TStraße an der K39 wird für Durchgangsverkehr gesperrt

Die Wellenstraße in Jork soll nur noch für Anlieger befahrbar sein. Anwohner klagen über viel Verkehr und Raser. Zudem ist die Straße in keinem guten Zustand. Foto: Battmer
Die Anwohner in der Wellenstraße sind von Verkehr geplagt. Doch jetzt kommt Entlastung: Der Landkreis hat in Abstimmung mit der Gemeinde Jork die Reißleine gezogen.
Jork. Dass das Thema Verkehr auf der Wellenstraße - die Verbindung zwischen Jork-Königreich und Borstel - den Anwohnern unter den Nägeln brannte, zeigte die rege Beteiligung beim Ortstermin. Bürgermeister Matthias Riel hatte den Landkreis eingeladen, und viele Anwohner kamen, ebenso wie zwei Führungskräfte der Straßenverkehrsbehörde. Die haben sich die Lage vor Ort angesehen - mit einem Erfolg für die Anwohner.
„Die Beschilderung wird kurzfristig optimiert: Seitens unserer Straßenverkehrsbehörde wurde in dieser Woche eine Sperrung der Wellenstraße für den Durchgangsverkehr angeordnet“, sagt Kreissprecher Daniel Beneke. Anwohner dürfen die Straße weiter befahren, es gilt „Anlieger frei“. Für den Schulbusverkehr gibt es eine Ausnahmegenehmigung.
Sobald die entsprechenden Verkehrszeichen aufgestellt wurden, dürfen damit Pkw, aber auch Motorradfahrer, die Strecke zwischen Hove und der K39 am Elbdeich nicht mehr nutzen. Das hat mehrere Gründe.
Seit Jahren gilt auf der Wellenstraße Tempo 30
Zum einen ächzen die Anwohner unter der Verkehrslast. Eine von ihnen wandte sich ans TAGEBLATT und sagte: „Es wird von Tag zu Tag schlimmer.“ Die Wellenstraße sei teilweise zur Rennstrecke geworden.
Fahrplanabweichungen
K39-Baustelle: Sperrung wird ausgedehnt – Busse fahren anders
Autos und Motorräder, aber auch Busse sind auf der Wellenstraße zu schnell unterwegs, berichten Anwohner. Seit ein paar Jahren gilt auf der Wellenstraße durchgängig ein Tempolimit von 30 km/h. „Das Schulamt hat die KVG-Betriebsleitung erneut - wie bereits im Januar - gebeten, auf die Busfahrer dahingehend einzuwirken, dass die Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten werden“, sagt Beneke. Zudem sollen möglichst keine leeren Busse durch die Wellenstraße fahren. Dies wollen Anwohner wiederholt beobachtet haben, berichtet der Kreissprecher.
„Wir müssen die Lage deutlich beruhigen - und das kann nur der Landkreis“, sagt Arne Krüger, Allgemeiner Vertreter von Riel, dem TAGEBLATT. Er lobt ebenso wie Jorks Bürgermeister die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis und der Straßenverkehrsbehörde. Beide berichten zudem von einem „guten Gespräch“ zwischen den Anwohnern und dem Landkreis im Feuerwehrgerätehaus Königreich.
Schlechter Zustand: Handbreiter, tiefer Riss in der Straße
Die 1,8 Kilometer lange Wellenstraße ist schmal, kurvig und in keinem guten Zustand. Man müsse hier Begegnungsverkehr vermeiden, sagt Krüger. Denn die Seitenräume sind nicht befestigt. Es gibt keinen Fußweg, Eltern sorgen sich um ihre Kinder.

Zum Teil haben sich schon Lastwagen in den kaputtgefahrenen Seitenstreifen der Wellenstraße festgefahren. Dieses Foto hat ein Anwohner an die Gemeinde Jork geschickt. Foto: Privat
Inzwischen haben Fahrzeuge bereits tiefe Löcher in den Seitenräume hinterlassen. Teilweise hätten sich Lkw hier schon festgefahren, so Krüger. Besonders schlimm ist der Straßenzustand kurz vor der Kreuzung zur K39. Hier ist ein Stück der Straße bereits abgesackt. Ein handbreiter und gut 20 Zentimeter Riss ist die Folge. Dieser Teil der Straße ist einspurig mit Baken gesperrt. Auch wegen solcher Schäden wird die Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Landkreis kündigt Kontrollen des Durchfahrtsverbotes an
Kreissprecher Beneke kündigt an, dass das Straßenverkehrsamt bereits Kontakt zur Polizei aufgenommen hat bezüglich verstärkter Kontrollen - etwa mit Blick auf die Einhaltung der Durchfahrtsbeschränkungen. Wer das „Durchfahrt verboten“-Schild (ohne Anliegen) missachte, dem drohe ein Verwarngeld in Höhe von 50 Euro.
Außerdem seien im Rahmen der Geschwindigkeitsüberwachung in unregelmäßigen Abständen Radarmessungen im Bereich der Wellenstraße denkbar. „Unsere Geschwindigkeitsüberwacher waren bereits in der vergangenen Woche erneut vor Ort, um nach geeigneten Messplätzen zu schauen und werden dort in den kommenden Wochen unregelmäßig messen beziehungsweise den mobilen Blitzer dort einsetzen.“

Für von der K39 kommende Autos weist ein Schild auf die Straßenschäden an der Wellenstraße hin. Foto: Battmer
Der wahre Stresstest für das Verbot kommt allerdings noch: Wenn die Arbeiten auf der K39 abgeschlossen sind, könnten noch mehr Autofahrer die Wellenstraße nutzen wollen, um schnell an den Elbdeich zu kommen. Kürzlich schätzte Heiko Köhnlein, kommissarischer Leiter des Amtes für Kreisstraßen und amtierender Leiter des Amtes für Wasserwirtschaft und Küstenschutz beim Landkreis Stade, dass der Verkehr auf dem rund 2000 Meter langen Abschnitt in Hinterbrack - zwischen Hahnöfersand Ost und Cranz - „Ende August/Anfang September“ wieder rollen wird.
Krüger appelliert an die Autofahrer, dass diese sich an das Durchfahrtsverbot in der Wellenstraße halten. Für die Anwohner wäre das eine enorme Entlastung.

Auf der Wellenstraße haben kaum zwei Pkw nebeneinander Platz. Begegnungsverkehr muss stets auf die Seitenräume ausweichen. Foto: Battmer