Rettungsdienst untersucht. Foto: Vasel

Die BBS III, bis zu 800 Schüler gehen hier zur Schule, wurde umgehend über die Hinter- und Seitentüren evakuiert.

Neun Verletzte in die Klinik eingeliefert

Der Leitende Notarzt und Notfallsanitäter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sichteten die Verletzten in der Sporthalle. 61 seien am Nachmittag von den Rettern untersucht worden. Mit einer Verletzten-Anhängerkarte wurden sie registriert und eingestuft.

Neun kamen schließlich ins Elbe Klinikum Stade, sagte der Leiter der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle und Organisatorische Leiter Rettungsdienst, Wilfried Sprekels, dem TAGEBLATT. Er geht davon aus, dass die Schüler noch im Laufe des Montags die Klinik verlassen konnten. Auch die Dow-Werkfeuerwehr war mit ihrem Rettungswagen vor Ort. Dieser hatte zahlreiche Augenspülungen an Bord. „Das war sehr hilfreich“, sagte Sprekels.

Der Rettungsdienst war in und vor der BBS III mit einem Großaufgebot in der Glückstädter Straße in Stade vor Ort

Der Rettungsdienst war in und vor der BBS III mit einem Großaufgebot in der Glückstädter Straße in Stade vor Ort Foto: Vasel

Die Feuerwehrleute unterstützten den Rettungsdienst und nahmen Schadstoffmessungen mit Spezialgeräten im Gebäude vor. Außerdem suchten sie den Boden und die Wände mit Infrarotlicht nach Anhaftungen des Stoffes ab. Um welchen Reizstoff es sich konkret gehandelt hatte, konnte nicht mehr geklärt werden. Nach Messungen der Raumluft rissen Feuerwehrleute und Hausmeister alle Fenster auf. Der im Jahr 2010 eingeweihte Schulbau wurde durchlüftet.

Die Ortsfeuerwehren Stade und Bützfleth waren im Einsatz.

Die Ortsfeuerwehren Stade und Bützfleth waren im Einsatz. Foto: Vasel

Gegen den Reizgas-Sprayer wird nun wegen Körperverletzung ermittelt. Es gibt bereits eine heiße Spur. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu dem Fall geben können, werden gebeten, sich unter 04141/102215 bei der Stader Polizei zu melden.

Unter Atemschutz rücken die Messtrupps in die BBS III in Stade vor.

Unter Atemschutz rücken die Messtrupps in die BBS III in Stade vor. Foto: Vasel

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