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Altes Land

TNeues Wohngebiet in Jork: Warum es plötzlich wieder freie Bauplätze gibt

Schotter marsch: Blick auf das neue Baugebiet Westlich Appelhoff der Sparkassen-Tochter IDB in Jork-Borstel.

Schotter marsch: Blick auf das neue Baugebiet Westlich Appelhoff der Sparkassen-Tochter IDB in Jork-Borstel. Foto: Vasel

Es geht voran: Bereits im Herbst können Häuslebauer ihren Traum vom Eigenheim in Jork-Borstel verwirklichen. Und auch bei einem anderen Wohnbauprojekt wird es konkreter.

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Von Björn Vasel
Freitag, 29.08.2025, 05:50 Uhr

Jork. „Wir sind im Zeitplan“, sagt der Geschäftsführer der Sparkassen-Tochter IDB, Jens Willbrandt. Die Tiefbauarbeiten in dem 3,5 Hektar großen Baugebiet Westlich Appelhoff laufen auf Hochtouren. Die Mitarbeiter von J.D. Hahn und Wähler haben die Straßen angelegt sowie die Kanalisation und Leitungen unter anderem für Strom verlegt. Im November rechnet die IDB mit der Baureife für Einzel- und Doppelhäuser.

Noch freie Baugrundstücke im Alten Land

Ein Drittel der 35 Baugrundstücke sei bereits verkauft. Die Interessentenliste ist abgearbeitet. 180 potenzielle Häuslebauer standen vor dem Spatenstich im August 2024 auf der Liste. Neun Bauplätze seien reserviert. Die übrigen Grundstücke im Appelhoff sind jetzt „in der freien Vermarktung“, so Willbrandt.

Der IDB-Chef spricht von einer „stetigen Nachfrage“. Die gestiegenen Baukosten und -zinsen seien allerdings nicht ohne Folgen geblieben. Einige Interessenten hätten ihren Traum vom Haus erst einmal zurückgestellt. Schließlich kosten selbst kleinere Einfamilienhäuser heute mit Grundstück und Erwerbsnebenkosten bis zu 700.000 Euro. Die Zeiten, als die Grundstücke in den Neubaugebieten sofort weg waren, seien vorbei.

Ein Mix aus Altländern und Buxtehudern, aber auch Menschen aus Hamburg und dem südlichen Umland wird in Borstel bauen. Für die Hamburger, Harburger oder Neu Wulmstorfer bewegten sich die Quadratmeterpreise in Borstel „im Mittelfeld“. Dort könnten Häuslebauer von Verkaufspreisen zwischen 320 und 370 Euro pro Quadratmeter - im Schnitt 340 Euro - nur träumen. In Neugraben und Harburg werden etwa 400 beziehungsweise 600 Euro pro Quadratmeter im Schnitt aufgerufen.

Tiefbauer am Werk: Links ist das Regenrückhaltebecken des neuen Wohngebiets Westlich Appelhoff zu sehen.

Tiefbauer am Werk: Links ist das Regenrückhaltebecken des neuen Wohngebiets Westlich Appelhoff zu sehen. Foto: Vasel

Die Bodenverhältnisse in der Marsch seien nicht einfach gewesen, so Willbrandt. Beim Straßenbau wurde ein Geotextil eingebaut. 5000 Kubikmeter Kleiboden habe der Deichverband der II. Meile Alten Landes durch den Bodenaustausch für die Deicherhöhung an der Elbe erhalten, so Rita Pape vom Ingenieurbüro Meyer aus Moisburg.

Sie hat die Entwässerung auf ein 20-jähriges Starkregenereignis ausgelegt - vorgeschrieben wäre nur ein fünfjähriges. Das Niederschlagswasser wird gedrosselt und über ein Rückhaltebecken in der Mitte und einen Graben als Zweitspeicher entlang der bestehenden Bebauung abgeführt.

Aktuell bringen die Mitarbeiter von J.D. Hahn aus Hechthausen weiteren Schotter auf dem Wendeplatz auf. Damit die Handwerker gut zu den Baustellen der Häuser gelangen und nicht ständig neuer Schotter auf die Baustraßen gekippt werden muss, werden diese provisorisch asphaltiert. Der Endausbau mit der Pflasterung startet, wenn 80 Prozent der Häuser stehen.

Kommune profitiert doppelt vom Wohngebiet

Das neue Baugebiet Westlich Appelhoff wird im Norden vom Struckweg und im Süden vom Hans-Peter-Siemens-Weg begrenzt. Die Größe der Grundstücke variiert zwischen 500 und 700 Quadratmeter. Mindestgröße je Doppelhaushälfte: 300 Quadratmeter.

Die IDB hat mit der Gemeinde Jork einen städtebaulichen Vertrag geschlossen. 405.000 Euro fließen als Folgekostenbeitrag an die Kommune. Dieses Geld dürfen die Altländer nicht auf den Kopf hauen. Es muss zweckgebunden verwendet werden und in den Kita-Bereich fließen. 20 Euro pro Quadratmeter werden als Strukturbeitrag fällig. Auch der Einkommensteueranteil erhöht sich durch die neuen Mitbürger. Das freut die Kämmerei.

Bürgermeister Matthias Riel rechnet damit, dass das letzte Haus spätestens in drei Jahren im Appelhoff steht. Und die Altländer wollen weiter Wohnraum schaffen. Im Fokus steht die alte Grundschule am Westerminnerweg in Jork. Ende 2027 könnte das Grundstück einer neuen Nutzung zugeführt werden. Im Sommer 2027 soll der rund 30 Millionen Euro teure Neubau der Grundschule mit Sportanlagen und Archiv hinter der Oberschule stehen. „Bis zu 50 Wohnungen könnten am Westerminnerweg entstehen“, sagt Riel.

Blick auf den Altbau der Grundschule Jork am Westerminnerweg.

Blick auf den Altbau der Grundschule Jork am Westerminnerweg. Foto: Vasel

„Dafür wollen wir bis Mitte 2026 ein Investorenkonzept mit Grundzügen eines künftigen vorhabenbezogenen Bebauungsplans so weit vorbereiten, dass wir für den Wettbewerb um Investoren mit eigenem Planungskonzept ausschreibungsfähig sind“, sagt Riel.

Vorbild könne die Alte Feuerwache in Horneburg sein. Lediglich das 1951 erbaute Gebäude mit dem markanten Fachwerkgiebel soll ganz oder teilweise erhalten bleiben. Angedacht sind barrierefreie, kleinteilige Ein- bis Drei-Zimmerwohnungen. Der Investor soll sich verpflichten, bis zu 20 Prozent mietpreisgedämpft auf dem Markt anzubieten.

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