TKreis Stade weitet Betriebszeit des Fußballplatzes in Steinkirchen aus
Heiko Baumgarten von der SG Lühe und Samtgemeindebürgermeister Timo Gerke feiern die Baugenehmigung für den Sportplatz Striep in Steinkirchen (von links). Foto: Samtgemeinde Lühe
Bürgermeister Timo Gerke und Sportvereinsvorsitzender Heiko Baumgarten lassen die Korken knallen. Das Kreishaus unterstützt die Kicker. Die Nutzung des Sportplatzes wird ausgeweitet.
Steinkirchen. In der letzten Woche hatte der Landkreis Stade der Samtgemeinde Lühe die Baugenehmigung für den Sportplatz Striep in Steinkirchen erteilt. Das heißt: Der Vereinssport ist wieder legal. Fußballer der SG Lühe und anderer Sportvereine können wieder auf der samtgemeindeeigenen Sportanlage trainieren und Punktspiele austragen. Das erste Heimspiel wird am Sonntag, 22. Februar 2026, um Punkt 14 Uhr angepfiffen. Die SG Lühe begrüßt den Spiel- und Sportverein Hagen.
Baugenehmigung sichert Vereinssport
Wie berichtet, waren Leichtathletikanlage und Rasenplatz am 10. Oktober 1989 nur für den Schulsport genehmigt worden. 2021 beschwerte sich ein Nachbar, doch Kreis- und Rathaus duldeten die illegale Nutzung. Im Oktober 2024 schritt das Verwaltungsgericht Stade ein. In der Folge stellte die Samtgemeinde einen Bauantrag - mit Erfolg.
Legalisierung
T Fußballer der SG Lühe wollen Frieden im Sportplatz-Streit
Doch in der vergangenen Woche stellten der Vorsitzende der SG Lühe, Heiko Baumgarten, und der Bürgermeister der Samtgemeinde Lühe, Timo Gerke, ihren Champagner trotzdem erst einmal lediglich kalt. Erst am Dienstagabend ließen sie die Korken knallen. Der Grund: In der 50 Seiten starken Genehmigung auf Grundlage des Lärmschutzgutachtens gab es eine Auflage, die den örtlichen Sportverein erheblich eingeschränkt hätte.

Blick auf den Sportplatz Striep. Foto: Vasel
Der Landkreis Stade hatte die Nutzung des Sportplatzes durch die Spielgemeinschaft Lühe auf zweimal wöchentliches Training für maximal 2,5 Stunden von 19 bis 21.30 Uhr und sonn- und feiertags von 12 bis 17 Uhr für den Spielbetrieb zuzüglich je 30 Minuten für den ruhigen Zu- und Abgangsverkehr beschränkt.
Die Krux: Mit dieser Auflage hätte lediglich eine einzige Mannschaft den Platz sinnvoll nutzen können. Ein Spielbetrieb am Freitagabend wäre unmöglich gewesen.
Bürgermeister spricht mit Kreisbaurätin
Deshalb griff Gerke zum Telefonhörer. Nach Rücksprache mit dem Sportvereinsvorsitzenden Heiko Baumgarten und dem von der Samtgemeinde Lühe beauftragten Planer Wolfram Munder suchte er das Gespräch mit Kreisbaurätin Madeleine Pönitz. Diese warf mit ihrem Team noch einmal einen Blick in Genehmigung und Auflagen. Der Kreis Stade hatte einen sogenannten Auflagenvorbehalt für die SG Lühe erlassen, um eine rechtssichere Genehmigung erteilen zu können.

Die SG Lühe kann ihre Siege wieder auf dem eigenen Platz feiern. Foto: Jörg Struwe
Schließlich könne die Genehmigungsbehörde noch nicht abschließend beurteilen, wie sich der Lärm, abhängig vom Verhalten der Zuschauer und Sportler, tatsächlich entwickelt. Vorteil des Rechtsaktes: Der Auflagenvorbehalt sichert den Betrieb ohne Nutzungseinschränkung, sollte der Landkreis nach einer Beschwerde von Nachbarn aufgrund von möglicherweise zu hohen Immissionsbelastungen durch Fans, Spieler oder Verkehr die Regelungen für den Spiel- und den Trainingsbetrieb überprüfen müssen.
Altländer erreichen Ausweitung der Betriebszeiten
Im Gespräch mit der Kreisbaurätin erreichten die Altländer, dass die Baugenehmigung angepasst wird. Wochentags soll die Sportanlage von 16 Uhr bis 22 Uhr genutzt werden können. Letztlich müsse die Betriebsbeschreibung ergänzt werden - mit den Sollzeiten. Und auch feiertags und am Wochenende sollen die Nutzungszeiten ausgeweitet werden, angestrebt ist ein ähnliches Zeitfenster. „Ich freue mich, dass wir diesen wichtigen Schritt gemeinsam erreichen konnten“, sagt Gerke. Die Samtgemeinde Lühe werde die Zeiten nach Stade melden, damit das Kreisbauamt diese nach Prüfung in der Genehmigung ergänzt.

Die Genehmigung umfasst nicht die Würstchenbude. Foto: Vasel
Solange alle Grenzwerte der Sportanlagenlärmschutzverordnung eingehalten werden, gebe es keinerlei Anlass für Einschränkungen des Spiel- und des Trainingsbetriebs. Bürgermeister Timo Gerke verweist auf das Lärmschutzgutachten.
„Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Stade war und ist sehr positiv, lösungsorientiert und partnerschaftlich“, sagt Gerke. Samtgemeinde und Landkreis seien auf einem guten Weg, die Betriebszeiten so festzulegen, dass die Vereine „zuverlässig planen können und gleichzeitig alle rechtlichen Vorgaben erfüllt werden“. Das bestätigt auch der Landkreis Stade. Damit werde der Vereinssport gesichert.
Sportler der SG Lühe sind zufrieden
Sportvereinsvorsitzender Baumgarten begrüßt das pragmatische Vorgehen. Es sichere die Zukunft der SG Lühe. Dieser leiste wichtige Jugendarbeit, 200 Kinder und Jugendliche spielen Fußball.
Die Kicker haben viel vor - unter anderem wird eine LED-Flutlichtanlage installiert. Dafür werden Zuschüsse von Sportbund und Leader-Region eingeworben.
Seit August 2024 mussten die Fußballer ihre Spiele woanders austragen. Spielbetrieb und Training waren nach Hollern verlagert worden. Pünktlich zu Beginn der Rückrunde im Februar hat die SG Lühe wieder einen eigenen Platz.

Die SG Lühe kann wieder auf dem Sportplatz Striep in Steinkirchen spielen und trainieren. Foto: FuPa
Nachbar Johannes Cordes lässt die Genehmigung aktuell prüfen, diese sei trotz eines fehlerhaften Lärmgutachtens erteilt worden. Laut Landkreis Stade hätte ein Widerspruch oder eine Klage gegen die Legalisierung des Vereinssports keine aufschiebende Wirkung. Kurzum: Der Ball rollt - auch bei Rechtsstreit.
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