TObstbauer Hartmut Quast übernimmt Chefposten beim Unterhaltungsverband

Hans Alpers-Janke (links) und sein Nachfolger als Verbandsvorsteher, Hartmut Quast, blicken auf die Karte des Unterhaltungsverbands Altes Land. Foto: Vasel
Der Obstbauer Hartmut Quast aus Jork-Hove ist neuer Verbandsvorsteher des Unterhaltungsverbandes Altes Land. Er muss den Regen bändigen.
Jork. Der Altländer hat die Nachfolge von Hans Alpers-Janke aus Nottensdorf angetreten. Dieser hatte das Amt im 2019 von dem langjährigen Verbandsvorsteher Hinrich Stechmann übernommen. Der Obstbauer ist auch Chef des Entwässerungsverbands Estemarsch. Dieser bildet mit 18 weiteren Wasser- und Bodenverbänden, drei Gemeinden (Stade, Apensen und Neu Wulmstorf) sowie rund 8400 Einzelmitgliedern den Unterhaltungsverband Altes Land mit Sitz in Jork.
Dieser ist für Unterhaltung der Gewässer II. Ordnung zuständig - inklusive der technischen Anlagen für die Oberflächenentwässerung. Dazu gehören die 21 Mündungs- und Stufenschöpfwerke, 67 Polderschöpfwerke sowie mehrere Siele und Schleusen. Der Etat liegt bei etwa 1,3 Millionen Euro.
Rund 170 Kilometer Gräben und Wettern müssen unterhalten und geräumt werden, um den Gras- und Schilfbewuchs zu reduzieren und eine Verlandung zu verhindern. Denn diese könnte den reibungslosen Abfluss behindern. Dabei spiele der Naturschutz eine große Rolle; so wird in der Regel wechselseitig gearbeitet, um Flora und Fauna zu schützen. Dass Naturschutz und Gewässerunterhaltung kein Widerspruch seien, zeigten die vielen, teils seltenen Pflanzen- und Tierarten.
Sorgen bereiten hohe Stromkosten
Die beitragspflichtige Fläche umfasst 20.000 Hektar, davon werden knapp 17.000 land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Este und Lühe als Gewässer I. Ordnung sowie die Außendeichsflächen gehören nicht zum beitragspflichtigen Verbandsgebiet.
Aktuell wird ein Unterhaltungsplan erarbeitet. Weitere Refugialgewässer sind in Planung. Diese sollen als Rückzugs- und als Reproduktionsräume für Wasserorganismen, von Muscheln bis zu Insekten, dienen. Das soll das Restrisiko für den Eintrag von Pflanzenschutzmitteln auffangen.
Sorgen bereiten Quast die um 30 Prozent gestiegenen Stromkosten. Der Starkregen geht ins Geld, doch die Pumpen müssen laufen. Schließlich sollen Wohn- und Gewerbegebiete, Obstplantagen, Felder und Wiesen nicht unter Wasser stehen. Auch die Wiedervernässung der Moore behindert den reibungslosen Abfluss.