Zähl Pixel
Landwirtschaft

TRaisa investiert 30 Millionen Euro in den Standort Apensen

Raisa-Mitarbeiterin Sandra Witz wird Geschäftsführerin der neuen RaiLog Elbe-Weser GmbH.

Raisa-Mitarbeiterin Sandra Witz wird Geschäftsführerin der neuen RaiLog Elbe-Weser GmbH. Foto: Susanne Laudien

Die Raiffeisen-Betriebe aus Stade, Bad Bederkesa und Münster gründen am Freitag die RaiLog Elbe-Weser GmbH am Standort Apensen. Sie nehmen viel Geld in die Hand.

Von Susanne Laudien Freitag, 20.10.2023, 06:00 Uhr

Apensen. „Sobald der Bagger kommt, soll es mit den Bauarbeiten auf dem Raisa-Gelände im Apenser Gewerbegebiet losgehen. Wir rechnen damit im November, die Planung steht jedenfalls“, sagt Matthias Meyer, Abteilungsleiter Bau/Technik/IT von der Raisa eG. Auf etwa 10.000 Quadratmetern entsteht dann eine neue Stückguthalle, die sich an den bisherigen Neubau direkt anschließt. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant. „Allein hierfür wird die Investition nicht unter zehn Millionen bleiben“, sagt Axel Lohse vom Vorstand der Raisa eG.

In Apensen wird ein Logistikzentrum von internationalem Format entstehen, so Lohse. Apensen biete dazu mehrere Vorteile, vor allem eine sehr gute Anbindung an die Autobahn, sagt der Vorstandssprecher. Diese Vorzüge haben die drei Genossenschaftsbetriebe aus Stade, Bad Bederkesa und Münster, die gleichberechtigt je ein Drittel der Anteile halten, davon überzeugt, sich auf Apensen als Standort für ihre gemeinsame Gesellschaft zu verständigen. Sie wollen hier künftig gemeinsam die Stärken eines genossenschaftlichen Verbundes nutzen.

Kutenholzerin steigt als Geschäfsführerin auf

Raisa-Mitarbeiterin und Logistik-Expertin Sandra Witz von der Raisa in Apensen wird neue Geschäftsführerin der RaiLog Elbe-Weser GmbH. Der zweite Geschäftsführer kommt von der Raisa Weser-Elbe eG. Sie wollen gemeinsam das Stückgutgeschäft für die Landwirtschaft und die Raiffeisen-Märkte in der Region ausbauen. „Ich bin ein echtes Raisa-Kind“, sagt die 33-Jährige. Vor 15 Jahren hat sie eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau bei der Raisa begonnen und war letztlich als Spartenleiterin im Bereich Lager-Logistik in Apensen tätig. „Es ist hier eine wahnsinnige Entwicklung und viele Probleme werden mit dem neuen Logistikzentrum gelöst“, versichert die Kutenholzerin.

Auch für Mitarbeiter soll künftig durch die neuen und kürzeren Wege vieles leichter werden. Zudem seien die neuen Logistikhallen mit Tageslicht und frischer Luft wesentlich attraktiver als die alten dunklen Lagerhallen. Die neue Geschäftsführerin sieht in der Zentralisierung eine durchweg positive Investition in die Zukunft der Raisa und in den Standort Apensen. Auch für die Landwirte sei es eine sinnvolle Lösung und die Konditionen sollen auf jeden Fall die gleichen bleiben. „Alles geht dann viel schneller“, so Witz. Ihre Aufgabe wird es jetzt sein, den Prozess des neuen Logistikzentrums sauber zu strukturieren. Künftig kann unter anderem auch online bestellte Ware den direkten Weg zur Kundschaft finden, was auch Vorteile im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz bietet. Zudem werde künftig die Pflanzenschutzlogistik Teil der Zusammenarbeit sein, die für die landwirtschaftliche Kundschaft in der Region wichtig sei. Vertrieb und Einkauf der drei Partner bleiben aber weiterhin eigenständig.

Frühzeitig wurde ein Grundstück gekauft

„Wir haben in Apensen noch viel vor und bereits in der Vergangenheit permanent investiert. Allein in den letzten zehn Jahren waren es 20 Millionen und nun weitere 30 Millionen. „Doch jeder Euro ist in Apensen sinnvoll“, so Lohse. Denn der genossenschaftliche Betrieb wolle sich für die Zukunft wettbewerbsfähig und innovativ aufstellen. Schon frühzeitig sei am Standort in Apensen eine grundsätzliche Erweiterung eingeplant und vorausschauend ein zusätzliches Grundstück von der Kirche gekauft worden, erzählt Lohse.
Die neue Logistikhalle der Raisa in Apensen.

Die neue Logistikhalle der Raisa in Apensen. Foto: Susanne Laudien

Dass eine Erweiterung der Hallenkapazität inzwischen zwingend notwendig ist, zeigt derzeit noch ein großes Zelt auf dem Betriebsgelände, das seit 2021 lediglich als Notlösung für Agrar-Produkte gedacht war. Die Stückgutlogistik für Futtermittel und Saatgut, also in Bigpacks, Eimern und Säcken, die sich auf Paletten lagern und transportieren lassen, benötigte eine Prozessoptimierung. Einen Einblick zwischen Vergangenheit und Zukunft bietet der bereits bestehende Hallen-Neubau für Stückgut mit modernster Lagertechnik samt Verschieberegalen und vier großen Toren, an denen die Lkw-Fahrer ihre Fahrzeuge 24/7 zum Beladen selbstständig andocken können.

Durch das neue Logisitik-Zentrum sollen künftig vor allem Wege verkürzt und der Transport nachhaltiger organisiert werden, um den Lkw-Verkehr zu optimieren. Zudem bietet das Betriebsgelände an der Raiffeisenstraße im Apenser Gewerbegebiet aber noch Potenzial für weitere Pläne, etwa für eine Massenguthalle für Schüttgut. Außerdem sollen in absehbarer Zeit auch ältere Lagerhallen erneuert werden.

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Artikel