TSo viel CO₂ stößt die Region Altes Land und Horneburg aus

Das Foto zeigt eine Versuchsanlage für Agri-PV im Alten Land. Foto: Vasel
Die Büros Koris und Siepe haben das neue Klimaschutzkonzept vorgelegt. Um die Ziele zu erreichen, sind „noch weitere erhebliche Anstrengungen erforderlich.“
Jork. Die Büros Koris und Siepe haben den Klimaschutzausschüssen der Samtgemeinden Horneburg und Lühe sowie der Gemeinde Jork bei einer öffentlichen Präsentation in der Altländer Festhalle das aktualisierte 106 Seiten starke Klimaschutzkonzept präsentiert.
Den größten Anteil an der CO₂-Bilanz der Klimaschutzregion Altes Land und Horneburg haben weiter die privaten Haushalte mit 42,7 Prozent, gefolgt vom Verkehr mit 34 Prozent und dem produzierenden Gewerbe mit 12,8 Prozent.

Die CO2-Bilanz der Klimaschutzregion Altes Land und Horneburg. Foto: Koris
Diese drei Sektoren machen einen Anteil von 89,5 Prozent aus. Die Wärmeversorgung trägt mit knapp 40 Prozent den größten Anteil zu den Treibhausgasemissionen bei, gefolgt von den Treibstoffen mit 33 Prozent und dem Strom mit fast 27 Prozent. 211.000 Tonnen Kohlendioxid pustet die Region in die Atmosphäre.
Obstbau kritisiert CO₂-Bilanzierung
Obstbauer und FDP-Ratsherr Peter Rolker monierte, es werde bei der Berechnung unterschlagen, dass allein die Obstbäume im Erwerbsobstbau im Alten Land weitaus mehr als 100.000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr binden würden. Das sehe die Berechnungsmethode nicht vor, hieß es.
Ohne Gas und Öl bleibt die Heizung kalt
Die Energiebilanz der Klimaschutzregion wird vom Sektor Haushalte dominiert. Diese machen 45,9 Prozent aus. Es folgen der Verkehr mit knapp 34 Prozent und das produzierende Gewerbe mit zehn Prozent. Im Wärmebereich dominiert Gas mit einem Anteil von fast 60 Prozent, gefolgt von Öl mit einem Anteil von 34 Prozent. Regenerative Energieträger haben beim Heizenergieverbrauch einen Anteil von rund sechs Prozent und beim Strom von 34 Prozent.
Die Experten sagen: Die Klimaschutzregion „ist auf einem guten Weg. Es sind jedoch noch weitere erhebliche Anstrengungen erforderlich, um die gesteckten Ziele zu erreichen“.
Was die Klimaschützer fordern
So fordern die Klimaschützer eine Verkehrswende, Lkw und Pkw kommen (noch) auf einen Anteil von 84 Prozent beim Energieverbrauch im Bereich Verkehr.
Der heutige Energieverbrauch kann langfristig weder ausschließlich regenerativ gedeckt werden, dazu reichen die Potenziale nicht aus, noch kann der Bedarf auf null reduziert werden, heißt es im Konzept. Eine sinnvolle Strategie besteht also darin, den heutigen Bedarf in etwa zu halbieren und den Rest mit Erneuerbarer Energie abzudecken.
Neben der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes und intensiver Durchsetzung von Stromspartechnologien geht es um die systematische Nutzung von Biomassepotenzialen, den intensiven Ausbau von Windkraft durch Repowering in Agathenburg und den Ausbau in Horneburg und Photovoltaik („auf jeder sinnvollen Fläche“) und den ergänzendem Einsatz von elektrischen Wärmepumpen und E-Mobilität.
Fokus liegt auf kommunaler Wärmeplanung
Der Energieverbrauch könnte so bis 2045 um zwei Drittel reduziert werden. Das Konzept liefert die Handlungsfelder mit einem umfangreichen Maßnahmenkatalog.
„Unser Ziel ist es, eine klimafreundliche und lebenswerte Zukunft für alle zu gestalten. Dafür braucht es das Engagement der gesamten Gemeinschaft“, sagt die Klimaschutzmanagerin der Klimaschutzregion Jacqueline Gerken.
Klimaschutzregion
T Altes Land und Horneburg: Bürgermeister setzen auf legale Klimakleber
Ein Fokus wird nun auf die kommunale Wärmeplanung, Informationsmöglichkeiten für Bürger zum Thema Sanierung und Wärmewende, den Infrastrukturausbau der Elektromobilität und den Ausbau des Energiemanagements der Gemeinden gelegt.
Die Politik will jetzt die Planungsleistung für die kommunale Wärmeplanung für die Klimaschutzregion Altes Land und Horneburg ausschreiben. Kosten: 172.000 Euro, jede Kommune müsste als Eigenanteil 17.000 Euro beisteuern. Das Ergebnis könnte 2027 vorliegen. Angedacht ist auch die Einstellung einer Energiemanagerin.
Mehr Infos unter www.klimaschutz-altesland-horneburg.de