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Rotary-Club Stade

T „Happy to be here“: Zwei Südamerikanerinnen schwärmen von Stade

Amy Buck, Rebeca Camana und Maverick Solorzanc mit Pirka von der Wense und Günter Staib von den Stader Rotariern.

Amy Buck, Rebeca Camana und Maverick Solorzanc mit Pirka von der Wense und Günter Staib von den Stader Rotariern. Foto: Felsch

Der Rotary Club Stade hat den internationalen Jugendaustausch nach Corona wieder aufgenommen. Zwei Schülerinnen aus Südamerika erzählen von ihren Erfahrungen.

Von Franziska Felsch Dienstag, 22.10.2024, 13:00 Uhr

Stade. Rebeca Camana aus Mexiko und Maverick Solorzanc aus Ecuador besuchen ein Jahr lang eine Stader Schule, leben in Gastfamilien und sind „happy to be here“ - glücklich, hier zu sein.

Obwohl es zuerst ein Schock für sie war, aber einer von der positiven Sorte, erzählt Maverick, die aus einem kleinen Küstenort stammt. Die Schule sei so viel größer und besser als das, was sie in ihrer Heimat gewohnt sei.

Das kann die junge Mexikanerin Rebeca nur bestätigen. Beide Mädchen waren überwältigt von den kleinen Klassen, den coolen Lehrern und der technischen Ausstattung. Sie lieben ihre Gastfamilien, mit denen sie schon durch Deutschland gereist sind. Maverick war in Bayern und in Hamburg. Was sie bisher gesehen hat, gefällt ihr gut. Die 15-Jährige ist gespannt auf das, was noch kommt und genießt das Leben hier in vollen Zügen. „Alles ist so schön grün und gepflegt, es gibt so tolle Orte, wo man hingehen kann“, schwärmt die 16-jährige Rebeca. Eigentlich wollten sie erst in die Schweiz oder nach Frankreich, aber jetzt sind sie froh, in Stade gelandet zu sein.

Wechsel der Gastfamilie gehört zum Programm

Gespannt verfolgt Amy Buck, die als einer der sogenannten Outbounds, wie sie bei den Rotariern heißen, 2025 ins Ausland will, den Erzählungen der südamerikanischen Mädchen. Wo die Reise hingeht, weiß die 15-Jährige bis jetzt noch nicht, aber sie freut sich auf alle Fälle auf die neuen Erfahrungen.

„Wünsche können die Teilnehmer angeben, aber wir können nichts garantieren. Es kommt drauf an, wer sich als Aufnahmefamilie meldet. Am Ende waren aber immer alle zufrieden“, weiß Pirka von der Wense vom Rotary-Jugenddienst, die die Gastfamilien vor der Ankunft der Schüler besucht. „Das ist für die Eltern, die ihr Kind ins ferne Ausland schicken, eine Beruhigung, zu wissen, dass ihre Kinder gut untergebracht und betreut sind“, sagt die zuständige Ansprechpartnerin für die Jugendlichen und Eltern.

Das Besondere an diesem Austauschprogramm ist, dass die Inbounds, wie die Austauschschüler bei den Rotariern heißen, dreimal die Familie wechseln - aber im Einzugsgebiet ihrer Schule bleiben. „Dadurch lernen sie einmal verschiedene Leute kennen und falls es mal nicht so gut klappt, ist eine kurze Zeit besser zu verkraften“, begründet von der Wense die Vorgehensweise.

Vielseitiges Programm für die Gastschüler

Die Gastfamilien stellen das Zimmer ihres Kindes, das in der Zeit im Ausland bei einer Familie weilt, zur Verfügung. Sie sorgen für Essen, den Schulbesuch und gestalten gemeinsam die Freizeit. „Sie versorgen ihren Gast wie ihr eigenes Kind“, fasst von der Wense die Regularien zusammen.

 „Happy to be here“: Zwei Südamerikanerinnen schwärmen von Stade

Die Rotarier beteiligen sich daran, dass die ausländischen Schülerinnen und Schüler viele verschiedene Eindrücke von dem Gastland mitnehmen können. So laden sie die Inbounds zum Beispiel zu Werksführungen bei Airbus oder zu Kulturveranstaltungen ein. Oder wie am Mittwoch zum Clubtreffen, wo die Gäste Vorträge über ihr Land halten.

Finanziell sei das Programm auch deshalb interessant, weil außer den Flugkosten, die die Eltern für ihr Kind zahlen, nur die Gebühren für Visa und Krankenversicherung anfallen, meint Dr. Günter Staib, der derzeitige Stader Rotary-Präsident.

Das Taschengeld spendieren die Rotarier, die auch einspringen, wenn es mal nötig ist. „Wir haben zum Beispiel einer Schülerin, deren Laptop zu Bruch ging, einen neuen beschafft“, so Staib. Der Präsident ist froh, dass das bewährte Austauschprogramm nach Corona wieder gut anlief. Denn das Projekt, das die Rotarier schon seit Jahrzehnten unterstützen, trage zur Völkerverständigung bei, es inspiriere junge Menschen, als Katalysatoren für Frieden und soziale Gerechtigkeit in ihren örtlichen Gemeinden und auf der ganzen Welt zu agieren – auch noch nach dem Ende ihres Austausches.

Austauschprogramm auch für Nichtmitglieder

Als ehrenamtliche Organisation ermöglicht Rotary weltweit jährlich 8000 bis 10.000 Jugendlichen, internationale Erfahrungen in fremden Ländern zu sammeln. Allein in Deutschland nehmen etwa 600 Schüler daran teil. Die Austauschprogramme sind für alle Jugendlichen offen, die die zehnte Klasse absolviert haben, unabhängig von einer Mitgliedschaft von Familienangehörigen in Rotary. Weitere Informationen und Bewerbungen: www.rc-stade.de.

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