TJorker Unternehmer starten zum verkaufsoffenen Sonntag eine besondere Aktion

Einzelhandel in Jork stärken: Edith Garbers von Berthas Tochter in der Bürgerei setzt symbolisch den ersten Stempel auf der Laufkarte. Foto: Vasel
2022 hatte sich die Werbegemeinschaft Jork aufgelöst. Jetzt meldet sich der lokale Einzelhandel mit einer gemeinsamen Aktion zurück. Das steckt hinter der Idee der Stempel-Laufkarte.
Jork. „Zur Stärkung der lokalen Wirtschaft haben sich die Geschäfte zusammengetan - und eine Stempel-Laufkarte entwickelt“, sagt Timm Hubert. Der frühere Vize der Werbegemeinschaft Jork und seine Mitstreiter wollen erreichen, dass die knapp 12.700 Bürger der Gemeinde Jork (und Auswärtige) mehr Geld in Jork und Borstel ausgeben.
Das Ziel heißt: (mehr) Kaufkraft binden. Das Konzept der Marketing-Aktion: Die Kunden holen sich eine Laufkarte - unter anderem bei Elektro Schliecker oder in den Geschäften in der Bürgerei.
Los geht es beim Verkaufsoffenen Sonntag anlässlich des Matthias-Marktes am Sonntag, 5. November. Bis zum Sonnabend, 25. November, können die Kunden sich in den Geschäften einen Stempel auf ihre Laufkarte setzen lassen. Die Karte muss bis zum 25. November in den Geschäften der Bürgerei abgegeben werden. Es winken zahlreiche Gewinne.
Die Auslosung findet am Sonnabend, 2. Dezember, um 15 Uhr beim gemütlichen Punsch in der Bürgerei statt. Mit im Boot sitzen auch die großen Hofläden und -cafés, aber auch die kommunale Gemeindebücherei, unterstreicht Hubert.
Einzelhändler haben Altländer und Auswärtige im Blick
Altländer und Auswärtige haben die Gewerbetreibenden im Fokus. Kunden sollen sich von der Vielfalt des Angebots des Einzelhandels und der Gastronomie in Jork und Borstel überzeugen und Geschäfte betreten, die sie noch nicht kennen. Es gelte, den lokalen Einzelhandel - angesichts der Konkurrenz in Hamburg, Buxtehude oder Stade sowie im Online-Handel - zu stärken.
Die Unternehmer wollen mit der Aktion einen eigenen Beitrag zur Wirtschaftsförderung leisten. Mit Spannung erwarten sie die Präsentation des neuen Einzelhandelskonzepts. Dieses soll Ende 2023 in den politischen Gremien diskutiert und im I. Quartal 2024 vom Rat beschlossen werden, so Bürgermeister Matthias Riel bereits beim Unternehmerlunch im September auf dem Obsthof Matthies. Damit hatte die Gemeinde Jork die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) beauftragt.
Das Gutachten ist noch in Arbeit, ein erster Entwurf liegt seit Anfang dieser Woche vor, so Riel. Mitte November werde sich die der AG Gemeindeentwicklungsplanung mit dem Entwurf befassen. Riel verrät: Das Konzept bestätigt - wie bereit sie Online-Befragung unter Verbrauchern im Zuge der Erstellung - den Bedarf für einen Nahversorger an der Este. Ein Großteil der knapp 4000 Einwohner im laut GMA unterversorgten Este-Bereich würde in einem Supermarkt oder Discounter einkaufen, so ein Ergebnis der Befragung.
Die Voraussetzungen für den Handel seien eigentlich gut. Bereits 2019 hatte die GMA festgestellt, dass die Kaufkraft der Altländer überdurchschnittlich ist. Das lokale Kaufkraftniveau in der Gemeinde Jork ist höher als in Hamburg, Buxtehude oder Stade. Das hatte der GMA-Handelsexperte Florian Komossa auch bei der Präsentation weiterer Einzelhandelskonzepte in der Region betont.
Die Kaufkraft der Bürger der Gemeinde Jork liegt bei knapp 100 Millionen Euro. Die Krux: Lediglich vier von zehn Euro landen in den Kassen der Betriebe vor Ort. Aktuell gibt es rund 50 Einzelhandelsbetriebe in der Gemeinde mit einer Verkaufsfläche von 10.500 Quadratmetern. Der Schwerpunkt liegt auf dem sogenannten periodischen Sortiment - sprich Nahrungs- und Genussmitteln oder Blumen, Tiernahrung, Zeitungen oder Drogeriewaren.