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Fährverkehr

Schock zum Ferienstart: Lühe-Schulau-Fähre muss in der Werft bleiben

Bei einem zusätzlichen Werftaufenthalt Ende Juni kam ein erheblicher Schaden an der „Dat Ole Land II“ ans Tageslicht.

Bei einem zusätzlichen Werftaufenthalt Ende Juni kam ein erheblicher Schaden an der „Dat Ole Land II“ ans Tageslicht. Foto: Vasel (Archiv)

Eigentlich sollten am Donnerstag wieder Touristen und Pendler mit der Lühe-Schulau-Fähre über die Elbe fahren. Doch das leidgeplagte Schiff muss zwangsweise länger in der Werft bleiben. Schuld daran ist ein alter Bekannter.

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Von Steffen Buchmann
Mittwoch, 26.06.2024, 19:27 Uhr

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Grünendeich. Mit einer Schocknachricht startet die Lühe-Schulau-Fähre in die Ferienzeit. Bei einem dreitägigen Werftaufenthalt Ende Juni seien erhebliche Schäden an dem Fährschiff „Dat Ole Land II“ festgestellt worden, teilte das Fährunternehmen am Mittwochnachmittag auf Instagram mit.

Insbesondere die Antriebswellen seien schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. „Das Risiko ist zu hoch, dass bei einem Weiterbetrieb das Schiff noch mehr Schaden nimmt“, sagt Geschäftsführerin Ute Bülau dem TAGEBLATT. Der Betrieb der Lühe-Schulau-Fähre ist voraussichtlich bis mindestens zum 7. Juli 2024 eingestellt.

Schlick für Schäden verantwortlich

Der Ausfall trifft das Fährunternehmen unerwartet mitten in der touristischen Hochzeit. Im Februar 2024 lag das 2011 gebaute Schiff bereits zur routinemäßigen TÜV-Abnahme auf der Behrenswerft in Finkenwerder. Vom 24. bis 26. Juni folgte ein zusätzlicher Aufenthalt, um etwa die Scheiben zu erneuern.

Grund für den schweren Schaden an den Antriebswellen sei die immer stärkere Verschlickung, insbesondere am Nachtliegeplatz der Fähre, wie Ute Bülau mitteilt. „Während der Fahrt war der Schaden nicht sichtbar“, so Bülau weiter. Die Werftmitarbeiter haben laut der Geschäftsführerin direkt mit der Reparatur begonnen.

Antriebswellen schon öfter Problemquelle

Die Antriebswellen entpuppten sich bereits in der Vergangenheit als Achillesferse der Elbfähre. Wegen der starken Abnutzung verlängerte sich der TÜV-Aufenthalt im Frühjahr von einer auf drei Wochen. Da die Antriebswelle von Wasser umspült wird, wirkt der Schlick wie eine Schmirgelpaste auf das wichtige Motorelement.

Auf lange Sicht will das Fährunternehmen das wiederkehrende Problem jedoch in den Griff bekommen. „Bis zur nächsten Saison planen wir, ein geschlossenes System um die Antriebswellen zu installieren, um die Abnutzung zu reduzieren“, sagt Geschäftsführerin Ute Bülau auf TAGEBLATT-Nachfrage. In guten Jahren transportiert die Elbfähre mit 250 Sitzplätzen rund 80.000 Fahrgäste zwischen Grünendeich-Lühe und Wedel.

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