TOmas gegen Rechts protestieren gegen AfD-Stand am Lühe-Anleger

Die Omas gegen Rechts demonstrieren am Lühe-Anleger in Grünendeich für Demokratie, Meinungsfreiheit und Vielfalt - und gegen die AfD. Foto: Vasel
Tausende von Ausflüglern strömten am Sonntag zum Lühe-Anleger in Grünendeich. Mittendrin: ein Stand der AfD. Während die Alternative für Deutschland (AfD) für ihr Europawahlprogramm wirbt, demonstrieren die Omas gegen Rechts am alten Fähranleger.
Grünendeich. „Nie wieder ist jetzt“, hatten die Omas gegen Rechts auf ihr Banner geschrieben. „Wir demonstrieren für Demokratie, Meinungsfreiheit und Vielfalt - und gegen Rechtsextremismus“, betonte Marion Meyer, während der Musiker Gareth Leslie mit den anderen eine Oma-gegen-Rechts-Version von Bella Ciao anstimmte und „Wir demonstrieren gegen Rassismus, wir sind die Omas gegen Rechts“ und „Ja, wir fordern: Nie mehr Faschismus, oh Bella, ciao!“ den 150 Meter entfernten AfD-Politikern entgegenschmetterte. Regenbogenfahne und Europafahne flatterten im Wind.
„Bei der Europawahl demokratische Parteien und nicht die AfD wählen“
„Unser Ziel ist, dass die Menschen bei der Europawahl demokratische Parteien und nicht die AfD wählen“, sagte Meyer. Am 9. Juni gelte es, ein friedliches, demokratisches und solidarisches Europa gegen Rechtspopulisten und -extremisten zu verteidigen. Unzählige „Wir gehen wählen“-Karten verteilten die Omas und Opas gegen Rechts am Lühe-Anleger in Grünendeich.
Die Gruppe hatte auf 200 Demonstranten gehofft, doch lediglich knapp 25 fanden den Weg. Ordnungsamtsleiterin Nele Dehmel ließ den Bauhof-Mitarbeiter - kurz nach Beginn der Gegenkundgebung - die Absperrung am alten Fähranleger wieder abbauen. Trotz alledem, gelang den Omas gegen Rechts ein deutliches Zeichen zu setzen. Ausflügler würdigten ihren Protest und drehten eine Solidaritätsrunde, bevor es mit dem Fahrrad weiter ins Alte Land ging. Bootsausflügler hupten und winkten beim Einlaufen in die Lühe.
AfD-Veranstaltung
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Demokratie gegen Nazis schützen
Im Vorfeld hatten die Omas gegen Rechts in Stade auf dem Pferdemarkt an die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten vom 10. Mai 1933 erinnert; Werke unter anderem von Erich Kästner, Thomas Mann, Bert Brecht und Erich Maria Remarque gingen seinerzeit in Berlin in Flammen auf.
Meyer mahnt mit Blick auf das Ende der Weimarer Republik und die Machtübernahme der Nazis, dass die Demokratie verteidigt werden müsse. Sie zitierte Kästner: „Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat.“
600 Teilnehmer
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Fischmarkt
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„Demokratie und Freiheit jetzt verteidigen“
Auch deshalb war der SPD-Politiker Helmut Knoefel aus Buxtehude nach Grünendeich gekommen. Schon Vater und Großvater hätten gegen die Nazis gekämpft. „Wir müssen unsere Demokratie und unsere Freiheit jetzt verteidigen.“ Deshalb gelte es, jetzt gegen die AfD auf die Straße zu gehen.
Wahlkampf am Lühe-Anleger: Die AfD durfte ihren Stand am Weg zum Ponton aufbauen. Foto: Vasel

Viel los am Lühe-Anleger: mehr Ausflügler als Anti-AfD-Demonstranten und AfD-Anhänger. Foto: Vasel

Reiner Sprenger vom Bunten Block Buxtehude sammelt als Müllomat die AfD-Flyer wieder ein. Foto: Vasel
Deren Wahlwerbung gehöre in die „braune Tonne“. Astrid zum Felde verteilte das Programm mit Forderungen wie „Unser Land zuerst“ und Flyer wie „Stoppt Gendern in Niedersachsen“.
Es kam auch zu Gesprächen.
Reiner Sprenger als Blockomat - Protest-Idee: AfDler im Gespräch binden - redet mit AfD-Vize Sebastian Sieg. Foto: Vasel

Gespräch unter Gegnern: Astrid zum Felde (AfD) diskutiert mit Inge Massow-Oltermann (FWG). Foto: Vasel

Lediglich ein kleines Feuerchen in einer Mülltonne musste von der Polizei gelöscht werden. Foto: Vasel