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Wirtschaft

TSupermarkt und Gewerbe: Politik hat große Pläne für die Gemeinde Jork

Das Gewerbegebiet Ostfeld II - hier das Schlachthaus von Küstenswien/Röhrs - ist voll, die Gemeinde Jork sucht neue Flächen.

Das Gewerbegebiet Ostfeld II - hier das Schlachthaus von Küstenswien/Röhrs - ist voll, die Gemeinde Jork sucht neue Flächen. Foto: Vasel

Die Gemeinde Jork geht auf die Suche nach Flächen. Ziel: Neue Gewerbebetriebe und einen Supermarkt anlocken. Dafür beschreitet die Kommune ganz neue Wege.

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Von Björn Vasel
Mittwoch, 25.12.2024, 18:00 Uhr

Jork. Die Gemeinde Jork geht neue Wege bei der Erschließung von Gewerbeflächen. Der nicht öffentliche Verwaltungsausschuss hat sich für eine Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Landkreis Harburg (WLH) ausgesprochen.

Das Unternehmen tritt in den Nachbarlandkreisen Harburg und Lüneburg auch als Erschließungsträger auf. Gesellschafter sind der Kreis Harburg, die Sparkasse Harburg-Buxtehude und die EWE AG.

Harburger sollen Jorker Gewerbegebiet erschließen

Für Bürgermeister Matthias Riel (parteilos) und die Kommunalpolitiker liegen die Vorteile auf der Hand: Die Kommune muss nicht in finanzielle Vorleistung treten. Denn die WLH würde die erforderlichen Grundstücksflächen kaufen, erschließen und vermarkten.

Der Rat der Gemeinde Jork sitzt bei der Planung mit am Tisch. Schließlich ist für die Ausweisung neuer Gewerbegebiete eine Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans notwendig. Außerdem müssen sie den Vorgaben des Regionalen Raumordnungsprogramms des Landkreises Stade entsprechen. Dieses wird bekanntlich bis 2026 überarbeitet.

Alle Fraktionen haben sich für neue Gewerbegebiete ausgesprochen. Diese gehören zu den 17 strategischen Zielen, auf die sich BVJ, CDU, SPD, FDP/Piraten, Grüne und Verwaltung verständigt haben. Die Altländer wollen damit nicht nur die Zahl der 2700 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze und 250 Betriebe erhalten oder erhöhen, sondern auch die Gewerbesteuereinnahmen. 2025 rechnet Kämmerin Anne Tonn mit 6,2 Millionen Euro, das wären 335.000 Euro mehr als 2024.

Es gibt bereits Interessenten - für Erweiterungen oder Neuansiedlungen. Die Devise: Betriebe mit möglichst vielen Arbeitnehmern ansiedeln, vom Handwerk bis zum Handel. Das Gewerbegebiet Ostfeld II ist voll.

Es wurde ab 2013 erschlossen. Hier sitzen Unternehmen wie Brockmann Landtechnik, Bio-Obst-Augustin und Polyvel Europe, das europaweit Additive für die Kunststoffindustrie vertreibt, und die Maschinenbauer A&P und Palm Systems auf 70.000 Quadratmetern.

Gemeinde sucht Grundstück für Supermarkt an der Este

Doch die Politik hat nicht nur das Gewerbe im Blick, sondern auch den Einzelhandel. Die Gemeinde Jork hat einen Projektentwickler an der Hand. Seine Aufgabe: Eine Fläche für einen Vollsortimenter oder Nahversorger/Discounter im Bereich der Este finden. Die Suche läuft noch, so Riel.

Blick auf den Este Markt in Estebrügge.

Blick auf den Este Markt in Estebrügge. Foto: Vasel

Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) hatte in ihrem von der Gemeinde in Auftrag gegebenen Einzelhandelskonzept festgestellt, dass die Este untervorsorgt sei. Dort gibt es den Este-Markt (200 Quadratmeter) und eine Fleischerei. Zum Einkaufen fahren die Estebrügger, Hover, Moorender und Königreicher überwiegend nach Buxtehude. Sie geben 15,6 Millionen Euro im periodischen Bereich aus, davon 12,6 Millionen für Lebensmittel.

„Standort mit herausgehobener Bedeutung für die Nahversorgung“

Mit 3930 Einwohnern gebe es ausreichend Kunden. Im Regionalen Einzelhandelskonzept 2020 hatte auch der Kreis Stade den Ort bereits als „Standort mit herausgehobener Bedeutung für die Nahversorgung“ dargestellt.

Im zentrumsnahen Bereich der Buxtehuder Straße (K39) - wichtig ist die fußläufige Anbindung an Ortskern und Wohngebiete - sei ein Vollsortimenter mit einer Verkaufsfläche von 1400 Quadratmetern genehmigungsfähig.

Ohne Zentrumsnähe wäre nur ein Nahversorger möglich (800 Quadratmeter). Sollten Edeka/Netto, Rewe/Penny, Aldi oder Schwarz mit Lidl und Kaufland anbeißen und eine Fläche feststehen, will die Gemeinde Jork zu einer Bürgerversammlung einladen.

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