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Frau telefoniert im Gleis: Polizeieinsatz am S-Bahnhof Harburg-Rathaus

Der S-Bahn-Verkehr zwischen Hammerbrook und Stade kam am Mittwochabend kurzzeitig zum Erliegen (Symbolbild).

Der S-Bahn-Verkehr zwischen Hammerbrook und Stade kam am Mittwochabend kurzzeitig zum Erliegen (Symbolbild). Foto: Marcus Brandt/dpa

Endlich in Ruhe telefonieren: Weil es ihr am Bahnsteig zu laut war, sprang eine junge Frau am Mittwochabend am S-Bahnhof Harburg-Rathaus in die Gleise. Die Folge: Kein S-Bahn-Verkehr zwischen Hammerbrook und Stade.

Von Redaktion Donnerstag, 11.07.2024, 15:35 Uhr

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Harburg. Gegen 21 Uhr sei die 20-jährige Harburgerin am S-Bahnhof Harburg Rathaus vom Bahnsteig in die Gleise gestiegen, berichtet der Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Hamburg, Rüdiger Carstens. Dort habe die Betroffene „seelenruhig telefoniert“ - trotz des bestehenden Regelbetriebes der S-Bahn.

S-Bahnstrecke zwischen Hammerbrook und Stade gesperrt

„Zeugen beobachteten das lebensgefährliche Verhalten der jungen Frau und setzten einen Notruf ab“, sagt der Polizeisprecher. Die Einsatzzentrale der Bundespolizeiinspektion Hamburg habe daraufhin die Streckensperrung und eine Stromabschaltung der S-Bahnstromschienen veranlasst.

Bundespolizisten stellten die junge Frau zur Rede. „Die junge Harburgerin gab an, dass sie in den Gleisbereich gegangen sei, um etwas Privatsphäre und vor allem Ruhe beim Telefonieren zu haben.“ Atemalkohol sei bei der 20-Jährigen nicht festgestellt worden.

S3 und S5 fahren nicht

Die Frau habe offensichtlich nicht gewusst, dass der Aufenthalt in den Gleisen verboten und lebensgefährlich ist. Die Beamten klärten die Frau über die Gefahren und ihr verbotenes, lebensgefährliches Handeln auf.

„Ein entsprechendes OWI-Verfahren (unerlaubter Aufenthalt im Gleisbereich) wurde gegen die Betroffene eingeleitet“, so Carstens. Nach Abschluss der bundespolizeilichen Maßnahmen wurde die 20-Jährige vor Ort entlassen.

Die betroffene S-Bahnstrecke musste aufgrund der Einsatzmaßnahmen kurzfristig gesperrt werden. Die S-Bahn Hamburg informierte die Fahrgäste via X über die Störung.

Um 21.20 Uhr teilte der Verkehrsbetrieb bereits das Ende des Einsatzes mit.

1200 Volt: So gefährlich ist der Aufenthalt auf Gleisen

Der Sprecher der Bundespolizeiinspektion Hamburg warnt vor leichtsinnigem Verhalten an Bahnanlagen: „Der Aufenthalt im Gleisbereich ist lebensgefährlich und verboten!“ Triebfahrzeugführer von Zügen könnten nicht ausweichen. Oftmals seien die Bremswege zu lang, um ein Erfassen von Personen im Gleisbereich noch zu verhindern.

„Häufig gefährden sich Personen in den Gleisen durch ihr leichtsinniges Verhalten nicht nur selbst, sondern auch Reisende und Helfer.“, so Carstens. Die Stromschienen der S-Bahngleise führen 1200 Volt Gleichstrom - ein Kontakt sei lebensgefährlich.

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