Wieder Brandanschlag: Hass auf Polizei eskaliert in Bremervörde

Bereits in der Nacht zum 7. April brannte in Bremervörde ein Streifenwagen. Foto: Polizei
Erst brennt ein Streifenwagen, dann sorgt eine Schreckschusswaffe für Aufregung: Am Mittwoch wird der 22-Jährige erneut auffällig. Dieses Mal brennt die Polizeiwache.
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Rotenburg. Die Taten nehmen immer aggressivere Züge an: In Bremervörde verbreitet ein polizeibekannter Mann mit der dritten Tat in kürzester Zeit Angst und Schrecken. Am Mittwochabend soll der 22-Jährige gegen 22.45 Uhr ein Feuer direkt am Dienstgebäude des Polizeikommissariats in der Straße Huddelberg 30 gelegt haben. Die Polizei ermittel wegen des Verdachts der versuchten schweren Brandstiftung.
Bewaffnet mit Grillanzünder: Attacke auf Kommissariat in Bremervörde
Die Wache sei am Abend noch besetzt gewesen, berichtet Polizeisprecher Marvin Teschke am Donnerstag. Die diensthabenden Beamten bemerkten den Feuerschein am Eingangsbereich. Der 22-Jährige sei noch an Ort und Stelle erneut aufgegriffen worden.
„Der Beschuldigte hatte mit flüssigem Grillanzünder sowie Stoff- und Papiertüchern Feuer am Kunststoffrahmen eines Fensterelements gelegt“, so Teschke.

Mit flüssigem Grillanzünder sowie Stoff- und Papiertüchern versuchte er, die Bremervörder Polizeidienststelle am Huddelberg in Brand zu setzen. Foto: Thomas Schmidt
22-Jähriger immer wieder auffällig in Bremervörde
Ein Ausbreiten der Flammen habe verhindert werden können, der Brand wurde von den Polizisten gelöscht.
Der 22-Jährige ist wie bei den Taten zuvor festgenommen worden. Er befinde sich in einem psychischen Ausnahmezustand. Nach der dritten Tat ist der Mann, der am Mittwochabend zudem alkoholisiert gewesen sei, in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden.
Zuvor soll der 22-Jährige bereits einen Streifenwagen in der Nacht zum 7. April angezündet haben - ebenfalls direkt vor der Polizeiwache. Er kam wieder auf freien Fuß.
Polizei entdeckt Schreckschusswaffe bei 22-Jährigem
An diesem Montag sorgte der junge Mann dann für eine Bedrohungslage. Notrufe waren eingegangen, als sich der 22-Jährige in einem psychischen Ausnahmezustand auf den Weg zum Rotenburger Agaplesion Diakonieklinikums begeben hatte.
Einsatzkräfte der Rotenburger Polizei hätten den Mann wenig später außerhalb eines Fahrzeugs in der Elise-Averdieck-Straße entdeckt und fixiert. Die Beamten fanden die Schreckschusswaffe.
Doch damit nicht genug: Gegen 1.35 Uhr am Mittwoch habe ein Rettungssanitäter eine männliche Person mit einem Stein in der Hand vor der Polizeidienststelle in Gnarrenburg bemerkt. Auf Ansprache habe sich der Mann abwertend über die Polizei geäußert und sei anschließend in die Dunkelheit geflohen.
Blaulicht
T Kohlenmonoxid-Alarm in Buxtehude – Großeinsatz
Beschädigungen auch an Gnarrenburger Wache
Am nächsten Morgen habe dann eine Beamtin Beschädigungen an der Scheibe der Eingangstür festgestellt. Das Glas war an mehreren Stellen gesplittert. Zusätzlich lagen ein Verkehrszeichen und mehrere Steine vor der Eingangstür.
Im Zuge erster Ermittlungen ergaben sich Hinweise darauf, dass es sich bei dem Täter um denselben 22-jährigen Mann handeln könnte. Die Ermittlungen zur zweifelsfreien Identifizierung des Täters sowie zu den Hintergründen der Tat dauern an.
Auf TAGEBLATT-Nachfrage hatte der Sprecher der Rotenburger Polizei zuvor mitgeteilt, dass der Mann trotz der wiederholten Vorfälle auf freiem Fuß bleibe - bis jetzt. (pm/vdb/tom)