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Kommunalpolitik

TKai Schulz: DRK-Geschäftsführer statt Bürgermeister der Samtgemeinde Lühe

Kai Schulz, ehrenamtlicher Katastrophenschutz-Beauftragter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), wird im Frühjahr 2026 neuer Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Stade.

Kai Schulz, ehrenamtlicher Katastrophenschutz-Beauftragter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), wird im Frühjahr 2026 neuer Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Stade. Foto: Beneke/Landkreis Stade

Bekommt die Samtgemeinde Lühe 2026 einen neuen Bürgermeister? Kai Schulz, dessen Name als Gegenkandidat von Amtsinhaber Timo Gerke gehandelt wurde, wird es nicht werden - er hat andere Pläne.

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Von Björn Vasel
Samstag, 23.08.2025, 05:50 Uhr

Steinkirchen. Schulz bestätigte in dieser Woche die TAGEBLATT-Information, dass er zum 1. April nächsten Jahres die Nachfolge von Uwe Lütjen antritt und das Amt des Geschäftsführers des DRK-Kreisverbands Stade übernehmen wird. Lütjen geht in den Ruhestand.

Im Juni hatte Schulz (53) noch mit dem Gedanken gespielt, bei der Wahl am 13. September 2026, wenn der Bürgermeister der Samtgemeinde Lühe gewählt wird, gegen den Amtsinhaber Timo Gerke (parteilos) anzutreten. Der Hollern-Twielenflether hatte sich am 20. Juni in der CDU-Fraktion vorgestellt.

Gegenüber dem TAGEBLATT hatte Schulz vor den Sommerferien angekündigt, vor einer Entscheidung weitere Gespräche mit den übrigen Fraktionen und Gruppen - CDU, SPD/FDP, FWG und Grüne - im Rat der Samtgemeinde Lühe zu führen. Sein Ziel: auf Basis einer breiten Unterstützung als Parteiloser ins Rathaus einzuziehen.

Es habe viele positive Signale in persönlichen Gesprächen mit Politikern der anderen demokratischen Parteien gegeben, doch keine Vorstellungsrunden mehr bei der FWG, SPD, FDP oder den Grünen. Der Grund: Schulz wird zum 1. Mai alleiniger DRK-Geschäftsführer. Am Mittwoch hat er seinen Arbeitsvertrag unterschrieben.

Lieber DRK-Geschäftsführer als Samtgemeindebürgermeister

Schulz wird damit Chef von 1860 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in den Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen, im Rettungsdienst, in 25 Kindertagesstätten, den Tagespflegen sowie in den Einrichtungen des Betreuten Wohnens und in fünf Alten- und Pflegeheimen tätig sind.

Der 53-Jährige engagiert sich bereits als Katastrophenschutzbeauftragter ehrenamtlich beim DRK. Der Chefposten am Hofacker in Stade sei für ihn eine „einmalige Chance“, so Schulz. Zwei Herzen hätten in seiner Brust geschlagen: Politik und DRK. Er habe sich für das Deutsche Rote Kreuz entschieden. Mehr als 10.000 Mitglieder setzen sich in 31 Ortsvereinen im DRK-Kreisverband für das Gemeinwohl ein.

Leiter des Fachbereichs 1 bei der Samtgemeinde Zeven

Aktuell leitet Schulz den Fachbereich 1 (Steuerung, Personal und Service) bei der Samtgemeinde Zeven, die aus der Stadt Zeven sowie den Gemeinden Elsdorf, Gyhum und Heeslingen besteht und 24.000 Einwohner hat. In dieser Funktion ist er nicht nur für Personal, sondern auch für Recht, Schulen sowie Bibliothek und Archiv verantwortlich.

Bis zu seinem Wechsel nach Zeven im Jahr 2019 war Schulz Kämmerer der Samtgemeinde Lühe. Aktuell ist er Mitglied des Rates der Gemeinde Hollern-Twielenfleth. Schulz engagiert sich ohne Parteibuch in der CDU-Fraktion. Ob er dem Alten Land als Kommunalpolitiker erhalten bleibt und im Herbst 2026 wieder kandidiert, ließ der Verwaltungswirt offen. Die Entscheidung habe er noch nicht abschließend getroffen.

CDU muss sich erneut auf Kandidatensuche begeben

Damit ist Samtgemeindebürgermeister Timo Gerke wieder allein im Rennen um den Posten des Verwaltungschefs. Nach der Entscheidung von Schulz ist zurzeit kein Gegenkandidat in Sicht. Die CDU Lühe hat ein Problem: Sie muss erneut auf die Suche nach einem Gegenkandidaten gehen.

Schulz hatte die Politik fraktionsübergreifend in den vergangenen Tagen informiert. Das gilt auch für Gerke. Der hatte einstmals vor seiner eigenen Kandidatur selbst einmal für Schulz geworben. Weil dieser aber in Zeven bleiben wollte, trat Gerke selbst im Herbst 2019 gegen den damaligen Amtsinhaber und Juristen Michael Gosch (CDU) an und siegte am 25. November bei der Stichwahl haushoch mit 58,96 Prozent. Gosch (CDU) landete damals bei nur 41,04 Prozent.

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